Wundbenzinbad für verölte Objektive?

Begonnen von Nils86, November 04, 2012, 19:58:58 NACHMITTAGS

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Nils86

Hallo Zusammen,

ich habe ein 25er Oel Fluoreszenz-Objektiv, welches auf den inneren Linsengruppen leider viele Öltröpchen hat. Da es an einem Diavert-Umkehrmikroskop  befestigt war, hoffe ich, dass nicht der Dichtring an der Frontlinse undicht ist, sondern, dass das Öl irgendwie hinten herum hinein kam.

Wenn es hinten herum hinein kam, dann sollte es doch möglich sein, dieses mit z. B. einem Wundbenzinbad wieder heraus zu schwemmen. Oder lösen sich dabei alle Vergütungen und Linsenverkittungen mit auf?

Hat jemand so etwas schon versucht, oder gibt es andere geniale Tricks, so ein erstklassiges Objektiv zu retten?

Schöne Grüße

Nils

Hugo Halfmann

Hallo Nils,

von einem Wundbenzinbad rate ich Dir ab, denn das könnte schief gehen. Versuch´ erst mal, die Frontlinse und die Hinterlinse mit Augenwatte + Wundbenzin am Wattestäbchen / Zahnstocher zu reinigen.

Dieses Öltröpfchenphänomen hatte ich auch schon bei einem 63er Leitz. Da war es eine echte Delamination; hoffen wir, das es bei Dir nicht der Fall ist.... ::)
Viele Grüße aus dem Bergischen Land

Hugo Halfmann

Nomarski

Hallo Nils,

auch ich hatte es bereits mit abgesoffenen Objektiven zu tun, in die leider irgendwie Öl eingedrungen ist. Das Öl wird sich nicht einfach herausschwämmen lassen. Selbst wenn, es bleibt dann immer noch ein Ölfilm auf den Linsenoberflächen übrig, der sich nicht gerade positiv auf die Bildqualität auswirkt.
Die Linsenoberflächen müssen wieder trocken und sauber sein, ohne Zerlegen geht das leider nicht.
Beim weiteren Gebrauch sollte nicht damit zu sehr in Öl gepanscht und geplanscht werden, sondern es reicht eigentlich ein Tropfen aus.

Viele Grüße
Bernd

Nils86

Hallo Hugo,

die Front- und Hinterlinse sind klar. Die Öltröpfchen sind leider auf den inneren Linsen klar zu erkennen, es ist keine Delamination.

Hallo Bernd,

ich fürchte, wenn ich das Objektiv auseinander nehme, bekomme ich es nie wieder so justiert zusammen. Ganz abgesehen davon, dass mir hierzu das geeignete Werkzeug fehlt.

Das Problem mit dem Restölfim auf den Linsen und der Schwierigkeiten, die verhärteten Öltröpchen so schnell zu lösen sehe ich auch.

Wäre die Menge an, das Öl lösende Wundbenzin und der Durchfluss an den betroffenen Linsen hinreichend groß, dann könnte es doch sein, dass der Ölfim vernachlässigbar dünn wird.
Ähnliches habe ich schon einmal bei nicht zugänglichen Prismen erfolgreich probiert. Da ließ sich einiges per Wundbenzin mit der Pipette weg schwemmen, ohne anschließendes mechanisches Trocknen.

Dies könnte man theoretisch durch ein Wundbenzinbad im Ultraschallreiniger erreichen. Es stellt sich dabei nur die Frage, ob einem das Teil aufgrund der Wärmeentwicklung um die Ohren fliegt, oder sich auch gleich alle Linsenverkittungen innen mit lösen?

Schöne Grüße
Nils


Nomarski

Hallo Nils,

wie willst du denn einen Durchfluß an Wundbenzin im Innenraum des Objektives zwischen den Linsen bewerkstelligen? Die Linsen an sich sind in Metallringen aus Messing gefasst und als Stapel in einem Hülsenkörper eingelegt. Die Passung ist sehr eng.
Selbst wenn die Linsen ausgebau werden, ist der Reinigungsvorgang sehr mühselig, bis auf der Oberfläche nun tatsächlich keine Schlieren mehr vorhanden sind.

Viele Grüße
Bernd

mikromeister

Spülen klappt nie im Leben.

Ein Durchfluss an so kleinen Teilen scheitert schon an der Kapillarwirkung.
Das Benzin holt dir von irgendwoher den Dreck und zieht ihn in die Spalten wo es gerne sitzt.
Dort bleibt die Chose dann kleben wenn die flüchtigen Bestandteile verdampft sind.

Ich denke auch, dass das nur mit Zerlegen geht und dann ist es noch ein haarige Sache wenn man keine Anleitung hat wie das Objektiv auf und wieder zu geht.
Dann kommt das Partikelproblem dazu.  Hast du schon mal partikelfrei montiert?
Gar nicht so einfach!
Vielen Dank und freundliche Grüße

Markus


.