Botanik: Schmucklilie (Agapanthus africanus) *

Begonnen von hajowemo, Juli 18, 2012, 11:41:27 VORMITTAG

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

hajowemo

Hallo Forum,
hier eine Präparation der "Schmucklilie"   (Agapanthus africanus)

Wiki-Information

Mit den extra dünnen Rasierklingen sind mir Schnitte von 50µm gelungen.
Kann es sein das diese Rasierklingen schärfer sind als die normalen?

Ich muss meine Färbezeiten ändern. Ich habe noch Probleme mit dem Rot.
Weitere Übungen werden folgen.

Liebe Grüße
Jochen



  • Frische Stängel in AFE gelegt             1 Tag.
  • Ein Stängel in Holundermark eingeklemmt und im HAGA-Handmikrotom geschnitten. Beim Schnitt mit 70% Ethanol befeuchtet.
  • Schnitte in 70% Ethanol einlegen (Uhrglas)      10 Minuten
  • Drei Schnitte aus einer Serie mit Stereomikroskop ausgesucht.
  • Die Schnitte in ein Uhrglas überführt, in dem die Färbung durchgeführt wird.
  • Fixiermittel auswaschen in    50%-Ethanol    5 Minuten
  •                30%-Ethanol    3 Minuten
  •    3 mal mit Aqua purificata auswaschen      je 1 Minute
  • Färbung
  • 2 Komponenten W3A Acriflavin/Acridinrot      5 Minuten
  • 2 mal mit Aqua purificata auswaschen      je 30 Sekunden
  • W3A Astrablau 2%               30 Sekunden
  • 3 mal mit Aqua purificata auswaschen      je 1 Minute
  • In Isopropanol entwässert
  •    1. Stufe   20 Sekunden
  •    2. Stufe   20 Sekunden
  •    3. Stufe   5 Minuten
  • Einschließen in Euparal und eine M10-Mutter auf das Deckglas gelegt.
  • Anschließend auf die Wärmebank         2 Tage
  • Zum weiteren Aushärten in eine Präparatmappe gelegt

Foto aus unserem Vorgarten





Mikroskop:      Müller    BIOLAB
USB – Kamera:   Bresser   MikroCam 1,3MB
Software: Picolay, AxioVision, Paint



Objektiv:   Zeiss  1,0 / 0,04 planachromat   DP56b 01 B01PL#Pi1AxPaPi.jpg


Objektiv:   Zeiss  2,5 / 0,08 planachromat   DP56b 02 B02PL#PiAxPaPi.jpg


Objektiv:   Müller  4 / 0,1 planachromat   DP56b 03 B04PL#Pi1AxPaPI.jpg


Objektiv:   Müller  10 / 0,25 achromat     DP56b 04 B10AC#AxPaPi.jpg

Vorstellung
Homepage www.mikroskopie-hobby.de
Gerne per "Du"
Man sieht nur mit dem Herzen gut.
Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.

Roderich Römhild

Moin,

ich finden deinen Beitrag spitze! Da sieht man mal, dass geschlossen kollaterale Leitbündel nicht immer sofort wie die klassischen Totenkopfäffchen von Zea mays und Aspargus aussehen.

Vielen Dank,

Roderich

Detlef Kramer

Hallo Jochen,

ja, Deine Fotos zeigen, auf was es ankommt, Roderich hat es deutlich ausgedrückt. Trotzdem habe ich ein paar kleine Kritikpunkte, positiv gemeint:

1. Du musst stärker darauf achten, wirklich senkrecht zur Längsachse zu schneiden.
2. Deine Anordnung scheint mir nicht wirklich parfokal zu sein oder Du hast Probleme mit der Fokussierung am Bildschirm. Jedenfalls erscheinen mir Deine Fotos etwas verwaschen.
3. Versuch es mal mit Leitungswasser statt A. Pur. Klaus Henkel hat dazu einmal einen wunderbaren Artikel verfasst, den man wahrscheinlich auf seinen Seiten noch findet.

Du bist auf dem Weg!

Herzliche Grüße
Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

Vorstellung: Hier klicken

hajowemo

Hallo Roderich und Detlef,

herzlichen Dank für Eure freundlichen Worte.
Ich bin dabei zu lernen und denke im Laufe der Zeit besser zu werden.
Jede Anregung wird wie ein Schwamm aufgesogen und dann versucht zu realisieren.

Liebe Grüße
Jochen
Vorstellung
Homepage www.mikroskopie-hobby.de
Gerne per "Du"
Man sieht nur mit dem Herzen gut.
Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.

Fahrenheit

Lieber Jochen,

schön, von  Dir wieder etwas botanisches zu sehen! Einiges haben meine Vorschreiber schon gesagt, ich finde aber, dass Dein Schnitt zu wenig Rottöne hat, das Acridinrot also zu sehr ausgezogen wurde.

