Ciliat- Paramecium spec - erste DIC Aufnahmen geblitzt

Begonnen von sirdul, September 04, 2012, 11:05:28 VORMITTAG

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sirdul

Hallo Forum,

nach Einbau und Justierung der Stahlschmidt'schen Blitzeinrichtung an meinem Jenamed II Contrast habe ich die
ersten Versuche gestartet, mit der DIC Ausrüstung geblitzte Aufnahmen zu erstellen. Als Kamera wurde eine Canon
EOS 5D MK II verwendet, als Blitz ein Canon kompatibler Sigmablitz.
Bis auf die Beschriftung und Verkleinerung auf 1200 x 800 Pixel erfolgte die Entwicklung der RAW Daten in Lightroom 4.1.
Ich bitte um eine kritische Bewertung der Aufnahmen und freue mich auf Ratschläge.

Bild 1 unbearbeitet



Bild 2 gleich Bild 1 bearbeitet Weißabgleich, Belichtung, Schärfe



Bild 3 wie Bild 2, jedoch geänderte Schärfeebene



Bild 4 unbearbeitet mit 100 ter Objektiv. Hier dürfte die Blitzleistung zu gering eingestellt gewesen sein.



Bild 5 wie Bild 4 jedoch bearbeitet. Es war nicht möglich über den Weißabgleich einen neutralgrauen Hintergrund einzustellen.



Bild 6 wie Bild 4



Bild 7 wie Bild 4



Die DIC Einstellung erfolgte nach Anleitung Carl Zeiss Jena.
Weiterhin wäre ich für die Bestimmung des Ciliaten dankbar.


Gruß aus Kronach

Ludger Benning

rekuwi

Lieber Ludger,

einwandfreie Bilder hast du geblitzt. Mit RAW und Lightroom kenne ich mich nicht aus, daher dazu keine Meinung von mir. (Ich bekomme mit Photoshop mit "Farbstich entfernen" einen grauen Hintergrund eines zu "bunten" Fotos).

Es handelt sich um ein etwas geplättetes Paramecium sp. Ganz häufige "Fotomodelle" für uns.

Liebe Grüße
Regi 

koestlfr

Hallo Ludwig!

Tolle Bilder, gefühlvoll bearbeitet! Du hast ja auch ein "dickes Raw" verwendet!

Liebe Grüße
Franz
Liebe Grüße
Franz

Bernd

Hallo Ludger,

ich finde, die Rohbilder sind exzellent. Ich persönlich würde aber den Weißabgleich schon vor der Aufnahme durchführen (sind ja nur 2 Mausklicks, einmal gemacht und dann stimmts für immer) und nicht nachträglich bei jedem einzelnen Bild. Außerdem würde ich eine Tonwertkorrektur machen. Auf den gezeigten Bildern 2 und 3 sind große Bereiche des Histogramms leer. Da nutzt du die 12 (oder 14?) Bit deiner Raw-Datei wirklich nicht aus.

VieleGrüße
Bernd

junio

Lieber Sirdul,

ich freue mich sehr über die ersten Erfolge bei der Arbeit mit dem neuen Mikroblitz, stellt doch die  Adaption an ein Jenamed eine ziemliche Herausforderung dar.
Die von Dir erledigte Vor-Ort-Justierung des Strahlteilers ist perfekt, und damit die Ausleuchtung des Sehfeldes sehr homogen.

Weiterhin viel Spaß mit der neuen Ausrüstung wünscht

Jürgen aus Hagen

sirdul

Hallo Regi, Franz, Bernd und Jürgen,

besten Dank für Eure Antworten.

Regi, danke für die Bestimmung. Ich habe sie in die Überschrift übernommen.

Franz, es freut mich, dass Dir die Bilder gefallen.

Bernd, mit dem Weißabgleich hast Du recht, ich mache diesen im "normalen" Workflow auch vor
der Aufnahme. Ich wollte hier jedoch bewußt den Unterschied zwischen dem was ich durch das Mikro
sehe - die "blauen" Bilder - und den Farbeindruck nach dem Weißabgleich - die braun-grauen Bilder -
darstellen. Ich hatte nicht gewußt, dass die im Forum gezeigten DIC Aufnahmen ihren Farbeindruck
durch die Bildbearbeitung erhielten, sondern bin davon ausgegangen, dass sie diesen durch die DIC-
Einrichtung erhielten. Insbesondere denke ich hier an die Aufnahmen von Eckhard Völcker. Hier gefällt
mir der farbliche Gesamteindruck.
Eine Tonwertspreizung habe ich nach der Konvertierung in das TIF Format in CS4 durchgeführt, ich finde
jedoch, dass hier der Kontrast zu hart wird. In Lightroom arbeite ich mit den Gradationskurven, da hier die
Funktion Tonwertspreizung nicht vorhanden ist.

