Thank you Francisco!
Lieber Bernd,
Wobei man wohl davon ausgehen kann, dass es für jede dieser Variationen einen evolutionären Grund gibt, oder?
Zufall u n d Notwendigkeit, vielleicht, um Monod zu zitieren. Ich weiß leider zu wenig darüber.
Bei der Gelegenheit stelle ich kurz histologisch zwei völlig unterschiedliche Augenformen vor, die sich am gleichen Tier, der Honigbiene befinden.
Einmal das Komplexauge: Diese Augen sind uns von der äußeren Gestalt wohlbekannt. Hier ein Teil eines Querschnitts (sagittal)

Außen die Cornea C, gefolgt von den einzelnen Kristallzellen KZ. Die optische Abschottung der einzelnen Sehkomplexe, der Ommatidien erfolgt durch die Pigmentzellen PZ, die Umschaltung der Lichtsignale in elektrische Signale durch die eigentlichen Sehzellen, die Rhabdomere S. Die elektrischen Signale werden im ersten optischen Lobus, Teil des Gehirns G dann weiter ausgewertet.
Zum zweiten ein Ocellus. Heike hatte schon einmal einige "von außen" gezeigt. Vergleichsweise winzig. Beide Schnitte sind in der gleichen Vergrößerung dargestellt! Diese Ocellen sind so klein, dass es ziemlich Zufall ist, wenn man sie exakt trifft. Leider ist auch dieser hier nicht exakt median getroffen, man braucht also etwas Vorstellungskraft.

Bei L beginnt einen Schnitt später die große einheitliche Linse. K dürften Bildungszellen sein. Die Sehzellen S nehmen das von Linse geworfene Bild auf und wandeln es in elektrische Ströme um, die wieder vom Gehirn G weiter verarbeitet werden.
Welch Riesenunterschied: Während im Komplexauge tausende kleine Seheinheiten hinter tausenden kleinen Facetten liegen mit tausenden kleinen eigenen Kristallzellen, befindet sich beim Ocellus alles unter einer einzigen Sehlinse. Der gesamte Apparat ist nicht mehr in Einzelstücke zerteilt sondern zu einer einzigen Einheit verschmolzen und ähnelt insoweit schon unseren eigenen Augen.
Und hier noch ein Bild, dass ich früher bereits einmal gezeigt habe: Das Komplexauge unserer Stubenfliege.

Bei der Biene sitzen alle einzelnen Seheinheiten unter einer einheitlichen Cornea. Hingegen verfügt die Stubenfliege für jede Seheinheit über eine gesonderte abgetrennte Linse. Wenn man genau hinsieht, bemerkt man aber auch bei der Biene gesonderte Abschnitte in der Cornea.
Zufall oder Notwendigkeit?
Immerhin: Die Funktion der Ocellen soll eine völlig andere sein als die der Komplexaugen.
Schöne Grüße
Jürgen