Mundöffnung, große Schwebfliege (Syrphus ribesii)

Begonnen von rheinweib, Juli 16, 2012, 23:20:51 NACHMITTAGS

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rheinweib

Hallo zusammen,
ich hab mal wieder zum 9x gegriffen und es hat dieses mal recht gut geklappt.
Eine große Schwebfliege (Syrphus ribesii) von unten....



3,7x Achromat



9x Achromat, das ist kein Ausschnitt vom ersten, ist ein eigener Stack - Ausschnitt is schummeln  ;D

ist das so eine Art Rüssel?


Gruss
Heike

Klaus Herrmann

Hallo Heike,

umwerfend!

Hoffentlich kommst du nie an eine gute Ausrüstung - nicht auszudenken wieviele aus der Riege der Makrofotografen sich dann vor den Zug schmeißen werden! :'(
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Lothar Gutjahr

Lieber Klaus,

viel wichtiger ist es meines Erachtens nach, daß Heike unbeirrt weitermacht und sich von rein gar niemand erkären läßt, wo es drauf ankommt. Was soll sie mit teurem Equipment und verwirrenden Erklärungen.

Gutes Nächtle

Lothar

rheinweib

#3
Hallo Klaus,
da wird sich sicher keiner vor nen Zug werfen, aber mal ein stabiles Mik-Stativ wäre schon schön...... ;D

So ein dickes Trinokular-Forschungs-Mik das steht "wie ein Fels", das wäre schon was....., aber das lässt die
Haushaltskasse nicht annähernd zu.

Wurscht......meine Foto-stack-versuche werden mit dem leicht ausgeleierten Lomo doch recht gut, mehr geht halt nicht......
trotz alle dem, das ist das beste Mikroskop, das ich je hatte, auch wenns ein bischen schwankt....


Gruss
Heike

@ Lothar: erklärungsresistent bin ich allerdings nicht, ganz im Gegenteil,
und "teures Equipment", standfest und wackelfrei.....hehe, wieso nicht, wenns der Wahrheitsfindung dient...... ;D
leider wurden am letzten Samstag mal wieder die falschen Zahlen gezogen......

Lothar Gutjahr

Hallo Heike,

so war das ja auch nicht gemeint. Ich möchte nur vermeiden, daß es dir wie dem Golfspielernaturtalent geht, der nichts mehr trifft, weil ihm ein alter Hase gezeigt hat wie man den Schläger hält. ;D ;D ;D

spassige Grüße

Lothar

wiljo

Guten Morgen Heike,

Erstmal:  TOLLE BILDER!!!

Die Mundwerkzeuge der Schwebfliegen sind zum Auflecken von Pollen und Nektar eher klein und und wie ein Tupfer ausgebildet. Manche Arten haben auch längere Tupfer um an tiefer in Blüten zu kommen.

Kann aber auch sein, dass der Tupfer beim evtl. Präparieren verändert wurde. Was hast Du denn mit der Fliege gemacht, bevor Du sie mikroskopiert hast?

Herzl. Grüße

Wiljo

rheinweib

Hallo Wiljo,
vor dem mikroskopieren hatte ich sie gefangen und eingefroren.
Da hat sich mit Sicherheit nicht viel verändert.

Gruss
Heike

Alfons Renz

Hallo Wiljo und Heike,

So schön solche Fotografien auch sind, speziell die von Heike :): Man darf sich nicht täuschen lassen. Hier bei den Mundwerkzeugen der Schwebfliege sind (vermutlich!) die kissenartigen Aussackungen der Unterlippe (die Labellen des Labiums) beim Eintrocknen so eingefallen, dass sie den Eindruck eines engen Saugrüssels vermitteln. Hier kann nur die (etwas komplizierte) Technik der Gefriertrocknung helfen, die originalen Verhältnisse dauerhaft zu konservieren. Oder aber, man beobachtet die Fliege in ganz (lebend-)frischem Zustand. Dann kann man nicht nur die originalen Verhältnisse beobachten, sondern auch die Mundbewegungen verfolgen.

Beste Grüße,

Alfons

Kurt Wirz

Hallo Heike
Da denk Frau sie hat ein schönes Bild gemacht und schon
kommen die Sachverständigen und sehen,
dass da irgendwie etwas nicht stimmt, schrumpelig,
oder bei der Bearbeitung geschummelt.
Die ist mit ein Grund, weshalb ich in diesem Forum bin,
es werden da Dinge bemerkt von denen ich keine
Ahnung habe. Hier kommt man weiter!
Als nicht Fachmann bewundere ich deine Bilder etwas
unbelasteter, so nach dem Satz von Federico Fellini,
der in einem Interview in Zürich zum Film "E la nave va"
meinte: Ich wünsche mir Betrachter die unbelastet geniessen können.

