Barr-Körperchen in menschlichen Mundschleimhautzellen; ein erstes Ergebnis

Begonnen von A. Büschlen, September 07, 2012, 14:24:54 NACHMITTAGS

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A. Büschlen

Hallo

Ein normaler weiblicher Chromosomensatz beinhaltet zwei X-Chromosomen. Bei Säugern wird eines davon inaktiviert. Dieses inaktivierte X-Chromosom wird als Barr Body, Barr-Körper oder Barr-Körperchen bezeichnet. Es kann im Lichtmikroskop mit Hilfe der nötigen Kontrastiermethoden sichtbar gemacht werden.

Mehr dazu:
-   http://de.wikipedia.org/wiki/Geschlechts-Chromatin
-   Molekulare Genetik, von Rolf Knippers, Verlag Georg Thieme

Ich hatte den Auftrag erhalten in der Literatur beschriebene Verfahren auf ihre Anwendertauglichkeit zu testen.

Ich habe mich für das Färbeverfahren mit Milchsäure–Orcein entschieden. Dieses Verfahren ist im Romeis beschrieben.
Eine Fixierung der Mundschleimhautzellen und eine Differenzierung der Färbung ist nicht erforderlich.
Es wird mit einem Wattestäbchen ein Abstrich der Mundschleimhaut gemacht und direkt auf den Objektträger ausgestrichen,  2-3 Tropfen Milchsäure-Orcein dazu gegeben und ein Deckglas aufgelegt. Nach einer Wartezeit von 20min kann überflüssige Farblösung  am DG-Rand abgesaugt werden um dann sofort zu mikroskopieren.
Laut Literatur findet man in 20% - 70% der weiblichen Zellen keine Barr-Körperchen!

Hier noch ein Link:  
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2035343/


Mundschleimhautzellen, human, das Barr-Körperchen liegt an der Aussenseite des Zellkerns.
Objektiv: Achromat Plan PL 100/1.25 HI Olympus am Olympus BHA mit Phasenkontrast.



Ich bin auf Anregungen gespannt.

Gruss Arnold Büschlen
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.
- Nikon Optiphot I mit HF, DIC.
- Nikon Microphot mit HF, Pol.
- Zeiss Standard Universal mit HF, Ph, Pol.
- Wild M3Z mit Ergotubus.
- Nikon SMZ-U Zoom 1:10 mit ED Plan Apo 1x.

Ronald Schulte

Arnold,

Ist ja prima gelungen. Stimmt die '20% - 70%' bei dich auch?

Grüße Ronald
Mikroskope:
Leitz Orthoplan (DL, AL-Fluoreszenz und Diskussionseinrichtung).
Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.

A. Büschlen

Hallo Ronald, ich habe sie nicht ausgezählt, aber  viele der präparierten Mundschleimhautzellen liegen nicht optimal. Dadurch ist ein grosser Teil der Oberfläche der Zellkerne nicht einsehbar.

Ich denke, dass mit der Fluoreszenzmikroskopie sehr viel bessere Ergebnisse erreicht werden. Das können wir aber mit unseren Schülermikroskopen nicht machen.

Gruss Arnold
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.
- Nikon Optiphot I mit HF, DIC.
- Nikon Microphot mit HF, Pol.
- Zeiss Standard Universal mit HF, Ph, Pol.
- Wild M3Z mit Ergotubus.
- Nikon SMZ-U Zoom 1:10 mit ED Plan Apo 1x.