Jürgen, die Blitzeinrichtung arbeitet einwandfrei. Ich habe meine Arbeitsplatte eingeschlitzt und konnte somit
das Mikro samt Blitzeinrichtung weiter nach hinten schieben, so dass nun eine " bauchgerechte " Haltung eingenommen
werden kann. Für alle, die die Adaption des Blitzes mit Hilfe eines Geständes noch nicht kennen zwei Bilder.

Jenamed II mit Blitzeinrichtung


Detail Blitzeinrichtung




Gruß aus Kronach

Ludger Benning

Rawfoto

Hallo Bernd

Zu Deiner Aussage über das Histogramm, sorry, aber die ist falsch!!!

Wenn Du eine neutralgraue Fläche fotografierst (kann auch jeder andere Tonwert sein) kann das Histogramm nicht "voll" sein und wenn man dann die Tiefen und Lichter an den linken und rechten Rand des aufzunehmenden Tonwerts zieht vergewaltigt man schlicht und einfach die Tonalität ...

Ein Histogramm zeigt bei den aktuellen Gehäusen 10,5 Lichtwerte Tonwertumfang ab, wenn das Motiv nur einen LW-Umfang hat darf man auch nur einen Lichtwert aufnehmen wenn man das richtig machen will. Wenn man einen Grauen Tonwert aufnimmt sollte der weder weis noch schwarz enthalten. Die 10,5 Lichtwerte darstellbarer Kontrastumfang dienen dazu da die einzelnen Tonwerte unterscheidbar darstellen zu können ... Man kommt also um die Überlegung wie viele Tonwerte das aufzunehmende Objekt hat nicht umhin wenn man die Daten "richtig" aufnehmen will ...

Liebe Grüße aus Wien

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Peter V.

#7
Lieber Ludger,

das ist aber ein sehr schöner, ansprechender Arbeitsplatz, beondern das Schichtplatten-Tischen gefällt mir gut. Aber: was sind denn das für interessante Armauflagen? Eigenbau? Oder gab es die wirklich von Jena? ich habe sie jedenfalls noch nie gesehen....

Hezrliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

sirdul

Hallo Peter,

der Schichtplattentisch besteht aus Buchen-Multiplexplatten, Dicke 30 mm. Über die mit Gewinde versehenden Schrauben kann der Tisch ausgerichtet werden.
Durch den Tisch ist das Mikro in einer Höhe, die für mich ein entspanntes Arbeiten ermöglicht. Durch die Höhe ist die Handauflage nicht opimal, aber der
Rücken wird durch die aufrechte Sitzhaltung  entlastet, d.h. ich bekomme keine Kopfschmerzen mehr.

Die Handauflage wird bei B&W gefertigt und vertrieben, sie war im Lieferumfang enthalten.

Gruß aus Kronach

Ludger Benning

Bernd

Hallo Ludger,

DIC und Weißabgleich: Hier gibt es offensichtlich Unterschiede durch Bauteile, Kompensatoren oder sonstiges im Strahlengang. Bei meinem DIC ist das Bild im Okular grau. Deshalb hatte ich, offensichtlich irrtümlich, angenommen, daß dein blauer Hintergrund durch einen fehlenden Weißabgleich zustande gekommen ist.

OT: Ganz rechts am Bildrand steht neben deinem Mikroskop eine Flasche Zeiss-Immersionsöl. Wenn du Lebewesen im Wassertropfen beobachten willst, wirst du damit wenig Freude haben. Das Öl hat eine Viskosität wie Kleister. Damit ist das Deckglas an das Objektiv fast festgeklebt und die geringste Bewegung der Mikrometerschraube erzeugt unglaubliche Strömungen und Turbulenzen. Abhilfe schaffen niedrigviskose Immersionsöle.

