Botanik: Wurmfarn (Dryopteris) *

Begonnen von 42, Mai 12, 2012, 21:49:12 NACHMITTAGS

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Heute habe ich mal ein Farnblatt aus dem Wald mitgenommen, müsste ein Wurmfarn (Dryopteris) sein. Blatt ohne Färbung, gestacked und etwas nachbearbeitet. Man sieht ganz schön die Sporen Indusien ("Schleier"), die sich über den Sporangien befinden sowie die Puzzel-artig verzahnten Epithelzellen und die Spaltöffnungen mit den Schließzellen. Ein Makrofoto sowie ggf. noch einen gefärbten Stengelquerschnitt werde ich nachliefern. EDIT: Makrofoto ist nicht schön geworden, die alte Kamera (Canon Powershot S50) taugt dafür irgendwie nicht.



https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Dryopteris,_leaf_1.JPG



https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Dryopteris,_leaf_2.JPG#.7B.7Bint:filedesc.7D.7D



https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Dryopteris,_leaf_3.JPG#.7B.7Bint:filedesc.7D.7D



https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Dryopteris,_leaf_4.JPG
MfG
Christian

Dünnschliffbohrer

Hallo 42,
Dryopteris (Wurnmfarn) müsste stimmen, wegen des nierenförmigen Indusiums, zur Abgrenzung des äußerlich ähnlichen  "weiblichen" Waldfrauenfarnes (Athyrium filix-femina), der an den gleichenStellen vergesellschaftet  vorkommt. Meines Erachtens spricht nichts gegen den gewöhnlichen "männlichen" Wurmfarn Dryopteris filix-mas.
Aber was du als Sporen angesprochen hast, sind in Wirklichkeit die Indusien ("Schleier") dünne Häutchen die sich über den Sporangien befinden. Die Sporangien sieht man also erst, wenn dasIndusium im Spätsommer aufreisst. In den Sporangien entwickeln sich die Sporen, die im Herbst frei gesetzt werden.
Wenn du ein schönes Buch über die interessante Welt der einheimischen Farne suchst: Georg Eberle: "Farne im Herzen Europas", mit viele ausgezeichneten S-W Fotos. Nur noch antiquarisch, z.B. über ww.eurobuch.com
- Dünnschliffbohrer
"Und Gott sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; und er schuf um ihn Laubmoose und Lebermoose und Flechten und ein Mikroskop!"
[aus: Kleeberg, Bernhard (2005): Theophysis, Ernst Haeckels Philosophie des Naturganzen,  S. 90]

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#2
Danke für Deine Hinweise, ich habe es oben verbessert.

PS: Sind Farne getrenntgeschlechtlich bzw. warum setzt Du das in Anführungszeichen?
MfG
Christian

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MfG
Christian

Dünnschliffbohrer

Ich hab das in Anführungszeichen gesetzt, weil das "männlich" bzw. "weiblich" nur historisch zu verstehen ist (es spiegelt sich aber in den lateinischen Artnamen wieder). Die alten Kräuterweiber hatten im Mittelalter und danach geglaubt, der Wurmfarn wäre das Männchen von dem Frauenfarn, weil beide oft neben einander wachsen. Dabei gehören sie in Wirklichkeit sogar zwei völlig verschiedenen Familien an.
Mit dem biologischen Geschlecht hat es nichts zu tun. Das ist nur auf den Archegonien und den Antheridien des Vorkeimes (Prothallium, geschlechtliche Generation) ausgeprägt, der Sporophyt, d.h. die richtige Farnpflanze ist diesbezüglich indifferent (ungeschlechtliche Generation). - Dünnschliffbohrer
"Und Gott sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; und er schuf um ihn Laubmoose und Lebermoose und Flechten und ein Mikroskop!"
[aus: Kleeberg, Bernhard (2005): Theophysis, Ernst Haeckels Philosophie des Naturganzen,  S. 90]