Ortholux-Kopie "Cooke, Troughton & Simms"

Begonnen von ortholux, September 26, 2012, 22:32:06 NACHMITTAGS

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JB

#15
Hallo Florian,

Wo wir schon dabei sind: Haben Sie eine Idee was das fuer ein Objektiv an Wolfgangs Stativ ist?

Beste Gruesse,

Jon

Florian Stellmacher

#16
Hallo Jon,

das ist ein Auflichtobjektiv, ähnlich den dicken Ultropak-Objektiven von Leitz - auch das befördert den Eindruck der Kopie.

Herzliche Grüße,
Florian
Vorwiegende Arbeitsmikroskope:
Zeiss Axioskop 2
Olympus BHS (DL, Pol, Multidiskussionseinrichtung)
Zeiss Axiophot (DIK und AL-Fluoreszenz)
Zeiss Axiovert (Fluoreszenz)
Wild M400 Fotomakroskop (DL, DF, AL, Pol)

Lothar Gutjahr

Ja Florian,

wenn man den Auflichtkanal noch nach hinten dreht, wo er hingehört, dann sieht es erst recht nach Ultropack aus. Die späten mit kleiner Vergrößerung sahen übrigens auch so zylindrisch aus.

Gruß Lothar

ortholux

Zitat von: Lothar Gutjahr in September 27, 2012, 21:29:53 NACHMITTAGS
wenn man den Auflichtkanal noch nach hinten dreht, wo er hingehört...
Das ist richtig

Zitat von: Lothar Gutjahr in September 27, 2012, 21:29:53 NACHMITTAGS
...dann sieht es erst recht nach Ultropack aus

Das ist falsch.
1. Der heißt "Ultropak"
2. Das ist das Pendant zum "Panopak". Ein Wechselschlitten mit zwei Systemen. Auflicht-Hellfeld und Auflicht-Dunkelfeld. Opak und Ultropak in Leitz-deutsch.

Hier Original und Fälschung:




Die Quelle, die Frank genannt hat, ist eine "Goldgrube". Danke dafür.

Ich habe in mühevoller Kleinarbeit alle Bilder, die mit dem CTS4000 zu tun haben, heruntergeladen. Es gibt eine unglaubliche Anzahl an Übereinstimmungen zwischen Leitz und CTS. Sebst ein Bild auf dem Leitz und CTS Obrige zusammensitzen war zu finden.

Hoffentlich finde ich am Wochenende etwas Zeit, dann werde ich diese Teile wie oben gegenüberstellen.

Ein unglaublich interessantes Gerät ist das allemal. Wenn ich es nicht für meine Sammlung gewinnen kann, dann werde ich es mir ausleihen. Die Bilder deuten auf ein immenses Sammelgebiet hin. Hier wurde alles kopiert (und das unter Vorbehalt, weil es noch keine verlässlichen Aussagen über Daten gefunden werden konnten), was Leitz (aber auch Zeiss) an Zubehör zu bieten hatte.

Und offensichtlich mehr Auflicht als Durchlicht-Teile.

Freu mich schon
Wolfgang

ortholux

Zitat von: Lothar Gutjahr in September 27, 2012, 08:11:54 VORMITTAG
Das gezeigte Gerät hat doch schon die Ortholux II Beleuchtung vorweggenommen.

Lothar,

Ortholux 1, Ortholux 2, Ortholux I, Ortholux II - das ist ein heikles Thema.

1937 wurde schon von Ortholux I und II gesprochen. Das eine nur für Durchlicht, das andere mit Spiegelschieber für Auf- und Durchlicht.

http://www.leitz-ortholux.de/pdf/38_katalog_en.pdf

Später (1959) wurden dann zwei Beleuchtungspfade realisiert. Das ist das, was Du offensichtlich meinst. Landläufig ab jetzt als Ortholux II bezeichnet.

Tja - und dann das eckige graue Ortholux 2 oder Ortholux II. Wie heißt es denn nun? Beide Schreibweisen sind dokumentiert.

Eigentlich sympathisch, daß die BWLer noch nicht Besitz über Marke, Strategie und Nomenklatur ergriffen haben. Aber auch verwirrend.

Wolfgang

ortholux

Lieber Florian,

Danke für Deine Mühen.

Zitat von: Florian Stellmacher in September 27, 2012, 19:19:46 NACHMITTAGS
... die als Buch gebundenen Kataloge sind heute gesuchte Sammlerartikel...