Viele Grüße
Bernd

Frank Fox

Hallo Ludger,

Schöne Fotos.  :)

Ich gratuliere Dir zu dieser schönen Mikroblitzeinrichtung den
ich ebenfalls an meinem Jenamed einsetze und damit sehr zufrieden bin.
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=8620.0

Herzliche Grüße
Frank
Mikrofotografie
www.mikro-foto.de
www.fotofind.eu

Faszination Mikroskopie
www.dustri.com/nc/de/hachinger-verlag/category/sachbuch.html

Zeitschrift Mikroskopie
http://www.mikroskopie-journal.de/

YouTube - Kanal
www.youtube.com/channel/UC32f7n_zGHMphTHSTC5wylg

Eckhard

Hallo Ludger,

herzlichen Glückwunsch zu Deiner neuen Blitzeinrichtung. Ich habe meine Vorgehensweise bei der Aufnahme und Bildbearbeitung hier kurz erläutert:

http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=13592.0

Es ist für die Kamera schwer, mit den Farben im DIK umzugehen. Der Hintergrund des DIK Bildes ist immer eine Interferenzfarbe. Wenn Deine Kamera versucht, den Weißabgleich selbst durchzuführen, mittelt sie alle gemessenen Farbwerte, um den Wert für Neutralgrau zu ermitteln.  Dabei ist es egal, wie Du den DIK einstellst. Auch wenn im Okular der Hintergrund rot ist - die Kamera rechnet grau aus. Dadurch fehlt Dir immer für mindestens einen Farbkanal die richtige Information und die Bilder sehen hinterher wie verwaschenes Grau aus.   

Experimentieren mit Deiner Kombination aus Kamera und DIK Einrichtung bringt Dich auf den richtigen Weg.

Herzliche Grüsse
Eckhard
Zeiss Axioscope.A1 (HF, DF, DIK, Ph, Pol, Epifluoreszenz)
Nikon SE2000U (HF, DIK, Ph)
Olympus SZX 12 (HF, DF, Pol)
Zeiss Sigma (ETSE, InLens SE)

www.wunderkanone.de
www.penard.de
www.flickr.com/wunderkanone

sirdul

Hallo Bernd, Frank und Eckhard,

besten Dank für Antworten, Ratschläge und Workflows.

Bernd, zwei Fragen: Ist Deine DIC - Farbe bei allen Objektiven grau ? Hintergrund der
Frage ist, dass bei meiner Einrichtung die Farbe blau ist, die Intensität des Blaus mit steigender
Objektivvergrößerung zunimmt. Zweite Frage: Kannst Du mir ein Immersionsöl für die "Tümpelei"
empfehlen ?

Frank, da Du auch ein Jenamed II benutzt: Ist bei Dir die Hauptfarbe im DIC ebenfalls blau ?

Eckhard, besten Dank für den Workflow. Ich gehe nun wie folgt vor:
- im Liveview des Canon EOS Utilities Programm wird ein Probefoto geblitzt. Am angezeigten Foto wird ein Meßpunkt
  für den Weißabgleich gesetzt. Es wird erneut ein Foto geblitzt und der hierbei ermittelte Weißabgleich für die folgenden
  Fotos verwendet.
  Das Ergebnis sind blaue Foto's, wie man sie auch durch das Mikro sieht. Eine Wandlung in ein braun-grau ; wie auf Foto 2,
  ist erst nach Änderung der Farbtemperatur und -tönung in Lightroom begrenzt möglich.

Gruß aus Kronach

Ludger Benning

Michael Plewka

halllo Ludger,

ich mische mich an dieser Stelle einfach mal ein. Meines Wissens setzt die Raw-Bearbeitung von Lightroom genauso wie von Photoshop auf CameraRaw auf. D.h. es sollte auch bei Lightroom eine Pipette geben, bei der man ganz einfach den Weißpunkt auf die Stelle setzt, die anschließend den Grauwert definiert.

Um es noch einmal in aller Deutlichkeit zu sagen: es ist völlig egal, ob man den Weißabgleich in der Kamera (z.B. vor der Aufnahme) vornimmt oder in einem Computerprogramm nach der Aufnahme, solange man mit Raw Dateien arbeitet (JPG ist ein völlig anderer Fall).  Informationstechnisch, d.h. bezogen auf die Datenverarbeitung ist der Prozess in der Kamera oder im Rechner völlig identisch.
Deshalb kann ich, da auch meine DIK-Prismen unterschiedliche Blaugrau-Werte erzeugen,  unbedenklich den Weißabgleich problemlos in CameraRaw machen.

Als Immersionsöl verwende ich welches von Dr. Schuchard, das sehr niedrigviskos ist.
beste Grüße Michael Plewka

koestlfr

Hallo die Herren!

Man muss, speziell bei DIC-Aufnahmen, im RAW-Format fotografieren und den Weissabgleich nicht der Kamera überlassen sondern, in welchem Programm auch immer, mit der Pipette vornehmen!

Liebe Grüße
Franz
Liebe Grüße
Franz