Welches Mikrotom?

[Bernd Kaufmann]

Liebe SchnipplerInnen,

für gelegentliche Schnitte überwiegend relativ weicher Pflanzenteile (im wesentlichen von Wasser- und Sumpfpflanzen) suche ich ein preiswertes, aber leicht bedienbares Mikrotom. Ich werde wahrscheinlich höchst selten Färbungen durchführen oder gar Dauerpräparate anfertigen. Aber meine Versuche, Handschnitte mit der Rasierklinge zu fertigen, sind mehr schlecht als recht gelungen, um es einmal freundlich auszudrücken. Deshalb jetzt mein Wunsch, diesen mechanischen Schritt mit einem dafür geeigneten Mikrotom zu realisieren.

Wäre für diesen Zweck das Haga Rasierklingen-Mikrotom geeignet, oder doch lieber ein Handmikrotom (mit welchem Messer, bzw. welcher Klinge)? Oder hat jemand zufällig etwas Brauchbares zu verkaufen? Ich bin für Tipps und Angebote dankbar.

[Bernd Kaufmann]

Ähemm, das mit den Angeboten hat sich gerade schon zu meiner vollen Zufriedenheit erledigt. 

An Tipps zur Handhabung und Technik des Haga Mikrotoms (das wird es jetzt also) bin ich aber weiter sehr interessiert. Den ausgezeichneten Artikel von Rolf Müller zu diesem Teil kenne ich schon. Vielleicht gibt es aber gerade zum Umgang mit den anvisierten Wasserpflanzen irgendwelche speziellen Hinweise?

[rekuwi]

Lieber Bernd,

Tipps kann ich Dir leider nicht geben. Ich habe dieses Mikrotom mal in Darmstadt ausprobieren dürfen und war davon begeistert. Glückwunsch.Ob jemand so eins (Haga) noch für mich übrig hat?

Herzliche Grüße
Regi

[Detlef Kramer]

Liebe Regi,

so weit ich weiß, kann man dieses Mikrotom nach wie vor neu erstehen. Im Augenblick weiß ich nicht wo, aber das lässt sich herausfinden.

Herzliche Grüße
Detlef

[Bernd Kaufmann]

Hallo Detlef,

es geht aber Regi wohl eher darum, es gebraucht und entsprechend günstiger zu erwerben. Ich hatte diesbezüglich großes Glück und habe es zu einem außerordentlich günstigen Preis bekommen.

[Muschelbluemchen]

Hallo Bernd

Da Du auf Wasser-Sumpfplanzen fokusierst ist die Wahl des Mikrotoms nicht so wesentlich als vielmehr die Art der Präparation.
Ich habe schon einige Wasserpflanzen geschnitten:
Hippuris vulgaris:
https://picasaweb.google.com/lh/photo/bbekAbJ8EQ7zrbDz7JqKotMTjNZETYmyPJy0liipFm0?feat=directlink
Myriophyllum verticillatum:
https://picasaweb.google.com/lh/photo/_EtE6Wc2fbxsz1krv0_qf9MTjNZETYmyPJy0liipFm0?feat=directlink
Hippuris habe ich am Rotationsmikrotom geschnitten (ein kleines Rotationsmikrotom aus den 1920er Jahren)
Myriophyllum hingegen am Handzylindermikrotom.
Egal auf welchem Mikrotom, da gerade Wasserpflanzen sehr wenig verholztes Gewebe haben, würde das Gewebe beim Schneiden fürchterlich gequetscht werden.
Daher habe ich schöne Ergebnisse erzielt durch Einbetten in PEG (ich verwenden PEG 1500 mit ca.5-10% PEG1000, etwas PEG2000 und etwas Glycerin).
Info zu PEG:
http://www.dr-ralf-wagner.de/Forum/PEG.pdf
Natürlich würde sich auch Paraffineinbettung anbieten, ist aber wesentlich aufwändiger. Ich verwende Paraffineinbettung nur wenn es das Objekt erfordert.

mit herzlichen Mikrogrüßen
Leo

[Bernd Kaufmann]

Hallo Leo,

ganz herzlichen Dank, das wird mir sicher weiterhelfen! Deine Beispiele gefallen mir sehr gut!

[Bernd Kaufmann]

Hippuris vulgaris:
https://picasaweb.google.com/lh/photo/bbekAbJ8EQ7zrbDz7JqKotMTjNZETYmyPJy0liipFm0?feat=directlink

Hallo Leo,

weißt Du noch, ob der Schnitt von einer ganz submers wachsenden Pflanze stammt, oder von einem emersen Teil?

[Muschelbluemchen]

Hallo Bernd

weißt Du noch, ob der Schnitt von einer ganz submers wachsenden Pflanze stammt, oder von einem emersen Teil?

Wollte gerade antworten: Für mich ist Hippuris eine submerse Pflanze - da dürfte es aber auch Landformen geben, also doch nicht so eindeutig.
Der Schnitt stammt von einer Pflanze die gänzlich im Wasser war, es war irgendwann im Sommer und Teile der Pflanze ragten schon aus der Wasseroberfläche
hervor.
Geschnitten habe ich aber nur Sproßstücke, die von Sproßteilen stammten die zur Zeit der Probenentnahme unter Wasser waren.
Der Wasserspiegel ist dort über das ganze Jahr relativ konstant, somit sind große Teil der Pflanze ganzjährig unter Wasser gewesen, was auch auf meine
Objekte zutrifft.

mit herzlichen Mikrogrüßen
Leo

[Bernd Kaufmann]

Hallo Leo,

vielen Dank für Deine Mühe! Soweit ich weiß, gibt es keine "Landform", aber was Du beschreibst, dass also Teile auch über die Oberfläche hinauswachsen, ist die "normale" Form. Es gibt aber auch eine, die komplett submers bleibt. Im Sommer werde ich an beide herankommen und kann dann sehen, ob es Unterschiede gibt.