Wacker Simultan Färbung am Beispiel des Hirschzungenfarns *

Begonnen von Ralf, November 25, 2012, 12:39:49 NACHMITTAGS

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Ralf

Hallo,

gestern fand nach längerer Pause wieder ein Mikronachmittag bei uns zu Hause statt. Unter der Anleitung von Rolf-Dieter Müller haben wir (u. a. auch Bernhard und Erik) Stengelquerschnitte des Hirschzungenfarns (eigene Zucht aus dem Garten) mit der Wacker Simultan II Methode gefärbt. Das zuvor in AFE fixierte Material wurde in PEG Einbettung an meinem Jung Studentenmikrotom geschnitten, Schnittdicke etwa 40 µm. Dann wurden die Schnitte nach der bekannten Färbevorschrift gefärbt. Die Differenzierung erfolgte über die Stufen 30% Ethanol, 50 % Ethanol, 100% % Isopropanol. Schließlich Einschluss in Euparal.
Herzlichen Dank an Rolf-Dieter für den Färbekurs und die lehrreichen Erläuterungen hierzu und rum um das Färben von botanischen Objekten.

- Übersicht



- Nahansicht Leitbündel



Zur Histologie habe ich eine Frage an die Experten: Um was kann es sich bei den dreieckig um das zentrale Leitbündel angeordneten, dunkelrot gefärbten Gebilden wohl handeln?


derda

#1
Guten Morgen Ralf,

der Nachmittag gestern war wirklich prima. Ich füge noch eine Polaufnahme der Hirschzunge hinzu:



Viele Grüße

Erik



Detlef Kramer

Hallo Ralf,

Eriks Fotos zeigen es besser, als Deine (weil der Schnitt wohl dünner war): es handelt sich um Sklerenchyme. Übrigens: der Leitbündel-Typ ist der konzentrisch-periphloematische, typisch für alle Farne, d.h. das Phloem umgibt das Xylem. Die Skelerenchyme sind wichtig, um die empfindlichen Phloemzellen zu schützen.

Herzliche Grüße
Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

Vorstellung: Hier klicken

Rolf-Dieter Müller

Zitat von: Detlef Kramer in November 25, 2012, 15:51:09 NACHMITTAGS
...
Eriks Fotos zeigen es besser, als Deine (weil der Schnitt wohl dünner war): ...

Lieber Detlef,

vielen Dank für Deine Erläuterung, denn wir hatten aufgrund dieser Auffälligkeit gestern darüber diskutiert.

Wenn ich mich richtig erinnere hat Eric Handschnitte (!) unter dem Stereomikroskop gemacht und wie man sieht sind sie richtig gut geworden.

Ich hatte ja versprochen, die Diskussion über die dunkebraune Pigmentierung zu suchen. Dieses war in Jörg's (Fahrenheit) Wurmfarn-Beitrag. Anatoly hatte das so erklärt: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=12456.msg93180#msg93180

Viele Mikrogrüße
Rolf-Dieter

Ralf

Hallo Detlef und Rolf-Dieter,

danke für eure Erläuterungen zur Histologie der Farne.

@Francisco: Thank you for your kind words.


Bernhard Lebeda

Hallo Freunde

auch von mir noch mal vielen Dank für den gelungenen Mikronachmittag: an die Gastgeber Conny und Ralf für die vorzügliche Bewirtung und natürlich an Rolf-Dieter für die tolle Demonstration seiner Färbekunst. Rolf-Dieter verdanke ich auch meine ersten Fluoreszenzerfahrungen und so müsst ihr nun meine ersten noch ziemlich unscharfen Fotoversuche ertragen. Aber immerhin sieht man, wo der Fluoreszenzfarbstoff eingezogen ist.  ;)

Zunächst aber HF, Objektiv 10 Plan (Leitz), vier Bilder gestitcht




Und die Blauanregung (Erregerfilter BG 12, Sperrfilter LP 530, LED) im Durchlicht-Dunkelfeld


bei 40x und 100x








Viele Mikrogrüße

Bernhard
Ich bevorzuge das "DU"

Vorstellung

Rolf-Dieter Müller

Lieber Bernhard,

das Hellfeldbild ist sehr schön geworden, es lohnt sich offensichtlich Einzelaufnahmen mit höher aperturigen Objektiven zu machen, um diese dann zu einer Gesamtansicht zusammenzusetzen. Das tut dem Schnitt gut.

Interessant bei der Fluoreszenzaufnahme ist, das eigentlich nur das Leitbündel emittiert. Es sieht fast wie eine Primärfluoreszenzaufnahme aus. Meine Erklärung wäre Anregungsfilter und Sperrfilter liegen relativ weit auseinander. Wie genau die Verhältnisse sind müßte man auf der Webseite von Peter (peter-h) recherchieren. Peter hat einige Filterkurven aufgenommen und ich meine der BG 12 wäre auch dabei.

Mehr Sorgen mache ich mir wegen der Schrumpfungen um das Leitbündel herum. Bei Erics Schnitt ist alles wunderbar (Schnitte nach AFE-Fixierung(?), gefärbt, differenziert, entwässert und dann in Harz eingeschlossen). Bei den anderen Schnitte kam ja noch bei der Vorpräparation die Einbettung in Histowachs hinzu. Vielleicht ist die unterschiedliche Präparation ein Erklärungsansatz. Aber um das genau festzustellen müßte man beide Vorgehensweisen gezielt vergleichen.

Viele Mikrogrüße
Rolf-Dieter

Ralf

Zitat von: Rolf-Dieter Müller in November 27, 2012, 20:38:29 NACHMITTAGS
Mehr Sorgen mache ich mir wegen der Schrumpfungen um das Leitbündel herum. Bei Erics Schnitt ist alles wunderbar (Schnitte nach AFE-Fixierung(?), gefärbt, differenziert, entwässert und dann in Harz eingeschlossen). Bei den anderen Schnitte kam ja noch bei der Vorpräparation die Einbettung in Histowachs hinzu. Vielleicht ist die unterschiedliche Präparation ein Erklärungsansatz. Aber um das genau festzustellen müßte man beide Vorgehensweisen gezielt vergleichen.

Hallo Rolf-Dieter,

Erik hat, soweit ich mich erinnere, ebenfalls in PEG eingebettes Material geschnitten. Meine Erklärungsversuch für den Unterschied im Stützgewebe und auch im Erhalt des Phloems ist der, dass Erik eine andere Stelle im Sproß oder einfach nur einen "besseren" Sproß geschnitten hat. Von der Schnittdicke her, so denke ich, kann der Unterschied nicht kommen, denn diese ist bei allen Schnitten etwa gleich. Ich versuche das mal zu kären indem ich einmal nur fixiertes und einmal noch zusätzlich zur Fixierung in PEG eingebettes Material schneide.