Leider habe ich die Schmucklilie noch nicht geschnitten und meine Frau läßt mich auch nicht an den einen Blütenstand, den unsere etwas kümmerliche Pflanze Jahr für Jahr austreibt. Ich habe mir Dein Protokoll angesehen, die zweistufige Färbung mit dem Acridinrot/Acriflavin - Gemisch kenne ich nicht, aber 5 Minuten erscheinen mir etwas knapp. Ich würde mindestens 7 Minuten damit färben.
Wenn Du wirklich Aqua purificatum aus der Apotheke nutzt: Du kannst zu mindest auf das billige Destillierte Wasser aus Baumarkt / Aldi / DM etc. umsteigen.

Wenn Du magst, kannst Du einmal eine Pflanze schneiden, von der ich hier auch schon Schnitte gezeigt habe und mir das Ergebnis gerne auch per PN zuschicken. Dann hätten wir einen direkten Vergleich, was die Farbwirkung angeht.
Gut geeignet wäre z.B. ein Blütenstängel des Balkan-Storchenschnabels oder ein Efeu-Spross. Da gibt es keine Beschaffungsprobleme und die Proben sind lang genug, um sie im Haga-Mikrotom zu schneiden.

Herzliche Grüße
Jörg
Hier geht's zur Vorstellung: Klick !
Und hier zur Webseite des MKB: Klick !

Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

hajowemo

Hallo Jörg,

ich benutze das Aqua pu. aus der Apotheke tatsächlich.
Werde morgen einen Baumarkt aufsuchen.
Danke für dein Angebot mir zu helfen.
Heute hat meine Frau Geburtstag und sich sehr über einen Strauß Schmucklilie gefreut.
Es ist eine besondere Pflanze.

Liebe Grüße
Jochen
Vorstellung
Homepage www.mikroskopie-hobby.de
Gerne per "Du"
Man sieht nur mit dem Herzen gut.
Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.

Detlef Kramer

Hallo Jochen,

ich will nicht penetrant sein, aber mein Tipp, besser Leitungswasser zu nehmen, hat einen konkreten Grund. Aber lies selbst: http://www.klaus-henkel.de/brunnenwasser.html.

Herzliche Grüße
Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

Vorstellung: Hier klicken

Fahrenheit

Lieber Detlef,

spielt das leicht basische Leitungswasser seine Vorteile nicht speziell bei der Eisenhämatoxilin-Färbung aus? Da geht es doch um eine "Beize" des Farbstoffes quasi zu dessen Fixierung.

Bei den Wacker Farben Acridinrot, Acriflavin und Astrablau bzw. Alciangrün braucht es nach meiner Erfahrung diese basische Beize nicht. Die Farben bleiben stabil (zumindest für zwei bis drei Jahre nach meiner persönlichen Erfahrung ...) wenn sie nach dem Spülen schnell in reinen Isopropanol überführt und dann in Euparal eingeschlossen werden.

Allerdings habe ich selbst keine Erfahrung mit der Verwendung von Leitungswasser bei Färbungen nach dem W3A-Typ, da ich immer das Wasser aus den 5L-Kanistern verwende.
Habe ich da bisher was verpasst?

Herzliche Grüße
Jörg  
Hier geht's zur Vorstellung: Klick !
Und hier zur Webseite des MKB: Klick !

Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Rolf-Dieter Müller

Zitat von: Fahrenheit in Juli 19, 2012, 11:24:36 VORMITTAG
...
Habe ich da bisher was verpasst?
...

Nein Jörg, Du hast nichts verpasst.

Die Wacker-Simultanfärbung setze ich immer mit Leitungswasser (Kranwasser) an.

Nachdem mir einmal "destilliertes" Wasser aus dem Baumarkt einen ganzen Ansatz mit Wasserpilz verdorben hat, nehme ich nur noch destilliertes Wasser, und das auch nur noch aus der Apotheke, für Immersionsmikroskopie.

Mit ca. 12° dGH (ca. 6° Karbonathärte) ist natürlich das Leitungswasser unserer Gegend recht unproblematisch in der Anwendung.

Viele Mirogrüße
Rolf-Dieter

hajowemo

Hallo Detlef und Co,

Im Romeis Seite 203 steht Leitungswasser, aber der pH-Wert scheint wichtig.
An welche Werte wird dabei gedacht?

Liebe Grüße
Jochen
Vorstellung
Homepage www.mikroskopie-hobby.de
Gerne per "Du"
Man sieht nur mit dem Herzen gut.
Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.

Detlef Kramer

Hallo Jochen,

über den Daumen: 7 - 8. Das ergibt sich durch das Natriumbicarbonat, das sich in praktisch jedem Leitugswasser befindet.

