Zieralgen gestacked

Begonnen von Frank Fox, September 11, 2012, 15:25:44 NACHMITTAGS

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Frank Fox

Hallo liebe Mikrofreunde,

ich habe heute mal den Versuch unternommen, Zieralgen mit sehr vielen Fotos (zwischen 50..70) zu stacken.
Aufnahmen entstanden im Hellfeld und DIK.
Das sind die Ergebnisse.
Was haltet ihr davon?

Viel Vergnügen beim Anschauen.













Herzliche Grüße Frank Fox  
Mikrofotografie
www.mikro-foto.de
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Peter V.

Lieber Frank,

ehrliche Meinung? Mir gefallen Deine normalen DIK-Bilder besser!
Im Gegensatz zu den platisch wirkenden DIK bügelt das Stacken alles platt, so zumindest mein Eindruck. Dadurch entsteht irgendwie ein "Strukturbrei".
Auch, wenn es gerade Mode ist - man muß nicht alles stacken  ;)

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Bernd Kaufmann

Zitat
Was haltet ihr davon?

Hallo Frank,

obwohl die Fotos als solche von bestechender Qualität sind, schließe ich mich Peters Meinung an. Die "normalen" DIK-Aufnahmen wirken natürlicher und klarer. Diese hier sind eher Gemälde.

Zitat
Auch, wenn es gerade Mode ist - man muß nicht alles stacken

Damit trifft Peter den Nagel auf den Kopf. Es gibt jetzt wirklich gute bis hervorragende Kontrastverfahren und Stapelmöglichkeiten. Es wird aber nicht automatisch besser, wenn man die auch noch doppelt und dreifach in einem Ergebnis vermischt. Das ist so ein bisschen wie DTP am Computer. Wer keinen graphischen Beruf erlernt hat, nutzt alle Möglichkeiten der Programme in einer Publikation, nur weil es einfach zu machen ist. Das Ergebnis ist meist mehr als gruselig. Das trifft selbstverständlich nicht auf Deine hier gezeigten Bilder zu, aber ich finde, Du solltest diesen Versuch als Experiment sehen und nicht unbedingt ausbauen oder gar zu einem neuen Standard machen.
Viele Grüße
Bernd ©¿©
www.aquamax.de
Lieber per Du.

ruhop

Hallo, Frank.

Ich möchte mich Peter und Bernd anschließen. Abgesehen vom wirklich großartigen Eindruck, den die Fotos machen, wäre vielleicht im Sinne der Bildinformation weniger mehr gewesen. Vielleicht hast Du einfach den Stapel aus zu vielen Einstellungen gebildet. In dem Sinne haben Deine bisherigen Fotos mehr gebracht.

Schönen Gruß aus dem Hintertaunus

Holger

Jan Kros

Hallo Frank
Ich schliessemich auch bei Peter V an
Deine Dikbilder sind hervorragend
Herzlichen Gruss
Jan

Frank Fox

Danke euch allen für die ehrlichen Antworten.

Ich war mir auch nicht so ganz sicher, was mir besser gefällt.

Lieber Peter, Du hast sicherlich Recht.
Manchmal ist weniger mehr  ;) .

Ich sehe es also nur mal als Experiment !

Herzliche Grüße
Frank
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Klaus Henkel

Zitat von: Peter V. in September 11, 2012, 15:42:07 NACHMITTAGS
Lieber Frank,

ehrliche Meinung? Mir gefallen Deine normalen DIK-Bilder besser!
Im Gegensatz zu den platisch wirkenden DIK bügelt das Stacken alles platt, so zumindest mein Eindruck. Dadurch entsteht irgendwie ein "Strukturbrei".
Auch, wenn es gerade Mode ist - man muß nicht alles stacken  ;)
Herzliche Grüße
Peter

Lieber Herr Fox, ich unterschreibe das hier auch, der Einfachheit halber. Das Grün ist zu dicht, nicht transparent genug, wie das bei solchen Algen im Durchlicht normalerweise sein sollte - falls nicht die Aperturblende viel zu weit zugezogen ist. Sehr unnatürlich.

Überhaupt muß man fragen, ob sich der Differential-Interferenzkontrast nach Nomarski und das Stacking nicht gegenseitig ruinieren. Der DIK bildet ja nur hauchdünne Schichten ab, optische Ebenen. Wenn man davon mehrere übereinander legt, hebt man die Wirkung des DIK auf, erhält statt dessen nur eine dicke, undefinierbare Soße. Dazu sollte auch bedacht werden, daß die Plastik, die wir am DIK-Bild schätzen, ja gar nicht die Topografie abbildet, sondern die Pseudo-Licht- und Schattenpartien in Wirklichkeit Stellen unterschiedlicher optischer Dichte sind, die nichts mit einer Oberflächenplastik zu tun haben. Wie könnten sie auch, da ja das DIK-Bild nur eine hauchdünne Ebene zeigt, in welcher Objektstrukturen unterschiedlicher Dichte eine Pseudo-Plastik vorgaukeln. Die Schärfentiefe eines DIK-Bildes ist praktisch Null.

Die Stacking-Technik ermöglicht es, sozusagen die Schärfentiefe künstlich zu steigern, das ist aber sinnlos, wenn das Objekt so dünn ist, weil eine Ebene aus dem Objekt optisch herausgeschnitten ist. Es hat keine Tiefe, deshalb ist die Steigerung der Schärfentiefe der Abb. ein Widersinn.

Wie gute Fotos von Algen aussehen sollten, haben Hilda Canter-Lund & Co. in ihrem großartigen Buch vorgeführt. Das ist der Maßstab. Dem waren Sie mit Ihren Aufnahmen ohne Stacking schon viel näher!

Weiterhin gut Licht!
KH

Frank Fox

Lieber Herr Henkel,

auch Ihnen einen herzlichen Dank für Ihre informative  Antwort.

Das erste und das dritte Bild sind übrigens Hellfeldaufnahmen.
Vorzugsweise arbeite ich mit offener Blende!

Leider habe ich das Buch von Hilda Canter-Lund & Co. nicht.
Schade, gerne hätte ich mal gesehen, wo der Maßstab liegt.  :)

Herzliche Grüße
Frank Fox

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Fahrenheit

Lieber Frank,

ein interessantes Experiment! Ich nehme an, Du hast die Stapel noch? Vielleicht kannst Du uns zu einem Beispiel von DIC und Hellfeld einmal einige Einzelbilder zeigen?

Was auch interessant sein könnte: wenn Du nur einige Bilder aus dem Stapel nimmst, auf denen die relevanten Merkmale der Alge besonders schön raus kommen und den Rest in Unschärfe versinken lässt, könnten auch sehr interessante Bilder entstehen, ohne dass durch die massive Überlagerung zu viele Strukturen verdeckt werden.

Herzliche Grüße
Jörg
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Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Bernd

Hallo Frank,

hier noch eine Anmerkung, die bisher noch nicht gemacht wurde: Bei gestackten Closterien fallen mir immer sofort die beiden endständigen Vakuolen auf, in denen sich durch das Stacking eine unnatürlich große Menge an Kristallen befindet. Das ist besonders (un)schön in deinem Bild 2 zu erkennen. Wie man für Abhilfe sorgen kann, weißt du ja selber.

Viele Grüße
Bernd

Frank Fox

#10
Lieber Jörg,

ich habe mal Deine Idee aufgenommen und ein gestacktes Bild in einigen Einzelbildern (unbearbeitete Originalfotos) dargestellt.
Das gestackte Foto bestand aus 88 Einzelfotos.





Herzliche Grüße
Frank
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Heribert Cypionka

Lieber Herr Fox,

vielen Dank für die Demonstration! Ich würde sagen: Keines der Einzelbilder ist besser als das gestackte. Wenn man jetzt noch das digitale Bügeleisen des Stackens durch eine 3D-Darstellung kompensierte, wär's perfekt  ;)

Herzlich

Heribert Cypionka

Rawfoto

Hallo Frank,

Da ich den Artikel jetzt auch schon unzaehlige Male gelesen habe ==> danke, das Thema ist sehr anregend fuer mich als Bekenner des Stackings ...

Die Loesung liegt zwischen dem Einzelbild und der Fuelle an Fokusschichten, ich bin da auch noch auf der Suche ...

Liebe Gruesse

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Jürgen Boschert

Hallo Frank et al,

auch mir erscheint der Stack sehr unnatürlich, sieht aus, als wäre die Aperutblende bei einem Einzelbild zu weit zugezogen worden. Jörg wurde m.E. missverstanden: er meinte, dass die Anzahl der zum Stacken verwendeten Einzelbilder zu hoch gewählt wurde. Frank versuch doch mal einen Stack mit wenigen, vielleicht den wenigen, die Du exemplarisch unter dem Stack aufgeführt hast.

Beste Grüße !

JB
Beste Grüße !

JB

Fahrenheit

Lieber Frank, lieber Jürgen et al  ;),

nicht ganz missverstanden! Ich hatte um die Einzelbilder gebeten, um mir ein Bild von der Ausgangslage machen zu können und somit passt Franks Antwort.  ;)
Der nächste Schritt wäre tatsächlich ein Stapel aus ausgewählten Bildern, ich würde mal sagen maximal 10 bis 12. Auf das Ergebnis bin ich dann sehr gespannt.

Mir geht es wie Gerhard: das Zusammenstellen des Stapels ist die wahre Kunst und gar nicht so einfach.

Herzliche Grüße
Jörg
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