Suche Empfehlungen und Hilfe zu gebrauchtem Leitz-Mikroskop

Begonnen von eckeneckepen, November 08, 2012, 18:03:47 NACHMITTAGS

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eckeneckepen

Hall und herzlich willkommen zu meinem ersten Beitrag!

Ich hab eine Frage, als Einsteiger in die Heimmikroskopie:

Ich mikroskopiere als Student zwar schon einige Jahre an der Uni, jedoch sind diese natürlich weit außerhalb meiner Preisklasse. Ich würde mir allerdings gerne ein Mikroskop mit Kamera für zuhause holen, um die Möglichkeit zu haben, pflanzenanatomische Fotos auch zu speichern, bzw. vielleicht später auch online zu stellen. Insofern sollten die zu schießenden Fotos bis zu einer 20-40x Vegrößerung schon akzeptabel sein!

Veielleicht hat jemand Erfahrungen mit "billigen" Mikroskopen, welche dem Hausgebrauch genügen? Ich denke, derzeit ist meine finanzielle Grenze etwa bei 100€.

Es muss ja auch nicht zwingend neu sein. Vielleicht hat jemand ja eine Anlaufstelle für gute gebrauchte Mikroskope mit Kamera?

Danke und Gruß

purkinje

#1
Hallo eckeneckepen,

zuerst einmal willkommen hier im Forum!  :D
ich gebe als erster Antwortender mal den brutalstmöglchsten Desillusionisten: 100€ - NIEMALS
Ich rate dir zu einem alten (50,60er Jahre ) Leitz oder Zeiss Gerät wegen der guten mechanischen Qualität und (s. ebäh) der vielen Gebrauchtangebote -auch von Komplettmikroskopen. Selbst ein gutes LOMO oder Olympus geht für 100 nicht her (Gebrauchtteile deutlich rarer).
Ich persönlich bin ja ein Fan der oft wegen des Designs vielgeschmähten schwarzen Dreiecksfuß-Mikroskope von Leitz, welche (jenseits von Phasenkontrast-Zubehör) auch etwas günstiger als Zeiss sind. Als Kamera geht sicher eine Digikompakte günstig her und Adaptationsmöglichkeiten sind hier oft beschrieben worden.
Also mein ehrlicher Tip: sparen und mit ca 200 -300€ rechnen (für Hellfeldmikroskopie und Digi-Kamera am Binokular, also nicht über seperaten Kamerastutzen = Trinokular).
Hattest Du schon ein Fabrikat im Auge? und welche optische Ausstattung sollte es haben?
Beste Grüße und bitte nicht meine Offenheit in den falschen Hals kriegen  ;)
Stefan.

hebi19

Hallo eckeneckepen

Stefan hat "grundsätzlich" ziemlich recht - wobei Ausnahmen die Regel bestätigen.
eine Ausnahme:  ein Monokulares Lomo kann man so grad für Deine Schmerzgrenze bekommen
eine andere:  ich selber mikroskopiere mit einem Steindorff, das hat 120 Euronen gekostet.
                   aktuell steht ein Gleiches wieder in ebääh .(heut Abend auf 20.50 - aber noch 3 tage)
                   diese Steindorffs bekommt man meist zwischen 95 und 120 Euros
                   die Optik ist "nicht berauschend" - waren aber und sind noch Arbeitspferde in Arzt-/Veterinärpraxen

Martin
Grüße von
Martin alias hebi19

Motic BA-300, div Lomo, Stereo-Mikroskop noname

Jürgen

Hallo,

100 € mit Kamera ist illusorisch.

Ich verweise mal auf das Angebot von Wolfgang (user "Liftboy"):

http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=9303.0

Da ist für 100 € vielleicht was zu machen. Dann mit Digiknipse oder Handy direkt durch das Okular.

Gruß
Jürgen

eckeneckepen

#4
Zuerst einmal vielen Dank für eure Ratschläge und Meinungen. Womöglich hätten ich dann wirklich lieber ein wenig mehr Geld gespart und "gutes" gekauft.

Durch eine glückliche Fügung des heutigen Tages und durch die richtigen Kontakte habe ich es allerdings geschafft, ein ausgemustertes Mikroskop bekommen, welches eingelagert wurde, aber keine Verwendung mehr findet.
Und so hab ich mir doch ein zwar etwas älteres, aber voll intaktes Leitz Mikroskop für umsonst ergattern können  Grinsend





Das einizige was leider fehlt, ist ein 6V-Trafo, da die Stromanschlüsse jeweils direkt an den Labortischen installiert sind.

Somit kann ich mein Geld investieren, um zu schauen, dass ich eine Kamera für`s Okular bekomme.

Gibt es für monokulare Mikroskope besondere Sachen, auf die man achten sollte?

Grüße

EDIT: Hab ich doch vergeblich versucht, die Link-Funktion zu benutzen...aber dann muss es eben so gehen...

purkinje

#5
Jetzt machst Du uns aber neugierig- vielleicht stellst du ein Foto z.b via Photbucket ein und verlinkst es hier- ist es grau oder schwarz?
Trafo hätt ich dann evtl günstig für dich

Stefan ;D

purkinje

#6
Hallo eckeneppen,
irgendwie zeigen deine links nichts - führen ins Leere...
benutze doch in der Zeile über den Smilies das zweite von links und füge deinen Bildlink ein, dann ist das Bild gleich eingebettet
Beste Grüße
Stefan

eckeneckepen

Verstehe nicht, warum es keine "Anhang"-Funktion in diesem Forum gibt...

purkinje

#8
Na Gratulation zu dem Geschenk, dass ist ein Leitz Modell SM-D (die Abkürzung würde heute auch keiner mehr für ein Mikroskop verwenden ;D)
das -D steht für den dualen/seperaten Grob und Feintrieb (ist auch mein Favorit). Zu der Niedervoltlampe kann ich dir leider keinen Trafo anbieten, sie ist aber ohnehin nicht allzu berauschend (lichtstark).
Schau dir doch mal diesen Link an http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=10683.15 hier wird von Wilfried eine sehr elegante LED Beleuchtung beschrieben (kostet ca 25€), bei Interesse kann ich dir auch meine Schaltung zum Dimmen(simpelster Bauart) mailen.
Ach und falls du noch ein paar € übrig hast und einen sauberen und justierten Binokulartubus möchtest bitte melden  ;D
Zeig doch noch ein Bild von der Seite (nicht von oben) damit ich dir was zur Wackelblende" sagen kann, von oben seh ich nur die oberste Linse des Kondensors.

Bester Gruß
Stefan

eckeneckepen

#9
Oh ich kann mich beileibe auch nicht beklagen  :D  leider ist die Blende unterhalb des Objekttisches etwas locker. Ich hoffe nicht, dass sie irgendwann bei Gebrauch abgeht.

Nur mal eine Frage zur Info:

Wenn ich zB. Ersatzteile brauche, oder Erweiterungen kaufen möchte, kann ich aber unter der angegebenen Nummer auf dem Mikroskop im Netz nichts mehr finden. Wie finde ich denn die genaue Modellbezeichnung des Mikroskops heraus?

Ich frag mich nämlich, ob ich mir dafür ein gesplitteten Tubus holen kann, um oben eine Kamera installieren zu können?

Gruß

purkinje

#10
und Nachtrag: etwas aufpassen dein 100er Objektiv hat 45 mm deine anderen soweit erkennbar 37 mm Abgleichlänge also vor Benutzung des 100ers erst Tisch nach unten dann erst 100er einschwenken, da längere Abgleichlänge.
Bei Ersatzteilfragen einfach nur kurz mailen; die meisten Teile für diese Mikroskope werden leider nicht genau bei ebay beschrieben cave Fehlkäufe sind vorprogrammiert z.B bei Tuben: dein Mikroskop hat eine Ringschwalbe von 41mm, es gibt aber schwarze Leitztuben auch mit 42 mm und passen dann nicht  ???

PS die (kleinere)Nummer ist die Leitz Seriennummer (dürfte eines der letzten dieser Art aus den End 60ern/ Anfang 70ern gewesen sein)

eckeneckepen

#11
Ja die Länge des 100x-Objektivs ist mir sofort aufgefallen  ;D Man sieht nämlich auch noch die Schleifspuren auf beiden Seiten...

