"Drehkompensator" - Hausmacherart

Begonnen von moräne, Juni 20, 2012, 09:06:57 VORMITTAG

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moräne

Hallo mal wieder

Ich möchte heute vorstellen, zu was man aus alten Uhrteilen und viel Handarbeit zusammenkriegt.
Bild eins zeigt den kompetten Drehkompensator, bestückt mit 2 Lambdaviertelplättchen, welche über das ehemalige Uhrrad zu drehen sind

das innere Zahnrad, habe ich , da es nirgendwo dafür brauchbare Zahnräder zu kaufen gibt von einem Uhrzahnrad abgeformt, was zu dem mit den schrägen Zähnen passte ( ob das ein sogenanntes Hemmungszahnrad ist kann ich nicht so genau sagen)
Es sollte ja innen auch eine Art Führung besitzen damit das Zahnrad nicht hin und her wackelt.
Dafür habe ich so etwa ein viertel Jahr gebraucht.
Es ginge auch einfacher , indem man auf einen Ring ein Zahnrad auflötet.

Auf was ich aber ganz besonders stolz bin, ist das sich der hier oft angeführte Spruch  bewahrheitet hat.
Wie heißt `s
Versuch macht kluch

Und ich muß sagen, da ich KEIN Planer bin, hat es sich ergeben , daß eine Drehung am schrägen Rad 400, oder 440 - ich hab´s noch nicht gemessen Grad Umdrehung im Inneren ergibt, und so wurde ich in wunderbarer Weise , von den Vorschriften der Normenkontrolle befreit.

Es lebe der Dilettantismus
Grüße
gerd

Peter V.

Hallo,

aber was ist die Funktion  ???
Soll Wasserdampf an dem Plättchen zu Tropfen kondensieren?
Oder läßt sich mit dem Zahnrad die Kapazität des Kondensators verstellen?  ;)

Fragende Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Nomarski

#2
Hallo Gerd,

uuuups! Soll wohl eher ein Drehkompensator sein. Aber die Idee mit dem Aufbau ist nicht schlecht, hatte ich auch schon. Aber kriegst du das auch in einer Blechzunge unter von 4mm Dicke und 12mm Breite?

Viele Grüße
Bernd

peter-h

Hallo moräne,

ich habe extra aus meiner neuen HiFi Stereoanlage den Drehkondensator ausgebaut und fotografiert. Oder ist das Teil bei mir jetzt doch ein Kompensator  ???  Ich verwechsle so gerne die Elektrotechnik mit der Optik.


Gruß
Peter

Nomarski

Hallo Peter,

sehr gut gelungen und sehr schön gezeigt!

ZitatIch verwechsle so gerne die Elektrotechnik mit der Optik.
Deswegen also beim Wiedereinbau nicht mit dem Brace-Köhler verwechseln!  :D

Viele Grüße
Bernd

Peter V.

Hallo

ZitatDrehkomensator

Hmmmm......auch ganz knapp daneben! Aber schon "heißer".  ;D  ;D  ;D

Hezrliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Nomarski

#6
ZitatHezrliche Grüße
Peter

...und du solltest besser auch nochmal einen Kaffee trinken und 10 Kniebeuge machen... ;D

Viele Grüße
Bernd

moräne

#7
Hallo liebe Antwortende

Ja, es braucht hier nicht viel, um die Phantasie  und den Tatendrang mancher anzuregen.
Peter - H hat ja wegen mir schon mal ein Objektiv halb  ruinieren müßen, wenn ich mich richtig erinnere.
Hoffentlich kriecht ihm jetzt sein Kondensator wieder richtig ins Gehäuser ein. Viel Klück und keine Gratzer
Wo ich doch schon vor ´n paar Wochen den Kompensator als Kondensator bezeichnete.
das geht mir einfach in den Kopf nich rein.
aber , mir kommt´s ja auf die Funktion an, und die ist: virtuelle Regenbogenfarben zu erzeugen.

