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Rhein-Optik

Begonnen von Dr. Jekyll, Oktober 19, 2012, 20:14:01 NACHMITTAGS

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Dr. Jekyll

Hallo Leute,

habe ein Mikroskop erstanden und hätte gern ein wenig Information dazu,
kann mir jemand weiter helfen?





Von der Firma Rhein-Optik habe ich noch nie etwas gehört, kennt jemand diese Firma?
Interessant finde ich den Hebel zur Grobjustierung. Ist das Objekt grob justiert, kann der Hebel mit dem kleineren Hebel auf der
Seite fixiert werden und mit dem Rändelrad unter dem großen Hebel wird die Feineinstellung vorgenommen.
Hab ich so auch noch nicht gesehen:-)

Dank und Gruß
Harald
Beste Grüße
Harald

TPL

Hallo Harald,
ein interessantes Gerät hast Du da ergattert. Mir sind Mikroskope dieser Firma in der Bucht immer mal wieder begegnet, aber 'im richtigen Leben' habe ich noch Keines gesehen.

Die Grobfokussierung ist wirklich ungewöhnlich! Ich frage mich, was passiert, wenn man bei gelöstem Arretier-Knebel den Grofokus-Hebel versehentlich loslässt: durchschlägt dann ein starkes Objektiv den Objektiträger, oder gibt es einen Anschlag? Oder ist das Ganze etwa federgespannt?

Es ist immer wieder faszinierend, welche vielfältigen Lösungen Anfang der 1950er Jahre in der Mikroskoptechnik aufkamen. Da wurde einfach mal Alles durchprobiert! Ich finde, das wäre ein schönes Gerät für die Sammlung schöner, ungewöhnlicher oder kurioser Mikroskope, die Florian pflegt.

Herzliche Grüße
Thomas

Florian Stellmacher

... sorry, schneller ging es nicht!  ;)
Vorwiegende Arbeitsmikroskope:
Zeiss Axioskop 2
Olympus BHS (DL, Pol, Multidiskussionseinrichtung)
Zeiss Axiophot (DIK und AL-Fluoreszenz)
Zeiss Axiovert (Fluoreszenz)
Wild M400 Fotomakroskop (DL, DF, AL, Pol)

Dr. Jekyll

#3
Hallo Thomas,

die Grobfokusierung ist tatsächlich federgespannt, aber die Feder drückt den Objektivrevolver nach unten.
Dennoch gleitet der "Kopf" langsam nach unten. Die Objektive sind allerdings sehr gut aufeinander abgestimmt.
Wenn man sich also wie üblich über das 10er über das 45er an das 100er heranarbeitet geht nichts zu Bruch.
Andernfalls besteht die Gefahr von Glasbruch. Ist aber bei diesem Gerät noch nicht geschehen, die Linsen sind
unverkratzt:-)
Danke für die Links

Hallo Florian,

danke für das Einreihen in deine tolle Galerie.

Viele Grüße
Harald

P.S.: Die Objektive und die Okulare tragen das alte Zeichen von WILL. Kann es sein dass Rhein-Optik und Will etwas miteinander zu tun haben.
       Auch der Tubus erinnert an diesen hier von Will: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=10442.new#new
Beste Grüße
Harald

Haus@Hund

Guten Morgen zusammen,

ich habe mich mal umgehört und muss leider mitteilen, dass auch die Will-Veteranen bei uns mit "Rhein-Optik" nichts anfangen können.

Es scheint allerdings zwischen den 50er- und 70er-Jahren des letzten Jahrhunderts durchaus üblich gewesen zu sein, dass kleine Unternehmen zumindest im Wetzlarer Raum für namhaftere Firmen - oder auch für kleinere Geschäfte als "Private Label" - Mikroskope produzierten. Ein Beispiel war ja Zanger, die ihr Optimat auch an P. Wächter (damals Marke von Pridat in Rodheim-Bieber), Geller-Optik (ein Optikergeschäft in Gießen), Rodenstock et al. lieferten. Das früher Will-Hufeisenstativ (Typ K), das in der in einem der letzten Beiträge zitierten Vorstellung beschrieben ist, scheint in der Bucht auch mit verschiedenen Labels aufzutauchen, wobei mich die Verbindung Berlin-Wetzlar auch ein wenig an die Geschichte von Wächter erinnert.

Momentan findet sich im Auktionshaus unseres Vertrauens übrigens ein weiteres Rhein-Optik-Mikroskop mit konventionellen Grob- und Feintrieben, das dem Will RK4 wie aus dem Gesicht geschnitten ist. Wie der Verkäufer allerdings auf diese sportliche Preisvorstellung kommt, weiß nur er selbst...

Gruß aus Wetzlar,
Jörg (Haus@Hund)

JB

Hallo,

Den einzigen Hinweis auf "Rhein-Optik" den ich finden konnte war der Hinweis auf eine Firma in Duesseldorf, die 1954/55 eine Stereo-Kamera vorgestellt hatte (British Journal of Photography). Zeitlich passt das ja.

Beste Gruesse,

Jon

Dr. Jekyll

Hallo Jörg, hallo Jon,

danke für euere Bemühungen.

Habe mir das Gerät mit dem sportlichen Preis im Auktionshaus unseres Vertrauens mal angesehen :D
Das ist ja deutlich mehr als das zehnfache als der Einkaufspreis meines Gerätes. Dafür würde ich  meines auch sofort aus der Hand geben ;D ;D ;D

Habe mir einmal Gedanken gemacht was diese Hebelmechanik zu bedeuten hat. Auch der Kondensor wird übrigens über einen Hebelmechanismus
gehoben, b.z.w. gesenkt.
Das schnelle Heben und Senken des Revolvers uber den Hebel ermöglicht einen besonders schnellen und bequemen Austausch des Objektträgers.
Insbesondere beim 100er Objektiv ist dies ein Vorteil beim Untersuchen großer Mengen von Objekten welche sich in der Stärke nicht unterscheiden.
In Labors in denen viele z.B. Blutausstriche untersucht wurden könnte das Gerät seinen Platz gehabt haben.

Es könnte aber auch anders sein :D

Viele Grüße
Harald


Beste Grüße
Harald

JB

Zitat von: Dr. Harald Maage in Oktober 23, 2012, 14:17:34 NACHMITTAGS
Das schnelle Heben und Senken des Revolvers uber den Hebel ermöglicht einen besonders schnellen und bequemen Austausch des Objektträgers.

Hallo Harald,

So eine Schnellspanneinrichtung fuer Klinikmikroskope gab es spaeter auch wieder beim CZJ Jenamed; eben auch fuer diesen Zweck, zB fuer Blutausstriche.

Beste Gruesse,

Jon