Bresser Researcher Trino, andere Objektive?

Begonnen von AchimH, November 15, 2012, 02:50:44 VORMITTAG

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AchimH

Hallo,

ich bin nun im Besitz eines Bresser Researcher Trino Mikroskops. Ich habe damit jetzt einige Fotoaufnahmen gemacht und bin nicht wirklich zufrieden damit.
Nun wollte ich fragen ob auch irgendjamend hier im Forum  dieses Mikroskop besitzt und ob es sich lohnt bessere Objektive dafür zukaufen.
Von Bresser selbst gibt es ein paar Planachromaten die recht günstig sind oder soll ich lieber zu anderen Marken greifen?
Vielleicht könnt ihr mir ein paar Objektive empfelhen die an das Mikroskop passen.

LG,

Achim

Lothar Gutjahr

Hallo Achim,

bevor du über andere Objektive nachdenkst, solltest du in so einem Fall erst mal die Bedingungen prüfen, welche bei deinem Mikroskop vorauszusetzen sind um überhaupt gute Bilder machen zu können.

-   was für eine Kameraadaptierung
-   welche Kamera
-   wie wird diese ausgelöst
-   mit welcher Belichtungsart wird gearbeitet
-   was für eine Belichtungszeit kommt zu Stande
-   welche Empfindlichkeit ist eingestellt
-   macht die kamera einen ordentlichen Weißabgleich
-   was für eine Beleuchtung wird verwendet
-   wird Durchlicht oder Auflicht eingesetzt
-   steht das Mikroskop bombenfest oder kommen Erschütterungen dazu
-   wie wird die Schärfe kontrolliert

so könnte eine kleine Liste aussehen, die auch noch länger sein kann, die aber Punkt für Punkt zu optimieren wäre. Auch wäre es nützlich, die Situation in diesem Sinne erst mal zu beschreiben und vielleicht ein oder zwei Fotos zu posten , damit hier die lieben Helferlein aktiv werden können.

Ich gehe mal davon aus, daß du mit dem Mikroskop etwas gesehen hast, was du gerne fotografieren möchtest weil dieses Objekt in der Betrachtung mit dem Okular ein tolles Bild abgibt. Was spräche in so einem Fall gegen die vorhandenen Objektive ? Andersherum wird ein Stiefel daraus, wenn du sagen würdest ich muß dies und das dokumentieren, aber das Mikroskop liefert mir nicht die nötige Qualität.

Also wenn dir geholfen werden soll, bitte etwas mehr Butter bei die Fische.

Gruß Lothar

Peter V.

Hallo Achim,

in der Tat gibt es zahlreiche Fehlerquellen  - die Objektive als Ursache schlechter Fotos sind in der Tat mit Abstand am unwahrscheinlichsten!

Wenn wir Dir helfen sollen, wäre es am besten, Du zeigt und zunächst einmal ein oder zwei Beispielfotos. Relativ ungeeignet sind Tümpelfotos, sinnvollerweise nimmst Du einen guten Pflanzenschnitt oder am besten ein Objektmikrometer, falls Du so etwas hat.

Dann solltest Du uns genau mitteilen, womit und wie Du fotografierst:

Welche Kamera?
Wie ist sie adaptiert (fester Anbau? Einfach ans Okular gehalten?)
Welche Einstellungen wählst Du an der Kamera (Unendlich(Bergesympbol); Automatik?)

Gut wäre es, wenn Du ein Foto von deinem Mikroskop samt Kameradaption machst.

Wie gesagt - die Objektive sind bvermutlich NICHT die Ursache, weil man auch mit den einfachsten Achromaten hervorragende Fotos machen kann. Der Schwachpunkt liegt meist ganz woanders.

Herzliche Grüße
Peter

Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Jürg Braun

Guten Tag Achim

Hier noch ein Beispiel. Mit der alten Nikon 5000 war nur etwa der mittlere 1/4 des Bildes scharf. Ich habe mich gefragt, ob es sich denn nur durch plan Objektive fotografieren lässt. Durch Zufall habe ich dann festgestellt, dass wenn ich nicht den Kamerazoom benutze sondern das Bild am Computer ausschneide, alles scharf ist. Die Ursache lag beim Zoom und nicht bei den Mikroskopobjektiven.

So gilt es auch bei Dir die Ursache zu suchen. Das ist nicht immer einfach.

Gruss

Jürg

AchimH

Danke für eure Kommentare.

Ich fotografiere mit einer Fuji S5 Pro, mit passendem Adapter für das Mikroskop und die Kamera ist fest auf dem Mikroskop angebracht.
Im Kameraanschluss vom Mikroskop selbst befindet sich ein Okular.
Ich löse mittels Kabelauslöser mit Spiegelvorauslösung aus, also Verwacklungen gibt es eigentlich keine.
ich arbeite mit Durchlicht, das Mikroskop hat ein regelbares LED.
Die Belichtungszeit ist je nach Motiv und Vergrößerung natürlich etwas anders, meistens aber 0,5 sec Belichtungszeit bei ISO 100.
Ich fotografiere mit Blendenvorwahl, also eigentlich Automatik in dem Fall.

Wass mir auffällt besonders zum Rand hin gibt es Unschärfen oder gar schwarze Ränder aber auch die Detailschärfe ist mir nicht gut genug.
Daher eben die Frage ob andere Kamera mit kleinerem Sensor oder bessere Objektive

Beispielbilder:

Flügel bei 40x Vergrößerung:



100% Bildausschnitt:



Herbstblatt bei 100X Vergrößerung:



100% Bildausschnitt:



Das sind jetzt die original JPEGs unbearbeitet.