Hast Du sowas? Würde mich interessieren.


Zitat von: Florian Stellmacher in September 27, 2012, 19:19:46 NACHMITTAGS
...eine eindruksvolle Fluoreszenzlampe, die man zur Not auch als Kanone benutzen könnte...

Nicht so weit hergeholt:

War Office trailer range finder no. 2601

Wozu dieser "range finder", was ja eigentlich ein Sucher ist, diente ist mir nicht klar.
Irgendwelche Ideen?

Wolfgang


TPL

#21
Zitat von: ortholux in September 27, 2012, 23:16:46 NACHMITTAGS
War Office trailer range finder no. 2601

Wozu dieser "range finder", was ja eigentlich ein Sucher ist, diente ist mir nicht klar.
Irgendwelche Ideen?

Lieber Wolfgang,
der "range finder" ist ein Messsucher, bei dem... aber das weist Du selber. Wie hieß nochmal die Firma, die so etwas auch in Kameras eingebaut hat? ;D?

Je länger die Achse, mit der die Parallaxe bestimmt wird, desto genauer. Zumindest an einem typisch britischen, also nebelfreien Tag ;D.

Ich nehme am, diese drei Herren sitzen an der britischen Küste und bestimmen für ihre Artilerie mit diesem zierlichen Gerät die exakte Entfernung feindlicher Schiffe oder Flugzeuge. Oder ist das vieleicht eine Radar-Antenne?

Herzliche Grüße
Thomas
(Luftraumbeobachter d.R.)

Lothar Gutjahr

Hallo Wolfgang,

damals hat man noch optisch mit solchen Entfernungsmessern Flugzeuge und vermutlich auch die Zepeline und Ballons anvisiert um die ballistischen Werte für die Flakartillerie errechnen zu können. Das gab es auch mit kleineren Messbasen von etwa einem Meter, die von einem einzelnen Mann mittels Tragegestell herumgeschleppt wurden. Der Entfernungsmesser wurde erst am gegen Ende WWII obsolet, wie man die ersten Radargeräte verewenden konnte. Auch hat man Ballons aufsteigen lassen und verfolgt um ein Zeit/Wegediagramm aufzunehmen um Windrichtung und Stärke zu ermitteln. Vermutlich hat man die Dinger genau wie bei der Schiffsartillerie auch für Landziele verwendet.

Gruß Lothar

( Fla-Opa )

Werner

Hallo Wolfgang!

"range finder" ist die englische Bezeichnung für einen Entfernungsmesser - Schnittbild oder Raumbild.
Die 4-m-Teile sind für die Marine und Luftwaffe, kürzere fürs Heer - wichtig für die Treffgenauigkeit der Artillerie.
Für Golfspieler gibt es sowas in klein, aber ich glaube, die sind mächtig verpönt.

Gruß   -   Werner

ortholux

Lieber Thomas, Lothar, Werner,

klar, wenn man das Rohr nicht fernrohrmäßig nutzt, sondern quer nimmt, erschließt sich das Ganze.
Hier noch ein Bild, das das bestätigt:



Danke und viele Grüße
Wolfgang

Lothar Gutjahr

Hallo Wolfgang und Interessierte,

Auf dem ersten Bild sitzen die am "Analogrechner" um Zieldaten zu ermitteln und zu senden. Das war nichts anderes als ein kompliziertes Zahnradgetriebe mit vielen Verstelleingriffen.
Auch sieht man auf dem ersten Bild die beiden Öffnungen der Optik an den Enden der Messbasis.

Gruß Lothar

Florian Stellmacher

Lieber Wolfgang,

nee, ich habe leider keinen dieser legendären Cooke, Throughton & Simms-Kataloge. Die werden auch in der Bucht so gut wie nie angeboten. Es gibt aber welche in Online-Antiquariaten; die Kataloge heißen schlicht "Cooke Microscopes".

Bracegirdle empfiehlt als Lektüre auch: McConnell, A.: Instrument Makers to the World -A History of Cooke, Troughton and Simms, Sessions, York, 1992.

Herzliche Grüße,
Florian
Vorwiegende Arbeitsmikroskope:
Zeiss Axioskop 2
Olympus BHS (DL, Pol, Multidiskussionseinrichtung)
Zeiss Axiophot (DIK und AL-Fluoreszenz)
Zeiss Axiovert (Fluoreszenz)
Wild M400 Fotomakroskop (DL, DF, AL, Pol)