Die schöne Spielerei geht natürlich nicht mit den schmalen lambda Schiebern wie sie gebräuchlich sind, aber die Schlitze meines eigenkonstruierten Aufsatzes für Pol und Lambda sind so breit.
Ich habe hier noch eine Stoppuhr, die hat wirklich kleine Zahnräder, nur dann müßte man eine ganze Reihe von Zahnrädern hintereinander kombinieren damit man die Enntfernung von der Mitte bis zum äußeren Rand des Tubus überbrücken kann, um das Drehen zu ermöglichen.
Ursprünglich wollte ich mit einer Zahnstange arbeiten, dann hatte ich das aber so gemacht.
Mit  Zahnstangen, oder den kleinen Spiralrädern aus CD .Laufwerken könnte man experimentieren, wenn man wie Du Bernd mit Modul - Fräsern arbeitet.
Grüße
Gerd

Nomarski

Hallo Gerd,

ZitatMit  Zahnstangen, oder den kleinen Spiralrädern aus CD .Laufwerken könnte man experimentieren, wenn man wie Du Bernd mit Modul - Fräsern arbeitet.
Wenn es nur um qualitative Spielerei sind, dann sind auch keine Präzisionsgetriebe erforderlich, denn selbst bei deiner Lösung dürfte zwischen den Zahnflanken noch einiges an Spiel sein. ;D
Es würde eigentlich schon der simple Friktionsantrieb ausreichen mit einer Schnur, wie man sie noch von den alten Radios her kennt. Irgendwann war diese Digitalanzeige dann doch billiger in der Fertigung als dieser mechanische Aufwand mit der langen Skala und der Schnur mit dem Zeiger dran.
Bei Zeiss-Jena hat man sowas übrigens durch lange Hebel gelöst, da man nicht unbedingt um 360° drehen muß. ;)

Viele Grüße
Bernd

Klaus Wagner

Hallo Peter

Zitat von: peter-h in Juni 20, 2012, 10:29:28 VORMITTAG
ich habe extra aus meiner neuen HiFi Stereoanlage den Drehkondensator ausgebaut

der steuert dann kapazitiv einen VCO und egibt mit einer Referenz und einem alten Mixer die PLL.

Das Ding ist doch sicher auch schon 60 Jahre im Dienst gewesen? Obwohl: So wie das Teil aussieht war es noch nie verbaut und wurde in Stickstoff gelagert. Kein Fleckchen auf der Silberschicht. Wie neu! Erstaunlich!

Viele Grüße
Klaus

Werner

Hallo Moränen-Gerd!

Noch´n Tip: In inzwischen veralteten Pocket-Kleinbildkameras findet man manchmal eine flache Kette aus Zahnrädern über die ganze Kamerabreite.
Wer Glück hat, erwischt sogar eine aus Metall, die Ganz-Plastik-Ausführung ist meist unbrauchwar, weil zu biegsam.
Damit kann man Drehbewegungen über eine größere Strecke übertragen. Nebenbei ist die Kamera auch eine gute Quelle für kleine Schrauben um 2 mm
- und ein Blitzgerät mit kleiner Blitzröhre fürs Mikroskop. Vorsicht: Blitzelko mit Schraubenzieher entladen, der schlägt sonst zu.

Gruß   -   Werner

olaf.med

Hallo Gerd,

nicht schlecht, aber auch nicht ganz neu. Um 1880 hat die Firma Newton in London - Opticians to the Queen, also könglicher Hoflieverant - bereits solche Drehpräparate hergestellt:



Das untere funktioniert ganz genauso wie Dein Konstrukt, die Zahnräder sind allerdings durch eine dünne Holzplatte verdeckt, das obere hat an dem Ende der Welle ein kleines Zahnrad, das einen Zahnkranz antreibt.