Aber ich merk schon, dass es da wohl noch einiges zu lernen gibt. Nochmals: Gibts ne Möglichkeit an die genaue Bzeichnung zu kommen? Vielleicht gibts ein Datenblatt, dass ich die einzelnen Maße etc. ablesen kann, wenn ich mal was nachkaufen will/muss?

Gruß

Edit: OK, das wird mir hier grad zu kompliziert mit dem kreuz und quer lesen der editierten Beiträge  ;D
Ich werd morgen früh mal detailliertere Fotos machen und mir die Links mal angucken.

Vielen Dank erstmal für die Mühe und gute Nacht...

purkinje

Die original Beschreibungen zu diesen Mikroskopen sind mehr als dürftig. Am besten hier im Forum fragen- es gibt viele Leitzianer hier, auch wenn manche durchaus schwergewichtiger mikroskopieren- so 2,5 kg für ein SM sind da ein klacks gegen das Ortholux  ;D
Beste Grüße
PS. ich weiß ich sollte erst fertig schreiben und dann posten -sorry ::)

ortholux

Lieber "eckeneckepen", (oder "Gruß", oder "Grüße"?)

Stefan sagte es bereits. Es ist ein SM. Deine Ausführung das SM-D. Die große gravierte Nummer ist übrigens eine Inventarnummer, die kleinere die Leitz-Seriennummer (Baujahr ca. 1968).

Hier kommen ein paar Links, die Dir weiterhelfen:

Prospekt von 1968:
http://www.leitz-ortholux.de/pdf/68_sm.pdf

Drei weitere von "http://microscope.database.free.fr"
http://microscope.database.free.fr/512_files/51-2d%20Medical%20Microscope%20SM.pdf
http://microscope.database.free.fr/513_files/500-D10%20Instruments%20for%20the%20clinical%20laboratory.pdf
http://microscope.database.free.fr/550_files/550-13c%20SM-POL.pdf

Und dann die "Bibel" aller "Dreieckigen":
http://www.microscopy-uk.org.uk/mag/imgmar08/go-leitz_microscopes7rev.pdf

So, das sollte genug Lesestoff für ein trübes November-Wochenende sein.

Viele Grüße
Wolfgang

eckeneckepen

#14
sooo...also nach einigem Stress mal wieder Zeit gehabt, mich in Ruhe umzuschauen, wie ich evtl. eine bereits vorhandene  Casio Exilim Digitalkamera an mein Mikroskop anschließen kann.

http://www.casio-europe.com/de/exilim/exilimzoom/exz550/

Hab ein wenig das Forum durchstöbert und bin auf dieses Teil hier gestoßen. Das Gewinde sollte, laut Casio passen.

http://www.ebay.de/itm/digital-Kamera-Adapter-Halter-Teleskop-Mikroskop-Digiklemme1-/370644354136?_trksid=p2045573.m2042&_trkparms=aid%3D111000%26algo%3DREC.CURRENT%26ao%3D1%26asc%3D27%26meid%3D4156866412779902184%26pid%3D100033%26prg%3D1011%26rk%3D2%26sd%3D350662966863%26

Ich frag mich allerdings eher: Sind die Bilder wohl ähnlich gut, wie diese hier, wenn das Objektiv direkt auf dem Okular liegt?

http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=10454.0

Ich habe leider nicht das Kleingeld, mir eine USB-Kamera zu kaufen, welche ich in den Tubus stecken könnte, deswegen hoffe ich, dass diese Mittellösung auch geht.


Zum Zweiten:

Wenn ich mir das selbst verbaute LED-Modul anschaue und mir im Netz dieses Teil suche, finde ich beispielsweise dies hier:

http://www.conrad.de/ce/de/product/180733/?hk=SEM&insert=NA&WT.srch=1&utm_source=google&utm_medium=deeplink&utm_content=dl_article&utm_campaign=g_adwords&gclid=CMf7irTgmrQCFQNd3godU3oAjQ

Geh ich also richtig davon aus, dass wilfried48 sich den Akkublock selbst anmonitert hat?

Aber ist die untere Linse, welche von der Aperturblende richtung LEDs zeigt zusätzlich von ihm montiert worden, oder ist diese einfach eine Kondensorlinse, welche standardmäßig verbaut wurde?

Gruß