Prakticar Festbrennweitenobjektiv fuer Leitz Periplan 10/18?

[JB]

Hallo Forum,

Ich moechte an meinem Mikroskop ein Periplan 10/18 an eine Canon EOS 500D anschliessen.

Als Festbrennweitenobjektiv habe ich dazu schon einmal ein Prakticar f=28 mm ausprobiert, allerdings ist mir die Vignettierung dabei zu stark (siehe hier: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=13214.0

Jetzt kaeme also ein Prakticar f=50 mm in Frage (die Prakticars sind solide, preiswert und gut verguetet); von diesen gibt es aber verschiedene Bauformen. Das 2.4/50 MC http://www.praktica-collector.de/Pentacon_Prakticar_2.4_50.htm ist flacher als das 1.8/50 MC http://www.praktica-collector.de/Pentacon_Prakticar_1.8_50_1st.htm .

Ergeben sich daraus Vor- oder Nachteile fuer die Adaptation?
Ist der Bildausschnitt anders?
Hat jemand diese Objektive schon einmal am Mikroskop eingesetzt?

Mit freundlichen Gruessen,

Jon

[JB]

Keine Meinungen?

[Nomarski]

Keine Meinungen?

Hallo Jon,

ich weiß ja nicht, ob meine Meinung von deiner Seite erwünscht ist. Wenn du dein 10x Periplan mit verschiedenen 50mm-Objektiven kombinierst, kommt zunächst derselbe Bildausschnitt zustande. Die Frage ist eben, wie eben die Pupillenlagen gelegen sind und wie gut sie zueinander gebracht werden können, denn davon hängt eben immer stark ab, wie die Bildqualität zum Bildrand hin abfällt. Eine flache Bauform und wenig Linsen sollten zwar immer günstig sein, aber man muß es eben tatsächlich selbst ausprobieren, da die Ansprüche eben stark auseinandergehen und teilweise zu heftigsten Konflikten führen.

VG
Bernd

[knipser009]

hallo Jon

von den von Dir verwendeten Praktikar-Fotoobjektiven möchte ich Dir abraten. Es waren und sind "Billigobjektive" mit allen nur denkbaren Fehlern.
Kaufe Dir lieber ein (russ.) Helios - 44M - 6  2/58 mit M42 Anschluss. Diese Objektive kosten (fast neuwertig ) so um die 60-70 €, aber die Qualität ist für Mikro-Zwecke super.

lG

Wolfgang

[JB]

ich weiß ja nicht, ob meine Meinung von deiner Seite erwünscht ist.

Immer doch!

Wenn du dein 10x Periplan mit verschiedenen 50mm-Objektiven kombinierst, kommt zunächst derselbe Bildausschnitt zustande. Die Frage ist eben, wie eben die Pupillenlagen gelegen sind und wie gut sie zueinander gebracht werden können, denn davon hängt eben immer stark ab, wie die Bildqualität zum Bildrand hin abfällt.

@Bernd,

Danke, dahin ging meine Frage. Der Bildausschnitt ist also der gleiche, unabhaenging von der Bauform. Mit der Qualitaet der Objektive bin ich sonst zufrieden, siehe Link zum f=28mm.

Unter den beiden 50 mm Objektiven gibt es eine "schnelle" (1,8) und eine "langsamere" Variante (2,4). Wuerde sich so etwas Deiner Meinung nach bei der Belichtungszeit bemerkbar machen? Oder spielt das keine Rolle, wenn das Periplan so nahe am Photoobjektiv sitzt.


@Wolfgang

Danke fuer den Hinweis. Ich bin zwar mit den Prakticar zufrieden, allerdings fehlt mir auch das "Auge" fuer solche Faelle. Ich werde mich mal nach den Helios umsehen.

Um mal das andere Extrem anzudenken: Was wenn man statt eines normalen Photoobjektivs einen Apochromaten einsetzen wuerde (zB eines dieser Rodenstock Apo-Rodagon). Wuerde man dort einen Unterschied feststellen?

Mit freundlichen Gruessen,

Jon

[Nomarski]

Hallo Jon,

Unter den beiden 50 mm Objektiven gibt es eine "schnelle" (1,8) und eine "langsamere" Variante (2,4). Wuerde sich so etwas Deiner Meinung nach bei der Belichtungszeit bemerkbar machen? Oder spielt das keine Rolle, wenn das Periplan so nahe am Photoobjektiv sitzt.

von der hohen Lichtstärke wirst du am Mikroskop angesetzt sowieso nichts haben. Es könnte ruhig ein 1:8 50mm sein. Wenn man sich nämlich dagegen die Relaisoptiken anschaut, die speziell für die Mikrofotografie konstruiert wurden, so wird man feststellen, daß das auch nur einfache optische Systeme sind mit geringer Lichtstärke aus dem einfachen Grund, weil keine Hohe vonnöten ist.

Mit der Qualitaet der Objektive bin ich sonst zufrieden, siehe Link zum f=28mm.

Auch ich habe bereits mit 28mm-Objektiven an APS-C experimentiert. Ich kenne aber kein Okular, das sowohl einen großen Bildwinkel im Zwischenbild als auch eine hinreichend hohe Austrittspupille. Das Minimum, wo was Brauchbares geht, ist bei 35mm.

Viele Grüße
Bernd

[Ulf Titze]

Hallo Jon,

ich fotografiere am Standard18 auch mit einer EOS 550D durch ein Okular. Dabei habe ich mehrere Objektiv-Okular-Kombnationen ausprobiert. Hier kannst Du sehen, wieviel Du auf den Chip projiziert kriegst:



Optisch sind alle Lösungen sehr gut, nur an den Bildrändern gibt es geringfügige Verzeichnungen, die wenig auffallen.



Die beste Lösung ist m.E. mit einer 35mm Festbrennweite durch ein 10er-Okular mit Sehfeld 20 zu knipsen - da holt man am meisten raus. Die Kombination aus einer 50mm-Festbrennweite mit einem 8-fach-Okular war auch nicht schlecht, die Randverzeichnungen geringer, der Bildausschnitt ist ok. Bei der Kombination eines 50mm-Objektives mit einem 10er Okular war für mein Empfinden der Bildauschnitt ein wenig klein.

Übrigens gibt es für die EOS-DSLR eine günstige 50mm Festbrennweite (EF 1,8/50mm), die man online neu für 100-110 Euro bekommt. Da ich ein Kpl10/20 als Foto-Okular nutze, habe ich mir ein EF 2/35 gegönnt (online für 270€ neu). Das Objektiv ist mittlerweile mein Immerdrauf (entspricht einem Kleinbild 50mm-Standardobjektiv) - und dank eines Adapters, den mir Bernd gedreht hat, kann ich die Kamera ohne großen Aufwand an den Fototubus des Mikroskopes flanschen.

Ob sich diese Lösungen auch bei der Verwendung mit Periplan-Okularen funktionieren, weiß ich allerdings nicht.

Viele Grüße

Ulf

[JB]

Hallo Ulf,

Die Bilder sehen sehr gut aus, danke fuer die Gegenueberstellungen! Die Photookulare 10x/18 ° gibt es wohl nur als 18er, da ist der Bildausschnitt mit dem 50 mm Objektiv OK. Der Ausschnitt entspricht etwa 2/3 der Bilddiagonale am 18er Okular, diese 2/3 findet man auch bei den CCD-Kamera-Adaptationen der grossen Hersteller (Zeiss, Leica).

Mit besten Gruessen,

Jon