Was Du allerdings mit einem drehbaren Kompensator bezwecken willst ist mir nicht ganz klar. Bei fester Stellung der Polarisatoren ändert man damit nur die Sättigung der Interferenzfarben, nicht aber die Farben selbst. Dazu braucht man zusätzlich drehbare Polarisatoren - und wenn man die schon hat, braucht man eigentlich keinen drehbaren Kompensator mehr.....

Beste Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

moräne

#12
Hallo Werner
Hallo Olaf

Werner, ich habe den einen schon, und brauche ja keinen zweiten mehr, die Gedankenspielerei mit den kleinen Zahnrädern, war die Antwort auf Bernds Frage.
Vielleicht kann ein anderer mit dem - wirklich guten Tip der Zahnradketten etwas anfangen.
wenn er dazu irgendeinen Schieber angefertigt haben will, ich führe hier eine neue Währung ein : Steine aus dem Urlaub ( natürlich welche die ich brauchen kann)
Ja , Olaf hier hatte ich schon mal gezeigt, was ich damit gemacht habe
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=9811.msg81025#msg81025.
- die zwei Bilder mit der lambda viertel Sünde-
Viele hier wühlten schon gerne im Bunten.
Mir sind auch ähnliche  Gedanken, wie sie Bernd ausdrückte durch den Kopf gegangen, als ich mir dem Kompensator bauen wollte, welche ja das Ergebniss der langen und für viele hier unverständlich gewesenen Disskussionen um die Folientreppen.... war.
Das ich der erste bin der so was machte habe ich nicht gesagt.
In der letzten Zeit viel mir eine gute Antwort auf die Frage ein, warum , oder wie ich zeichne und was der Unterschied zu Bildern ist.
Mit dem Stahlstift  der auch auf den Bildern zu sehen ist erfühle die kornumriße , das Gefüge , und ritze es in das Papier ein.
Das ist ganz anders als etwas anzusehen
Grüße
Gerd



Frank D.

Lieber Gerd,

eine schöne Arbeit, wirklich, ich finde Deine "Hausmacherart" gelungen.
Habe ich das richtig verstanden, dass sich zwei λ/4 Folien zwischen den Polfiltern befinden? Eine fest und eine drehbar in Deinem Schieber eingebaut?
Und wo sitzt dieser Schieber? Wenn Du Drehkompensator schreibst, wahrscheinlich unter dem Analysator, oder vielleicht doch direkt über dem Polarisator.

Ich frage deshalb:
Um farbige Bilder zu erzeugen, wäre ein zirkular polarisierendes Filter, drehbar über dem Polarisator angebracht, ebenfalls sehr gut geeignet. Ein Vorteil wäre auch eine etwas bessere Bildqualität, da sich im beobachtenden Strahlengang nun nur noch eine statt zwei λ/4 Folien befänden.

Ich würde Dir, sozusagen als Dankeschön für Deine schönen Zeichnungen, ein Stück Käsemann Zirkular-Polfolie für weitere Farbspiele -....ich liebe Farbspiele....- zuschicken.

Herzliche Grüße
Frank


plaenerdd

Hallo Gerd,
es wundert mich sehr, dass auf Deinen älteren Beitrag mit den schönen Zeichnungen niemand geantwortet hat. Deine Zeichnungen sind sehr schön und es geht ja hier auch sehr um Ästhetik, nicht nur um die Ansprache der Minerale.  Es gibt leider nur noch sehr wenige Naturwissenschaftler, die sich die Mühe machen zu zeichnen, statt zu fotografieren. Dabei gibt es kaum eine bessere Möglichkeit, die Beobachtung zu schulen, als das Zeichnen. Man guckt eben alles 3 mal genau an, wenn 's reicht.

Die Funktion dieser drehbaren Lamda-Viertel-Plätchen kann ich allerdings auch nicht ganz nachvollziehen. Ich habe für das Poladun IV ein drehbares Gamma-Plättchen, aber das lässt sich um eine Achse drehen, die rechtwinklich zur optischen Achse liegt. Damit werden Gangunterschiede gemessen.

Viele Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph