Dünnschliffe selber herstellen

Begonnen von derda, November 30, 2012, 15:02:03 NACHMITTAGS

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Klaus Herrmann

Lieber Bernhard

hört sich gut an - selbst das Schwabenherz schlägt höher, da könnte man glatt was von der neuesten - nicht letzten - Stuttgart 21-Erhöhung kompensieren!  ;D

Aber wie ist es mit Blasen? Hast du welche, kriegst du welche und wenn ja wie kriegst du sie weg?
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Justin

Lieber Klaus,

1. Blase entlang vom Rand aufschneiden
2. Pflaster drauf
3. Haut auf Objektträger legen ...

So hast du einen Doppelnutzen ;-)

Liebe Grüße,
Justin

Bernhard Lebeda

Zitat von: Klaus Herrmann in Dezember 14, 2012, 16:33:45 NACHMITTAGS

Aber wie ist es mit Blasen? Hast du welche, kriegst du welche und wenn ja wie kriegst du sie weg?

Lieber Klaus

also das ist sehr gut zu vermeiden. Ich lege den Stein mit der polierten zu klebenden Seite nach oben, bestreiche ihn mit Klebstoff und lege dann den OT auf. Nun sieht man ja eventuelle Blasen, die man dann durch Druck oder verschieben/verreiben wie üblich beseitigt. Erst wenn alles passt hält man die UV LED dran und 5sec später knallhart!  Wie gesagt : SAGENHAFT, ich komm mir vor wie Catweazle  ;)

Blasenfrei Mikrogrüße

Bernhard
Ich bevorzuge das "DU"

Vorstellung

derda

Hallo Bernhard,

ich habe des UV-Klebeset auch im Bauhaus gesehen und sofort an Dünnschliffe gedacht. Ist eigentlich prinzipiell ein Klasse Set, weil die Verbrauchsmaterialien einzeln nachkaufbar sind. Wie sieht es mit Doppelbrechung und Brechungsindex vom Kleber aus?

Viele Grüße

Erik

Hugo Halfmann

#34
Hallo Bernhard und Erik,

mir gings vor ein paar Tagen genauso im Bauhaus Oberbarmen. Evtl. kann die Fa. Bondic diese Fragen ja beantworten.
Oder ist es möglich, das selbst herauszufinden ?
Viele Grüße aus dem Bergischen Land

Hugo Halfmann

Bastian

Der Bernhard muss doch einfach nur mal einen Klecks Bondic auf einen OT aufbringen, aushärten, das ganze dann mit Immersionsöl immergieren und danach betrachten. Wenn Bernhard dann "nichts" von dem Tropfen sieht sollte es gut sein.

Bastian

Bernhard Lebeda

Zitat von: Bastian in Dezember 15, 2012, 11:31:30 VORMITTAG
Der Bernhard muss doch einfach nur mal einen Klecks Bondic auf einen OT aufbringen, aushärten, das ganze dann mit Immersionsöl immergieren und danach betrachten. Wenn Bernhard dann "nichts" von dem Tropfen sieht sollte es gut sein.

Bastian


So isses!!  Werd ich heut nachmittag mal machen. Bei einem allerersten Testpräparat war mir keine übermäßige Aufhellung aufgefallen (von wegen Isotropie), zumindest nicht stärker als beim Körapox. Brechungsindex wäre natürlich auch interessant, wobei ich persönlich gerne auch zum eindeckeln beim Canadabalsam bleibe. Es war ja nur immer das sichere Aufkleben das Sorgenkind.

LG Bernhard
Ich bevorzuge das "DU"

Vorstellung

Dünnschliffbohrer

Ich hab da mal eine Frage: Eigentlich sollte der Brechungsindex zwischen Objektträger und Schliff egal sein (abgesehen von Löchern im Schliff, wo dann eine randliche Grenze zwischen Einbettungsmittel und Mineralkorn besteht). Für die Beobachtung des Chagrin und Reliefs sollte meinem Verständnis nach nur das Einbettungsmittel zwischen Deckglas und Schliff ausschlaggebend sein. Das hätte zur Folge, das man bei dem Kleber zum Aufkleben des Schliffes hinsichtlich des Brechungsindexes nicht so vielen Einschränkungen unterworfen wäre, und das nehmen könnte, was mechanisch am besten hält.
Mir hatte mal vor Jahren ein Präparator eines mineralogischen Insitutes hundsgewöhnlichen Skundenkleber (Cyabacrylat) ans Herz gelegt, der sich gut verarbeiten lässt und vom Brechungsindex her stimmen soll. Aber in Hinblick auf die mechanische Festigkeit war ich damit nicht glücklich geworden, die Schliffe lösten sich beim Schleifen meist ab. Aber zum Abdecken wäre er gut geeignet. Aufkleben könnte man demnach zuerst mit dem UV-Kleber, egal welchen Brechungsindex er hat?  - Dsb
"Und Gott sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; und er schuf um ihn Laubmoose und Lebermoose und Flechten und ein Mikroskop!"
[aus: Kleeberg, Bernhard (2005): Theophysis, Ernst Haeckels Philosophie des Naturganzen,  S. 90]