Nichtsdestotrotz staune ich, dass bei Dauerlicht deine Bilder
so unverwackelt sind, kannst du uns sagen, wie lange du die
einzelnen Bilder belichtest?

Gut Stack

Kurt

rheinweib

Hallo Kurt,

ich hab Belichtugnszeiten so um die 1/6 Sek. bei ISO 200.
Bei der Bearbeitung hab ich nicht geschummelt, daß das nicht richtig aussieht liegt wahrscheinlich
am einfrieren, wie Alfons das geschrieben hat.
Naja, lebend....das wird schwierig bei ca. 90 Einzelbildern...... ;D

Gruss
Heike

Jürgen H.

Hallo Heike, hallo Alfons,

in dem Zusammenhang darf ich vielleicht auf diesen Beitrag verweisen:
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=12359.0

Eupeodes ist ja nun auch eine Schwebefliege, ich vermute, dass die Verhältnisse dort ähnlich sind wie bei Syrphus.

Meine  dort gezeigten Schnitte gehen quer durch den Rüssel, also, entsprechend Heikes stacking, in den Rüssel hinein. Man sieht  in meinen Bildern erhebliche Hohlräume im Rüssel, in die das Tierchen wohl seine Hämolymphe hineinpresst, um den Rüssel zu strecken. Wenn das Tierchen tot ist, wird der Hämolymphdruck nicht mehr vorhanden sein, der Rüssel fällt in sich zusammmen und verschrumpelt.

Auch bei meinen Schnitten ist ein Schrumpeln festzustellen: Zum einen, weil ich die Fliege, wie Heike, kurz ins Tiefkühlfach gestellt habe, um es dann allerdings sofort zu fixieren, zum anderen aber auch, weil die Entwässerungs und Paraffintechnik  immer eine gewisse Schrumpfung verursacht. Die Fliege wird bestimmt im Eisfach nicht den Rüssel zur Nahrungsaufnahme ausgestreckt haben.....

Wunderbare Bilder, liebe Heike! Ich weiß nicht, ob man die Fliege bei der Nahrungsaufnahme einfach schockgefrieren könnte, vielleicht durch ein Kältespray (Zahnarzt)...Vermutlich gäbe es dann andere Artefakte?

Schöne Grüße

Jürgen


Lothar Gutjahr

Guten Abend,

so eine Fliege lebendig zu fotografieren geht schon, wenn man sie dazu nicht aufspießen will. Wenn die Fliege in einem 30 ml Behälter gehalten wird und man bringt 10 µ-Liter Ethylacetat ein, ist sie nach einigen Minuten unbeweglich ( ich dachte tot ) Am nächsten Morgen war sie wieder putzmunter. Das fiel mir dadurch auf weil ich sie wieder in den Behälter zurück tat um sie für weitere Fotos aufzuheben. So konnte ich einen Stack "Kopf von unten mit Rüsselbehaarung " am lebenden Tier machen. Da ich bei Heike meine Fotos zwecks Diskussion einstellen darf, hier mal der Rüssel einer "Stubenfliege im Koma" Das war ein partieller Stack mit dem "CZJ Apochromat 6,3/0,20  160/- an NEX-5 Ohne PS -intensive Nacharbeit ( daher Schrott ? )



Gruß Lothar

rheinweib

Hallo Lothar,
kein Schrott!!

wie mißt man denn 10 µ Ethylacetat? Das mit dem 30ml Behälter krieg ich hin, aber......
Wäre sehr interessant, ich bekomme nämlich langsam ein schlechtes Gewissen, weil ich die Tierchen kille, "nur" für schöne Fotos....
Fühle mich ein bischen wie ein "Serienkiller-Papparazzo", frei nach dem Motto: für ein gutes Foto würde ich töten.....
Aber wenn die lange genug stillhalten und dann wieder zu sich kommen würden, das wäre sehr schön, auch wenn sie vielleicht
schlimmes Kopfweh haben, auch das geht vorbei, wie ein amtlicher Kater am nächsten Morgen  ;D.

Gruss
Heike

Lothar Gutjahr

Hallo Heike,

das ist ganz einfach man nehme eine 5 µliter Eppendorfpipette und fülle und entleere die zweimal. Andere Möglichkeit wäre eine Mikroliterspritze vom alten Gaschromatografen. Müßte ich noch welche im Keller haben. Nur der ist momentan nicht begehbar. Da jibbet nasse Pöt. Ich denke ich versorge dich da irgendwie.

Übrigens das Aufkleben von dem Edelstahlgitter auf den Objektträger streubt sich noch etwas.

Ansonsten gutes Nächtle zu dir

Lothar