LG,

Achim

Mikroman

Hallo Achim,

sieht nach einem Negativrekord aus: so schlechte Mikrofotografieren hab ich ja noch nie gesehen. Mir scheint, als hättest Du mit mehr als einem Problem zu kämpfen: zu sehen sind a) Randunschärfen, b) Bewegungsunschärfe(?) und c) Überstrahlung.

Ich glaube nicht, dass diese Probleme mit einem hochwertigeren Objektiv zu lösen sein werden. Ist das Bild, das Du visuell (durch die Okulare) betrachtest mit denselben Fehlern behaftet? Hast Du mal versucht, mit einer entsprechenden Kompaktknipse (o.ä.) direkt durch eines der beiden Beobachtungsokulare zu fotografieren? Wie sieht Deine Fotoadaption aus? Bitte mal ein Bild einstellen.

Viel Glück

Peter
Zu sehr auf sich selbst zu beharren,
ist ein unvernünftiges Vergeuden der Weltsubstanz (Juarroz, 9. Vertikale Poesie,1)

TPL

#6
Hallo Achim,
meine Frage dazu: wie sind die Proben präpariert? Sind das unter einem Deckglas plattgedrückte Schmetterlingsflügelschuppen und ein ganz dünner Schnitt eines Herbstblattes? Sieht nicht so aus...

Mir sieht es danach aus, als würdest Du typische Auflicht-/Stereomikroskop-Objekte (jedenfalls was deren Dicke und Oberflächenstruktur angeht) mit einem Durchlichtmikroskop abbilden wollen. Das kann funktionieren, aber dabei ist eben nur ein minimaler Bereich scharf.

Schönen Gruß
Thomas

knipser009

#7
hallo Achim

Aus der Ferne ist eine Lösung deines Problems schwierig.

Vielleicht liegt die Ursache für die schlechte Bildqualiät einfach in der verwendeten Vergrößerung :  
Bei dem gezeigten Blattbild ist es 100x und das bei einem nicht planen Objekt wie es ein Laubblatt nun einmal darstellt.
Sicherlich hast du auch die Möglichkeit mit den dir zur Verfügung stehnden Okularen / Objektive eine wesentlich kleinere Vergrößerung zu realisieren, z.B. 20x.

Bei einer 100x - Vergößerung müßte mM unbedingt gestackt werden, um im Bild mehr Tiefenschärfe zu bekommen.
Wenige 1/100 mm Abweichung von der Bildebene im Objekt entscheiden über scharf / unscharf.


lg

Wolfgang

Erg.:  Die Anmerkungen von Thomas ( TPL ) kommen natürlich auch noch dazu.
Viele Grüße aus dem SaarPfalzKreis

Wolfgang
gerne per "Du"

Klaus Wagner

Hallo Thomas

Zitat von: TPL in November 15, 2012, 14:13:20 NACHMITTAGS

Mir sieht es danach aus, als würdest Du typische Auflicht-/Stereomikroskop-Objekte (jedenfalls was deren Dicke und Oberflächenstruktur angeht) mit einem Durchlichtmikroskop abbilden wollen. Das kann funktionieren, aber dabei ist eben nur ein minimaler Bereich scharf.


exaktemang so sehe ich das auch. Die Unschärfen im Bild kommen wohl durch nicht plan aufliegende Objekte.

Hallo Achim,

so gesehen wäre eine Tümpelprobe, z.B. eine Diatomee hilfreich. Nein. Die Diatomee hilft natürlich nicht, aber ein Foto davon. Und ruhig mal das Deckglas kräftig andrücken.

Gruß
Klaus

Peter V.

Hallo,

da schließe ich mich eindeutig allen Vorrednern an. Das hat nichts, aber auch gar nicht mit dem Objektiv zu tun. Die Objekte sind einfach ungeeignet bzw. nicht entsprechend für die Mikroskope vorbereitet. Sie sind schlichtweg nicht plan.
Ob die Adaption der Kamera optimal ist, weß ich, sieht aber auch nicht so ganz danach aus.
Aber nochmal: Andere Objektive ändern daran nichts!
Du müsstest wirklich mal ein richtig planres Objekt fotografieren.
Ach, noch etwas: Wie stellst Du denn eigentlich scharf? hats die S5 einen Monitor oder stellst Du nur nach dem Eindruck in den Okularen scharf? Evtl. ist die Adaption ja auch nicht parfokal abgeglichen?


Herzliche Grüße
Peter

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AchimH

Es stimmt dass die Objekte nicht Plan aufliegen, vielleicht sollt ich mal andere Motive austesten.
Ich schaue durch den Sucher der S5 und stelle dann scharf.
Wie gesagt dass mit dem Adapter ansich funktioniert eigentlich recht gut.

Peter V.

Hallo,

ich wäre mir nicht sicher, dass das Fokissoeren durch einen normalen Sucher gut funktioniert. Meist klappt das am Mikroskop nicht wirklich gut, weil man den Schärfepunkt nicht gut findet. Das wäre noch eine weitere Fehlerquelle. Du solltest versuchen, mit einem geeigneten Objekt (z.B.Objektmikrometer, 15 EUR incl. Versand bei Ebay) die Kamera parfokal zu adaptieren.

Herzliche Grüße
Peter
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