Sonnentierchen Heterophrys spec entläßt Alge

Begonnen von sirdul, September 29, 2012, 13:47:40 NACHMITTAGS

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sirdul

Hallo Forum,

in einem mit Regenwasser gefüllten Blumentopf bildete sich am Boden eine grüne Schicht.
Hiervon wurde eine Probe abgekratzt und mit Fundwasser in Petrischale übertragen.
Unter dem Mikro fand ich dann Sonnentierchen in größerer Anzahl in unmittelbarer Nähe des
Algenteppichs. Um welche Art es sich handelt, kann ich leider nicht sagen, nach dem Aussehen
könnte es sich um die von Eckhard beschriebene Art Raphidiophrys marginata handeln. Ich konnte jedoch nicht
die Spicula in der Aufsicht sehen und die Extrusomen standen eher still. https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=10019.0

Im folgenden eine Bilderfolge, in der ein Sonnentierchen eine Alge ( roter Pfeil ) und weiteren Abfall ( gelber Pfeil ) entlässt:













Der Durchmesser des Sonnentierchens beträgt 25 bis 30 µ.

Zum Abschluss zwei Bilder eines " Paares ", aufgenommen mit dem 100 ter Objektiv.
Die " graue " Variante erzeugt mit manuellen Weißabgleich über das Programm EOS Utilitys und
RAW - Entwicklung mit dem DPP Konverter ( ein Canon Programm ).
Die " blaue " Variante erzeugt mit Lighroom 4.1, gleiche Ausgangsdaten. Diese entspricht dem
Blich durch das Mikro.
Welche Variante findet ihr angenehmer; grau oder blau ?






Gruß aus Kronach

Ludger Benning

PS: Ich suche immer noch eine Bezugsquelle für das Immersionsöl Firma Merck, wer kann helfen ?

Klaus Herrmann

Hallo Ludger,

ZitatIch suche immer noch eine Bezugsquelle für das Immersionsöl Firma Merck, wer kann helfen ?

in solchen Fällen: immer ich  ;) Meine email solltest du noch haben!

Gruß

Klaus
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Eckhard

Hallo Ludger,

viele Sonnentierchen reagieren auf den Deckglasdruck durch Ausstosssen von Nahrung und Nahrungsreserven. Das kann man häufig beobachten.

Die blaue Variante gefällt mir besser, da sie dem Blick ins Okular entspricht.

Herzliche Grüsse
Eckhard
Zeiss Axioscope.A1 (HF, DF, DIK, Ph, Pol, Epifluoreszenz)
Nikon SE2000U (HF, DIK, Ph)
Olympus SZX 12 (HF, DF, Pol)
Zeiss Sigma (ETSE, InLens SE)

www.wunderkanone.de
www.penard.de
www.flickr.com/wunderkanone

sirdul

Hallo Klaus, hallo Eckhard,

Klaus,
wie konnte ich das vergessen ! Du hast eine Mail von mir.
Ich hoffe, dass das Deckglas mit dem Immersionsöl von Merck nicht
mehr am Objektiv hängen bleiben.

Eckhard,
besten Dank für deine Antwort. Ich habe gestern die Probe der vergangenen Woche nochmals untersucht.
Ich konnte die von dir beschriebenen Spicula nicht sehen. Es wird sich also nicht um Raphidiophrys marginata
handeln. Leider fehlt mir zu weiteren Bestimmung die notwendige Literatur und " Das Leben im Wassertropfen "
hilft mir hier nicht weiter.
Welche Farbe hat dein Hintergrund bei Verwendung des 100 ter Objektives im DIC ?


Gruß aus Kronach

Ludger Benning

Eckhard

Hallo Ludger,

die Bestimmung dieser kleinen Centroheliden bis auf die Art ist lichtmikroskopisch meist unmöglich. Ich erkenne auf Deinen Bildern nur tangentiale Spicula und Axiopodien. Wenn das zutrifft, ist dies eine Heterophrys Art. Auf www.wunderkanone.de ist eine Abbildung.

Schau auch mal auf www.arcella.nl - da ist einen schöner Schlüssel zum Bestimmen der Sonnentierchen.

Bei mir ist der Strahlengang im DIK anders als bei Dir: Polarisator, Wollaston Prisma, Objektträger, Wollaston Prisma (parallel verschiebbar, Prisma abgestimmt auf das jeweilig genutzte Objektiv), Aufnahme für Lambda oder Lambda/4 Schieber, fester Analysator. Normalerweise habe ich keinen Lambda Schieber im Strahlengang und mein DIK Hintergrund ist stahlgrau. Durch Verschieben des zweiten Wollastonprismas kann ich die Stärke der Aufspaltung regulieren (Sheer). Dadurch ändert sich natürlich der Hintergrund von hell bei stärkster Aufspaltung bis fast schwarz bei geringster Aufspaltung. Damit bei Motiven, bei denen ich Details mit einer höheren Vergrösserung aufnehme, der Hintergrund identisch oder ähnlich ist, benutze ich zur Feinabstimmung den Lambda Schieber. Er wandelt das Grau in eine Interferenzfarbe erster Ordnung um. Damit stimme ich den Hintergrund für alle Objektive identisch ab. Danach wird der Lambda Schieber entfernt und beim Beobachten und Fotografieren ist der Hintergrund bei allen Objektiven stahlgrau. Soweit die Theorie :D In der Praxis verstelle ich oftmals beim Beobachten das zweite Wollaston Prisma, um Details besser hervorzuheben. Dann weichen die Grautöne des Hintergrunds beim Objektivwechsel voneinander ab.

Wenn die Aufspaltung fast Null ist, sieht das Bild im Okular so aus: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=9158.0 Das ist dann fast wie polarisiertes Dunkelfeld.

Herzliche Grüsse
Eckhard
Zeiss Axioscope.A1 (HF, DF, DIK, Ph, Pol, Epifluoreszenz)
Nikon SE2000U (HF, DIK, Ph)
Olympus SZX 12 (HF, DF, Pol)
Zeiss Sigma (ETSE, InLens SE)

www.wunderkanone.de
www.penard.de
www.flickr.com/wunderkanone

sirdul

Hallo Eckhard,

besten Dank für die Bestimmung. Das Bild auf Deiner Homepage zeigt das Sonnentierchen so, wie ich es im Mikro sehe.
Ich habe im Betreff die Benennung zugefügt.
Den Link http://www.arcella.nl/ habe ich als Lesezeichen abgelegt.

Gruß aus Kronach

Ludger Benning

Rawfoto

Hallo Ludger

Bei zum Objektiv passendem DIK Prisma und richtiger Einstellung des Polfilters kannst Du die Farbigkeit fein einstellen. Grau-, Blau-, Gelb- und sonstige Toene ...

Liebe Gruesse

Gerhard

Ps: Verlaefe sind bei Zwischenstellungen auch moeglich ...
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...