Habrotrocha angusticollis var. angusticollis

[SNoK]

Liebes Forum,

in einer Probe aus dem Lauchsee-Moor in Tirol habe ich ein Rädertier in der Schale einer Amöbe gefunden. Es handelt sich um Habrotrocha angusticollis. Das ist kein seltener Fund. Interessant ist aber, dass das Rädertier trotz der Schale der Amöbe noch ein eigenes Gehäuse gebaut hat. Dabei scheidet die Haut eine gelatinöse Masse aus. Nach Donner (1965) macht die Unterart H. angusticollis angusticollis diesen doppelten Schutz mit einem eigenen Gehäuse in dem Gehäuse einer Schalenamöbe. Bei dieser handelt es sich vermutlich wegen der Länge von 170 µm um Longinebela tubulosa, die zwischen 160 und 180 µm lang ist, und nicht Nebela collaris, die nur zwischen 100 und 120 µm lang ist. Auf dem ersten Bild sieht man sehr schön das Räderorgan, während das Tier sich aus seinem Gehäuse und der Schale der Amöbe streckt. Auf dem anderen Bild kann man erkennen, dass das Rädertier noch ein eigenes Gehäuse hat. Im Inneren des Rädertiers sind Exkrementkugeln, sog. Pillen zu erkennen. Anbei auch ein Video, das die Bewegung zeigt, und auch das innere Gehäuse erkennen lässt: https://youtu.be/V0nifEIzKlU. Erst am Ende des Videos sieht man, wie das Rädertier sich komplett in sein Gehäuse zurückzieht.

Grüße
Stephan

[Ole Riemann]

Lieber Stephan,

schönen Dank für die Mitteilung Deiner Beobachtungen - ich finde in meinen Moorproben aus Österreich auch immer wieder diese Rädertiere in Gehäusen beschalter Amöben. Häufig sind die Rädertiere unter dem Deckglas aber nicht mehr bereit, ihr Räderorgan auszustrecken. Du hattest offenbar einen glücklichen Moment erwischt.

Beste Grüße

Ole

[SNoK]

Lieber Ole,

ich habe dem Rädertier gut zugeredet, mir zuliebe zu rädern. Hat es dann gemacht, sogar mehrfach. Versuch's mal (-;

Grüße
Stephan