Der Artikel von Klaus Henkel nimmt das Hämatoxilin als Anlass, ich verstehe ihn aber allgemeiner. Ich will ja nichts sicher behaupten, denke aber, entionisiertes Wasser erzeugt mehr Probleme als es löst, so lange man die Lösungen nicht entsprechend puffert und einstellt.

Ich hoffe, meine Einschätzung stimmt.

Herzliche Grüße
Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

Vorstellung: Hier klicken

hajowemo

Hallo Detlef,

8 geht ja leicht ins Basische. Ich kann das mit meinen Mittel nachmessen.
Mein zweites Hobby ist ein bischen Chemie. Lohnt sich eine bewusste Erzeugung von pH-8?

Liebe Grüße
Jochen
Vorstellung
Homepage www.mikroskopie-hobby.de
Gerne per "Du"
Man sieht nur mit dem Herzen gut.
Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.

Rawfoto

Hallo Jochen

Du musst die 5 verdoppeln um auch in der Rottoenen eine optimale Faerbung zu bekommen, Alternative ist 7 bis 8 Minuten aber auf 48 Grad erwaermen ...

Es kommt auf das Gewebe und die Schnittdicke an, Du bist auf jeden Fall viel zu kurz ...

Liebe Gruesse

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

hajowemo

Hallo Forum,
ich danke allen dir mir geholfen haben!!! :) :) :)
Hier der zweite Versuch meiner W3A-Färbung mit der Schmucklilie.
Der Schnitt ist mir bei der Färbung und dem Einschluss zerrissen.
Beim nächsten Mal werde ich direkt auf dem Objektträger färben.
Die Fotos sind wieder nicht scharf genug. Aber es ist auch nur eine 1,3MB Kamera.
Ich bitte um eure Meinungen über den Arbeitsablauf und dem entstandenem Ergebnis und was euch sonst noch einfällt.
Liebe Grüße
Jochen



1---Frische Stängel liegen in AFE seit         12 Tagen.
2---Ein Stängel ohne Holundermark eingeklemmt und im HAGA-Handmikrotom geschnitten. Beim Schnitt mit 70% Ethanol befeuchtet.
3---Schnitte in 70% Ethanol einlegen (Uhrglas)      10 Minuten
4---Drei Schnitte aus einer Serie mit Stereomikroskop ausgesucht.
5---Die Schnitte in ein Uhrglas überführt, in dem die Färbung durchgeführt wird.
6---Fixiermittel auswaschen in    50%-Ethanol    5 Minuten
7---            30%-Ethanol    3 Minuten
8---3 mal mit Leitungswasser auswaschen      je 1 Minute
9---Färbung W3A
10--Acridinrot  8 Minuten davon 5Minuten leicht erwärmt
11--1 mal mit Leitungswasser auswaschen      30 Sekunden
12--Acriflavin 1%               ca. 12Sekunden
13--differenziert mit 30%-Ethanol bis keine Farbwolken abgehen
14--2 mal mit Leitungswasser auswaschen      je 1 Minute
15--5 Teile Astrablau 2% + 2 Teil Acriflavin 1%      1 Minute
16--3 mal mit Leitungswasser auswaschen      je 1 Minute
17--Mit viel Isopropanol entwässert
18--   1. Stufe   sofort abgesaugt
19--   2. Stufe   sofort abgesaugt
20--   3. Stufe   5 Minuten
21-- Die feuchten Schnitte vom Uhrglas auf je einen Objektträger übertragen
22--Einschließen in Euparal und eine M10-Mutter auf das Deckglas gelegt.
23--Anschließend auf die Wärmebank         2 Tage


Mikroskop:      Müller    BIOLAB
USB – Kamera:   Bresser   MikroCam 1,3MB
Software: Picolay, AxioVision, Paint


Objektiv:   Zeiss  1,0 / 0,04 planachromat   DP56e 01 B01PL#Pi1AxPa.jpg


Objektiv:   Zeiss  2,5 / 0,08 planachromat   DP56e 02 B02PL#PiAxPa.jpg


Objektiv:   Müller  4 / 0,1 planachromat   DP56e 03 B04PL#Pi1AxPa.jpg


Objektiv:   Müller  10 / 0,25 achromat     DP56e 04 B10AC#Pi1AxPa.jpg

Vorstellung
Homepage www.mikroskopie-hobby.de
Gerne per "Du"
Man sieht nur mit dem Herzen gut.
Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.

Klaus Herrmann

Hallo Jochen, na das hat doch was!

was mich erstaunt ist Punkt 13 in deinem Färbeprotokoll

Zitat13--differenziert mit 30%-Ethanol bis keine Farbwolken abgehen

das hast du aber aus keiner offiziellen Vorschrift und es erstaunt mich, dass dabei nicht das gesamte Rot flöten geht.

Eigentlich wird nur mit Wasser gespült und auch das nur kurz, dann kommt Astrablau - eher noch kürzer.
Aber sonst: absolut ok!

Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken