Elefantenohr, jetzt sind reife Samen da *

Begonnen von rekuwi, Oktober 11, 2012, 22:06:09 NACHMITTAGS

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rekuwi

Liebe Blumenfreunde,

im Freundeskreis wird seit ca. 50 Jahren ein Elefantenohr (Haemanthus Albiflos) gepflegt.
Sie hatte paar Zeiten darben müssen; ich half voriges Frühjahr beim Umtopfen. Und sie dankt es jetzt mit zehn Blüten:





Die Pollen sehen im Mikroskop wie "Schrippen" aus, hier im Hellfeld:



DIK:



Dunkelfeld, hier kommt leider ein "Heiligenschein" der durch das Stapeln von fünf Bildern entstanden ist sehr unschön zum Vorschein:



Alle Pollenbilder in 250facher Vergrößerung.

Jetzt hoffe ich daß die Pflanze Samen bildet. Falls ja werden diese an Liebhaber weitergegeben.

Liebe Grüße
Regi

Karl73

Sehr schöne Bilder! immer wieder faszinierend wie unterschiedlich die Morphologie von Pollen ist!
Die Oberflächentextur könnte man eventuell durch einen Stack noch schöner darstellen...
Diese Halos als Artefakte um Dunkelfeldaufnahmen habe ich auch bei mir bemerkt, vielleicht weiss jemand ob man die durch geschickte Wahl von Filtern/Parametern beim Stacken beseitigen kann?

Also Kompliment!
Karl
Fluoval mit HF, DF, Phv, AL und DL Fluoreszenz, Pol (hilfsweise)
Epival Interphako
Jenamed 2 fluorecence

Gerne per "Du"

rekuwi

#2
Lieber Karl,

es freut mich daß Dir die Bilder gefallen. Herzlichen Dank.

Mir gefielen die Pollen auch sehr gut. Und in der "Pollengalerie" fand ich keine Vergleichbaren. Der Haemanthus gehört in die Familie der Amaryllisgewächse und scheint doch nicht so häufig bei uns gepflegt zu werden. Dabei ist er sehr anspruchslos!

Beim Stapeln der Pollen habe ich nur fünf Fotos gemacht. Es hätten wohl mehr sein müssen. Bei der Dunkelfeldaufnahme habe ich mal versucht die "Strahlung" zu entfernen, finde ich ziemlich mißlungen.

Liebe Grüße
Regi




Herne

Hallo Regi,
die Fotos, auch die Makros, gefallen mir wirklich gut.
Eine Frage habe ich zur Bildung von Samen:
Sind dazu nicht zwei verschiedene Individuen der gleichen Art nötig? Soweit ich mich an meinen Bio-Unterricht (lang, lang ist´s her  :D) erinnere sind die Blütenpflanzen doch gegen Selbstbefruchtung geschützt. Geht das und birgt es, wenn´s geht, nicht die Gefahr der Bildung von Inzuchtsprodukten? (Missbildungen, genetische Verarmung)

Unwissende Grüße
Herbert
Die animalcula infusoria sind Blasen mit Neigungen.
G. Chr. Lichtenberg

rekuwi

Lieber Herbert,

diese Pflanze hat schon mal Samen gebildet. Denn in der Schale befindet sich nicht nur die Mutterpflanze sondern alle ihre Töchter!

Ob die Samen keimfähig waren weiß ich nicht. Im Internet las ich in einem Pflanzenforum daß dort Leute Bienchen spielten und ihre Pflanzen (es waren aber zwei) daraufhin Samen bildeten.
Ich hoffe jetzt daß sich ein paar der knallroten Früchte entwickeln und werde dann mal einen Keimversuch starten!

Liebe Grüße
Regi

Detlef Kramer

Liebe Regi,

wenn Du Tochterpflanzen hast, müssen die Samen auch keimfähig gewesen sein ;), oder?

Lieber Herbert,

Zitatsind die Blütenpflanzen doch gegen Selbstbefruchtung geschützt
Jain! Die Natur hat den Sex erfunden, um eine möglichst weitgehende Durchmischung des Erbgutes zu gewährleisten. Aber nicht nur, um Inzucht zu vermeiden, sondern um möglichst viel Potential für die anpassung an veränderte Umweltbedingungen zu schaffen.

