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Rätselhafte Streifen

Begonnen von peter-h, September 08, 2012, 12:24:38 NACHMITTAGS

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peter-h

Liebe Fotofreunde,

eine (vermutliche) Motte flog zur falschen Zeit am falschen Ort und so wurde sie mit einem Tropfen Ether ruhig gestellt. Am Stemi kurz betrachtet und dann zum Fototermin geladen. Die Makroeinrichtung war sehr einfach mit einem Vergrößerungsobjektiv Rodenstock Rodagon f=80mm invers , einige Zwischentuben und eine EOS 450D. Dann 50 - 100 Aufnahmen mit HF zu einem Bild gerechnet.


Es kommt nur auf das Auge an !

Auch bei höherer Vergrößerung (Apo Rodagon f=50mm) ist das Auge klar und ohne Streifen. Diffuse Beleuchtung mit weißem Plastikbecher und 3 LEDs.


Jetzt Umlagerung zum Mikroskop. Olympus BH2-UMA mit Auflicht Hell- Dunkelfeldobjektiven NeoDPlan 5x und NeoDPlan 10x.
Reine Dunkelfeldbeleuchtung über den UMA Illuminator.

Das Rätsel !

Die Augen zeigen ein Streifenmuster.




Welcher optischen Täuschung bin ich auf den Leim gegangen? Einen biologischen Prozess würde ich ausschließen, da sich auch nach über 12 Stunden die Streifenbildung nicht verändert hat.
Rätselhaft !

Schöne Grüße
Peter

Klaus Henkel

Zitat von: peter-h in September 08, 2012, 12:24:38 NACHMITTAGS
eine (vermutliche) Motte flog zur falschen Zeit am falschen Ort und so wurde sie mit einem Tropfen Ether ruhig gestellt.

Jetzt Umlagerung zum Mikroskop. Olympus BH2-UMA mit Auflicht Hell- Dunkelfeldobjektiven NeoDPlan 5x und NeoDPlan 10x.
Reine Dunkelfeldbeleuchtung über den UMA Illuminator.

Die Augen zeigen ein Streifenmuster.

Welcher optischen Täuschung bin ich auf den Leim gegangen? Einen biologischen Prozess würde ich ausschließen, da sich auch nach über 12 Stunden die Streifenbildung nicht verändert hat.
Rätselhaft !


Lieber Herr H.!

Sie traktieren das arme Tier mit Äther und wundern sich dann über irgend etwas?

Spaß beiseite. Es muß an der unterschiedlichen Lichtführung liegen. Leider weiß ich nicht, was ein UMA-Illuminator ist.
Versuchen Sie doch einmal den Abb.maßstab mit dem 50er Rodagon so hoch zu treiben wie mit dem BH2. (Beugungs)Unschärfen spielen dabei keine Rolle.

Schließlich noch Literatur: Seifert, Gerhard: Entomologisches Praktikum. 3. Aufl. 310 Abb. S.140-153: D. Lichtsinnesorgane. Thieme 1995.
Gruß KH

Lothar Gutjahr

Lieber Peter,

"Verfahren zur Augendiagnostik bei Facettenaugen" dadurch gekennzeichnet, daß die Beleuchtung eine kolimatorische ist.

Herr Henkel hat sicherlich recht, daß es an der Beleuchtung liegt. Hier können wir das vielleicht auf den Beleuchtungswinkel festnageln. Dazu könntest du einen einfachen Versuch machen indem du beim Bino einen halbdurchlässigen Spiegel unter dem Objektiv anbringst ( 45° ) und so mit seitlichem Licht ebenfalls in Blickrichtung beleuchtest. Dann ensteht der Unteranspruch: daß mit Hilfe eines halbdurchlässigen .....

Zur Not tut es auch ein durchbohrter normaler Spiegel.

Gruß und schönes Wochenende

Lothar

JB

Hallo Peter,

Ich weiss nicht warum die Streifen erst bei hoeherer Vergroesserung sichtbar werden (vielleicht hat das etwas mit den Beleuchtungswinkeln zu tun).

Die Streifenbildung selbst ist aber Folge der Zersetzungsprozesse nach dem Tod der Motte. Durch das Austrocknen bricht die Architektur des Auges aus Kristallkoerpern und Prigmentzellen zusammen, so dass die Ommatiden hell werden.

Hier ein Beispiel eines toten Carabiden: http://borneobeetles.myspecies.info/content/eyes-wider-pronotum Nur kleine Teile des Augens zeigen nach einiger Zeit noch die Farbe, die sie am lebenden Insekt hatten.

Beste Gruesse,

Jon

peter-h

Danke für die Antworten,

leider komme ich in den nächsten Tagen nichtmehr dazu noch klärende Aufnahmen zu machen und danach ist das Tierchen dann restlich ......
Also doch der Alterungsprozess nach meiner Narkosegabe  ;)

Grüße
Peter