Diatomeen Präparation - eine Frage

Begonnen von peter-h, Februar 27, 2009, 15:54:06 NACHMITTAGS

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

peter-h

Liebe Diatomeen-Spezialisten,

ich versuche z.Zt. mein Glück an einer schwarzen Watt Schlick Probe. Bisher hatte ich meine Proben für ca. 30 Min. in H2SO4 gekocht und die Schalen trennten sich recht gut. Nun habe ich vermutlich zu kurz geköchelt ( 10 Min.) und bekomme bei vielen Exemplaren keine Trennung. Meist ist Lyrella lyra betroffen.

Nun die Frage:
Welche Zeiten werden als ausreichend angesehen? Es ist bestimmt nicht förderlich die Suppe zu lange zu kochen.
Daher würden mich nun die Zeiten der Spezialisten interessieren.

Nebenbei, die schwarze Farbe vom Schlick kommt durch den Gehalt an Eisensulfid. Wenn dann eine Säure dazu kommt  ::)......
ein Abzug ist nicht schlecht  ;D , liebliche Düfte !   Mehr muß ich bestimmt nicht schreiben.

Viele Grüße
Peter Höbel

Vasco

Hallo Peter,

Ich bin kein Experte, aber Hauptbestandteil der Schalen ist Siliziumdioxid. Laut Wiki in Wasser unlöslich und Schmelzpunkt bei 1713 °C. Ich vermute, dass Du die Schalen über eine Stunde köcheln kannst, ohne das diese kaputt gehen.
Ich denke mal, dass die Kieselalgen im Wasser "Auseinandergesprenkt" werden (Die Hülle ist ja sehr stabil). Vielleicht erst, wenn das Wasser kocht, die Probe hinein geben, dann baut sich mehr Druck auf (Wenn das Wasser langsam erhitzt wird, kann vielleicht etwas Druck ausgeglichen werden und die Diatommen bleiben teilweise zu). Ich würde das alles gerne mal testen  :)


Ich hab auch noch eine Frage zu Diatomeen. Ich möchte mir die auch mal angucken, aber die Meisten kommen ja nur im Meer vor. Gibt es Möglichkeiten die in NRW zu finden?  ;D

Ich habe auch gelesen das es "Diatomeen Sand" gibt der viele Schalen enthält (da gabs auch irgend nen Fachwort für). Aber ich bin leider kein Geologe, wo und wie finde ich diesen Sand?

Viele Grüße
Vasco
Vorstellung: Hier klicken
Meine Website: www.LuckyLion.de noch im aufbau...  ;)
Ich suche einiges Will Zubehör: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=569.msg2498

><(((*>

Detlef Kramer

Hallo,

1. in wenigen Tagen wird die Diatomeenblüte in allen stehenden oder leicht fließenden Gewässern einsetzen. Sie zeigt sich in Form eines gelben bis braunen Schaum auf der Wasseroberfläche. Auch sonst wird man sie bald in jedem Tümpel finden. Nicht so viele Arten, wie im Meer, aber immerhin.

2. was du meinst, ist Kieselgur. Kannst Du in jeder Drogerie bekommen. Das ist übrigens genau das, was dem Nitroglycerin im Dynamit die Stoßempfindlichkeit nimmt. Alfred Nobel hatte diese Idee und aus den Zinsen des Erlöses aus dieser Erfindung werden alle Nobel-Preise finanziert.

Gruß

Detlef Kramer
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

Vorstellung: Hier klicken

Bernhard Kaiser

Hallo Vasco,

Diatomeen gibt es auch reichlich im Süßwasser.Gerade jetzt im kommenden Frühjahr findet man sie häufig in stehenden Gewässern an der Oberfläche als braungelbe Flocken.

Der Diatomeen Sand ist sog. Kieselgur. Suchen Sie im Forum danach. Meiner Meinung nach war erst kürzlich evtl. noch im alten Forum davon die Rede.

MfG.
Bernhard Kaiser

peter-h

Hallo Vasco,
wie schon beschrieben kommen Diatomeen praktisch überall vor. Also nur mal eine Wasserprobe nehmen.

Dass ich Siliziumdioxid durch diese Säure nicht zerstöre ist ja ausreichend bekannt. Nur ist es nicht gerade eine interessante Aufgabe über eine Stunde neben einer köchelnden Brühe mit diesen Ingredienzien zu stehen. Und ohne Aufsicht - NEIN , NIE !

Daher meine Frage nach einer praktikablen Zeit.  Vermutlich muß ich mich an Versuchsreihen gewöhnen.

Gruß
Peter Höbel

Detlef Kramer

Lieber Peter,

nein, musst Du nicht! Ich hatte gehofft, Helmut Ullrich würde sich von sich aus melden - kann ja noch werden. Sonst werde selbst aktiv. Du solltest seine Adresse in einem der "Kornrade"-Protokolle finden. Wenn alle Stricke reißen, melde dich nochmals per email.

Herzlichen gruß

Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

Vorstellung: Hier klicken

Vasco

Hallo Zusammen,

Super, danke für die vielen Tipps! Ich erinnere mich, soeine bräunliche Trübung habe ich vor einigen Jahren mal im Regenfass beobachten können. Ich werde die Nächste Zeit mal die Augen offen halten = )

Viele Grüße
Vasco  ;)
Vorstellung: Hier klicken
Meine Website: www.LuckyLion.de noch im aufbau...  ;)
Ich suche einiges Will Zubehör: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=569.msg2498

><(((*>

CMB

Hallo Herr Höbel.
ich würde zunächst einmal die Diatomeen vom Schlick trennen. Hierzu in einem Reagenzglas eine Schlickprobe aufschütteln, einen Moment warten, bis sich die schwereren Teile abgesetzt haben, den Überstand abgießen und nach absinken des aufgeschüttelten Restmaterial das vorgehen etwa 20 mal wiederholen. Dann hat man wenn man es richtig gemacht hat, praktisch reines Diatomeenmaterial, welches dann leicht weiter gereinigt werden kann. Auf der Seite der mikrogruppe in Hamburg kann man überdies ein Heft von Göke über die Präparation von Diatomeen herunterladen.

Freundliche Grüsse

CMB