kontaminiertes Hufeisenstativ hat mich vermutlich infiziert

Begonnen von hebi19, März 23, 2012, 16:26:14 NACHMITTAGS

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hebi19

Hallo liebe Mikroskopiefreunde

Zusätzlich zu meinem sowieso grade vorhandenen Gipsbei habe ich mich heute scheinbar mit einem neuen Virus infiziert! Aber der Reihe nach:

Aufgrund meines Fibulabruchs bekomme ich die letzten Tage doch einige Krankenbesuche. Dabei hat ein guter Freund meine Mikroskopiebegeisterung realisiert und gemeint - " da hab ich von meinem OPA (mein Freund ist 55) noch was am Dachboden." Heute hat er diesen Dachbodenfund mitgebracht und ich habe mich spontan infiziert.

Nie hätte ich gedacht, das mich alte Hufeisenstative in irgendeiner Form interessieren könnten. Immer war der Hinweis von Meister Henkels Mikrofibel, "....alte Hufeisenstative, vergessen Sie es!" in meinem Hinterkopf.
Und dann bricht sofort spontane Begeisterung aus. Inzwischen ist die Millimeterdicke Staubschicht entfernt, eine erste Statusanalyse durchgeführt und alle Daten für einen ersten Bericht erhoben:

Zunächst ein Bild des Mikroskops "im Ganzen":


wie zu erkennen, hat das Stativ keinen Revolver - als Objektiv ist ein 8 / 0,2 eingeschraubt - Okulare gibt es 7x und 15x
Kondensor ist als "einfacher Steckkondensor ohne Linse" ausgeführt - Beleuchtung über Spiegel plan/konkav
ein weiteres Objektiv "hat mein Freund noch zu Hause - bringt er das nächste Mal mit"
Gewicht 3.470 g,  Höhe ca 35 cm.
Zusätzlich zum Fokusier-Grobtrieb ist noch ein Feintrieb vorhanden. Dieses System ist leider aktuell defekt. Gegen eine Federkraft lässt sich der Tubus um wenige Millimeter verschieben, der zugehörige Triebknopf hat aber keine Funktion.

Firma ist für mich auf den ersten Blick nicht zu erkennen, deshalb ein Bild von dem, was ich als Typenschild bezeichnen würde:


(hier ist links auch das funktionslose Triebrad für die Feineinstellung der Fokusierung erkennbar)

Das erstaunliche ist - die Optik funktioniert auch nach 72 Jahren noch ganz zufriedenstellend. Ich habe mal einen Schnitt vom Darmstädter Schnibbelseminar druntergelegt und eine Aufnahme mit der Rollei aus freier Hand gemacht. mit fehlendem Feintrieb ist die Fokusierung aber nicht ganz so einfach:



Ich muss mich schon beim ersten Kontakt infiziert haben - inzwischen überlege ich sogar schon nach Gründen, weshalb mein Freund das Mikroskop eigentlich gar niemals mehr braucht, und das obwohl ich aus der Mikrofibel ja weiß, dass es eigentlich nix wert ist.......

Grüße
Martin
Grüße von
Martin alias hebi19

Motic BA-300, div Lomo, Stereo-Mikroskop noname

Herne

Hallo,
ich denke, ich habe dieses Signet mal an einem russischen Mikroskop gesehen. Auch die übrige Ausführung der Gravur und die Angabe des Produktionsjahres spricht dafür.

Mit freundlichem Gruß
Herbert
Die animalcula infusoria sind Blasen mit Neigungen.
G. Chr. Lichtenberg

rhamvossen

Hallo Martin,

Glückwünsche mit das Mikroskop.

ZitatImmer war der Hinweis von Meister Henkels Mikrofibel, "....alte Hufeisenstative, vergessen Sie es!"

Warum sollte das sein? Die alte Hufeisenstative funktionieren oft ganz gut, sehen schön aus und habe eine Geschichte. Wass wil man mehr? Ein Hufeisenstativ ist DAS klassische Mikroskop. Beste Grüsse,

Rolf

Lothar Gutjahr

Grüße dich Martin,

zunächst erst mal gute Besserung ! Das Mikroskop was du da zeigst ist ein frühes russisches, vermutich Vorgängerfirma von LOMO. Das Gestell selbst gibt/gab es so von Zeiss Jena. Ich  habe so eines in ebay gekauft, weil ich meinte, daß es einen drehbaren Tisch hat. Der war aber fest und aus Bakelite wie bei dem gezeigten vermutlich auch.
Der Feintrieb geht wohl leicht zu überdrehen und dann hakt das Zahnsegment aus. Mit etwas Fummeln bekommt man das aber wieder hin. Der Feintrieb ist wunderbar zum Stacken geeignet und ich habe das Gestell als "Phomi" zweckentfremdet bis mein "Makromat" entstanden war.

Meines trägt die "vermutete Jahreszahl" 1939 und darüber N 17098 mit MA drüber. Es hat einen Dreifachrevolver und auf den Objektiven ebenfalls das "Plankonvexzeichen" Sonst sehe ich nur noch den Unterschied, daß bei meinem die Triebräder des Grobtriebes  aus Metall sind.

Gruß Lothar

liftboy

#4
Hallo Mrtin,

Dein Mikro findes Du hier unter ME


http://www.laboratorium.dp.ua/

Gruß
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

Lothar Gutjahr

Hallo Wolfgang,

warum taucht meines da nicht auf ? War das eine Spezialanfertigung?

Lieben Gruß

Lothar

liftboy

Hallo Lothar,

äääh, Deines? Welches? Ohne Name oder Foto komm ich da nicht weiter.
Gruß
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

Lothar Gutjahr

Sorry Wolfgang,

ich bin davon ausgegangen, daß du meinen Beitrag weiter oben gelesen hast.

ZitatMeines trägt die "vermutete Jahreszahl" 1939 und darüber N 17098 mit MA drüber. Es hat einen Dreifachrevolver und auf den Objektiven ebenfalls das "Plankonvexzeichen" Sonst sehe ich nur noch den Unterschied, daß bei meinem die Triebräder des Grobtriebes  aus Metall sind.

Dann gab es mal einen Beitrag von mir über die Reparatur des Feintriebs. Den suche ich mal.

Gutes Nächtle

Lothar


Jan Kros

Hallo Martin
Dein Mikroskop ist ein MBU 4 von LOMO
Die erste hatten noch keine revolver, die spätere hatten einen 4fach revolver
Herzlichen Gruss
Jan