Es gibt eine Vielzahl von Mechanismen, wie Pflanzen sich vor Selbstbefruchtung schützen können. Ein typisches Beispiel: die Staubblätter werden früher oder später reif, als die Fruchtblätter. Aber ganz zuverlässig sind diese Mechanismen alle nicht, vor allem dann nicht, wenn die Pflanze nicht in ihrer natürlichen Umgebung wächst und daher auch nicht die Bestäuber hat, an die sie angepasst ist.  Und wenn dann ein Mensch Bienchen spielt, ist alles möglich. Und das muss nicht zur Inzucht führen, das ist ein Problem eher degenerierter Lebewesen, wie es der Homo sapiens ist. Übrigens findet auch bei der Selbstbefruchtung eine Durchmischung des Erbgutes statt, nämlich während der Reduktionsteilungen und zusätzlich beim crossing-over. Sehr raffinierte Mechanismen, deren Erläuterung hier wohl zu weit ginge.

Herzliche Grüße
Detlef

Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

Vorstellung: Hier klicken

rekuwi

Lieber Detlef,

"wenn Du Tochterpflanzen hast, müssen die Samen auch keimfähig gewesen sein  ;), oder?"

Das vermute ich sehr, aber ausprobiert habe ich es eben nicht! (In meiner kleinen Wohnung habe ich keinen geeigneten Platz für eine Pflanze mit diesen Ansprüchen. (kühle Überwinterung). Wenn ich beim Versuch erfolgreich bin schenke ich das Pflänzchen dann dem Darmstädter Botanischen Garten  ;D).

Liebe Grüße
Regi

Rawfoto

Hallo Regi

Tolle Pflanze hast Du da ...

Liebe Gruesse

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Holger Adelmann

Eine tolle Pflanze, liebe Regi !
Die Haemanthus Arten (insbesonders H katherinae, aber auch mit ein paar Abstrichen H albiflos) haben schöne grosse Chromosomen.
Man kann z.B. an den recht durchscheinenden Parenchymzellen der noch unreifen Samen sogar Zellteilungen live unter dem Mikroskop verfolgen.
Dazu gibt es auch einige ältere Mikrokosmos Artikel - falls Du den hast (ich glaube aus den 70er Jahren von MM Laane).

Liebe Grüsse
Holger

rekuwi

Lieber Holger,
lieber Gerhard,

da werde ich doch mal versuchen noch mehr über diese Pflanze herauszufinden. Ich hoffe daß Ernst Hippe mir den Artikel raussuchen kann.
Danke jedenfalls für den Tipp.
Vielleicht bilden sich wieder paar Samen. ;)

Liebe Grüße
Regi

rekuwi

Liebe Pollenfreunde,

habe die 6 Dunkelfeldbilder von den Pollen nochmal mit einem anderen Programm gestapelt. Ich finde das Ergebnis sieht besser aus:



Der "Heiligenschein" nicht so ausgeprägt.

Grüßle
Regi
P.S. mittlerweile haben sich grüne Samen gebildet. Ein erster Versuch die großen Chromosomen zu finden schlug fehl, die Samen waren wohl noch nicht groß genug.

Fahrenheit

Liebe Regi,

eine interessante Pflanze hast Du da in schönen Bildern vorgestellt. 50 Jahre ist eine Hausnummer - da habt Ihr aber immer fein aufgepasst.
Von den Pollen-Bildern finde ich die Hellfeldaufnahme und die zweite Dunkelfeldaufnahme am gelungensten, sie zeigen die meisten Details.

Hat das Elefantenohr nicht eine Zwiebel? Dann könnte es sich auch um durch vegetative Vermehrung (... Tochterzwiebeln) entstandene Tochterpflanzen handeln.

Ich drücke Dir die Daumen, das Du die von Holger beschriebenen Chromosomen findest und freue mich auf die dann kommenden Bilder.

Herzliche Grüße
Jörg
Hier geht's zur Vorstellung: Klick !
Und hier zur Webseite des MKB: Klick !

Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

rekuwi

Lieber Jörg,

ja, das Elefantenohr hat eine Zwiebel. Und die 10 Blüten gehören zu 9 Töchtern und der Mutter! Alle in einem Topf.
Ich kenne die Pflanze jetzt seit ca. 25 Jahren, sie steht Jahr und Tag in einem Treppenhaus (Ostseite) und wird nur spärlich gegossen. (Gepflegt wird sie vom Ehemann meiner besten (leider verstorbenen) Freundin, ich habe die Ehre die Urlaubsvertretung zu machen  ;D).

Bin auch sehr gespannt ob ich die Chromosomen finde.

Liebe Grüße
Regi

Eckhard F. H.

#13
ZitatFalls ja werden diese an Liebhaber weitergegeben.

Hallo Regi!
Wie ist das gemeint? ;D Im botanischen - ähm floristischen Sinn bin ich schon einer und wäre an Samen interessiert.
Gruß - EFH

rekuwi

Lieber Eckhard,

genauso wie du es schreibst: an Pflanzenliebhaber die versuchen wollen ein Elefantenohr aus Samen zu ziehen.

Grüßle
Regi