Bernhard Lebeda

Zitat von: Dünnschliffbohrer in Dezember 15, 2012, 15:11:19 NACHMITTAGS
Ich hab da mal eine Frage: Eigentlich sollte der Brechungsindex zwischen Objektträger und Schliff egal sein (abgesehen von Löchern im Schliff, wo dann eine randliche Grenze zwischen Einbettungsmittel und Mineralkorn besteht). Für die Beobachtung des Chagrin und Reliefs sollte meinem Verständnis nach nur das Einbettungsmittel zwischen Deckglas und Schliff ausschlaggebend sein. Das hätte zur Folge, das man bei dem Kleber zum Aufkleben des Schliffes hinsichtlich des Brechungsindexes nicht so vielen Einschränkungen unterworfen wäre, und das nehmen könnte, was mechanisch am besten hält.


Das ist eigentlich auch mein Stand der Einschätzung!

LG Bernhard
Ich bevorzuge das "DU"

Vorstellung

Bernhard Lebeda

So hier mal kurz etwas Bondic auf OT verschmiert

einmal überbelichtet, einmal unterbelichtet






Am Rand kaum Aufhellung, in der Mitte etwas mehr, könnte auch Streuung durch Schichtdicke sein. Mit Immersionsöl umspült und mit Deckglas ist der Kleber nicht mehr auszumachen, weswegen ich auch kein Bild gemacht hab  ;)

Für mich persönlich genügt er den Anforderungen. Warten wir die Schliffe ab. Zeig ich demnächst

Viele Grüße

Bernhard
Ich bevorzuge das "DU"

Vorstellung

olaf.med

ZitatEigentlich sollte der Brechungsindex zwischen Objektträger und Schliff egal sein (abgesehen von Löchern im Schliff, wo dann eine randliche Grenze zwischen Einbettungsmittel und Mineralkorn besteht). Für die Beobachtung des Chagrin und Reliefs sollte meinem Verständnis nach nur das Einbettungsmittel zwischen Deckglas und Schliff ausschlaggebend sein. Das hätte zur Folge, das man bei dem Kleber zum Aufkleben des Schliffes hinsichtlich des Brechungsindexes nicht so vielen Einschränkungen unterworfen wäre, und das nehmen könnte, was mechanisch am besten hält.

Nee, nee, natürlich entsteht auf der Unterseite des Schliffs auch ein Chagrin. Das Immersionsmedium sollte schon in der Gegend von Quarz sein, sonst gibt's Probleme. Im hypothetischen Fall daß der Kleber an der Unterseite einen Brechungsindex von 1,4 hätte, würde Quarz mit einem hohen Chagrin erscheinen!

Gruß, Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

Dünnschliffbohrer

Danke Olaf, die Frage hatte mich nämlich insgeheim schon Lange beschäftigt, und die Bücher geben dazu keine Auskunft - da wird ja vorausgesetzt dass man ein voll ausgerüstetes Schleiflabor  (mit bewährten Einbettungsmitteln) zur Verfügung hat. Das sind die Probleme, mit denen man sich so als Liebhaber herumschlägt.

Bitte an Bernhard: könntest du vieleicht mal folgendes Experiment durchführen: Eswas von dem UV-Kleber auf einem OT unregelmäßig verschmieren, und nach dem Aushärten mit Kanadabalsam eindecken? Das müsste m. E. die schnellste und einfachste Möglichkeit sein, festzustellen, wo in etwas der Brechungsindex von dem Kleber liegt. Oder noch schneller: einfach mal etwas feinen Quarzsand mit dem Kleber mischen, um an dem Körnerpräparat zu sehen, wie hoch das Relief des Quarzes ist.

Vielen Dank schon mal - Dbs.
"Und Gott sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; und er schuf um ihn Laubmoose und Lebermoose und Flechten und ein Mikroskop!"
[aus: Kleeberg, Bernhard (2005): Theophysis, Ernst Haeckels Philosophie des Naturganzen,  S. 90]

Lothar Gutjahr

Hallo Bernhard,

beim Kauf einer separaten UV-Taschenlampe taucht die Frage auf, welchen der drei angebotenen Wellenlängenbereiche nehmen ? Hast du da eine Idee?

Gruß Lothar

ManK

#43
Hallo Lothar,
siehe Datenblatt:

Lichthärtend (400-580 nm) :[Sek.]    PE-Norm P037     10

die passende ORGINAL UV LED gibts ja auch gleich dort für 3,95

http://bondic.bauhaus.info/*/c/Bondic



Grüße
Manfred

Lothar Gutjahr

Hallo Manfred,

vielen Dank für deine Mühe. Da ich davon ausging, daß solche Daten nicht publiziert werden, habe ich mir gar nicht erst die Mühe gemacht danch zu suchen. Aber daß die es doch tun  gefällt mir und schafft Vertrauen. So werde ich da nachher mal einen Großauftrag platzieren. ;D

Dir noch einen schönen Abend

Lothar