Noch ein Neues Thema - Abwegig? Spektroskopie

Begonnen von Karl73, Januar 16, 2013, 18:39:40 NACHMITTAGS

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Karl73

Liebe Freunde, in meinem zweiten Leben schau ich in den Himmel. Schon seit eingier Zeit probiere ich Sternspektroskopie mit einem einfachen Blaze Gitter (mit dem Star Analyzer - http://www.patonhawksley.co.uk/staranalyser.html) aus. Sehr lehrreich! Es gibt auch Ansätze der Einkopplung in ein Okular via Glasfaser ->
http://spektroskopie.fg-vds.de/pdf/schueler/yannick-suter.pdf
Seite 24...
Habe die Suche im Forum benutzt, aber nichts gefunden - hat jemand sowas schon mal am Mikroskop probiert????

fragende Grüße
Karl
Fluoval mit HF, DF, Phv, AL und DL Fluoreszenz, Pol (hilfsweise)
Epival Interphako
Jenamed 2 fluorecence

Gerne per "Du"

Werner

Hallo Karl!

Spektroskopie fürs Mikroskop gab es schon vor 1900. Siehe http://www.musoptin.com/.
Gibt es immer noch, wird aber selten angewendet.
Infrarotspektroskopie ist seit einigen Jahrzehnten möglich (Seit es FTIR gibt).

Gruß   -   Werner

Karl73

#2
Danke für den Link! Ja, das es sowas in der Forschung gibt, hatte ich auch gefunden. Mit sehr speziellen Anwendungen (Forensik, Petrographie) Interessant wäre es ja - da sich ja auch hier viele Bastler tummeln - ob jemand schon mal sowas gebaut hat für sein Mikroskop - zum Spass...
Es scheint sowas ja als professionelles System zu geben - http://www.mikroskop-spektroskopie.de/

Viele Grüße
Karl
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Gerne per "Du"

Johannes Kropiunig

Hallo,

ich hatte mich damals schon gefragt, ob damit dieses Problem lösbar wäre.
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=14881.msg115066#msg115066
Blieb aber bei der Badewannenüberlegung.

Viele Grüße,
Johannes
Biologische Mikroskop: Zeiss Standard 16
Stereomikroskop: Lomo MBS 10
Kameras:  EOS 1100D, EOS 1000D, EOS 1000Da, und EOS 350Da Peltier gekühlt

Sag es mir - und ich werde es vergessen. Zeige es mir - und ich werde mich daran erinnern. Beteilige mich - und ich werde es verstehen.
Laotse

Karl73

Kann es wirklich sein das das noch keiner probiert hat? Also ich hab eine CCD Kamera, Gitter, und ein altes Okular wird sich auch finden zum Loch reinbohren. Fehlt nur noch der Lichtleiter... Ich werde berichten...

Viele Grüße
Karl
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Lothar Gutjahr

Hallo Karl,

daß das noch niemand ausprobiert hat, dürfte darin begründet sein, daß das Interesse weit geringer ist, als beispielsweise in der Astronomie. Für mich wäre es ein leichtes, mit einem Quarzlichtleiter auf das vorhandene UV/VIS Spektrometer zu gehen und damit festzustellen, ob die Ränder am Bild rot oder grün sind. ;D

Aber eine echte Herausforderung/Motivation, das am Laufen zu bekommen fehlt halt noch. Das wäre lediglich die Adaption an das Mikroskop und ein kleiner Einschub, der den Lichtleiter an der richtigen Stelle positioniert und das interne Licht ausschalten, was den Betrieb des Spektrometers bezüglich Lampenverbrauch auch schon mal atraktiver machen würde.

LG Lothar

Karl73

Hallo Lothar,
danke für Deinen Hinweis. Die technische Umsetzung ist in der Tat sicher das kleinste Problem. Das man damit keine Rotverschiebung sehen wird - außer man dreht ganz schnell am Grobtrieb ;-) dachte ich mir fast  ;). Da das Licht, welches im Gegensatz zur Astronomie ja geradezu in Überfülle da ist, sollte beim Durchdringen durch verschiedene Materialien charakteristische Spektren - oder Absorptionen- erzeugen. Hmmm und das ist so völlig uninteressant? Es scheint ja doch kommerzielle Anbieter zu geben...
http://www.j-m.de/1/hauptnavigation/produkte/tidas-s/tidas-msp-400-800/tidas-msp-400-800.htm

Aber vielleicht bin ich auch gedanklich auf dem Holzweg...
Viele Grüße
Karl
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Lothar Gutjahr

Hallo Karl,

ich habe mir das Gerät angesehen und kann mich nach wie vor nicht damit anfreunden. Es ist doch sehr speziell und bei solchen Messungen sagt man ja immer ein wenig: wer viel mißt, mißt Mist. Wenn es jemand sinnvoll einsetzen kann, warum nicht. Ich will dir das ja nicht ausreden sondern eine kleine Denkhilfe geben, warum sich da niemand mit Hurra draufstürzt. Dann mach mal, vielleicht infizierst du noch einige ?

LG Lothar

Karl73

Lieber Lothar, wie immer danke für die Hinweise. Wahrscheinlich hast du da durchaus recht... Denn was misst man da eigentlich und wozu ist schon eine berechtigte Frage und mir zugegeben auch nicht ganz klar  ;D. Ich fand die grundsätzliche Überlegung einfach interessant. Und wenn es die Idee keine Jubelschreie auslöst hat das sicher seine Gründe.
Mal sehen ob ich in einer ruhigen Minute mal Zeit habe was zusammenzubasteln (und das mache ich gerne!). Dann werde ich ja sehen was rauskommt - wobei ich ja fast ahne das dabei rauskommt, das es prinzipiell geht - um dann in der Ecke zu verstauben.

Viele Grüße
Karl
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Stefan_O

#9
Lieber Karl,

jetzt hast Du dich aber schnell entmutigen lassen. Dabei tauchen Mikrospektrometer relativ häufig auf, selbst hier im Forum:

http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=11450.msg84275#msg84275

Eigentlich sollte in jedem geologischen und petrologischen Labor eines vorhanden sein, zumal damit einfach Proben charakterisiert werden können, sei es Kohle oder Erz. Auch die Aufnahme von Fluoreszenz oder Raman-Spektren sind möglich, wobei es in allen Fällen einen Abgleich mit einer entsprechenden Datenbank braucht.

Es gibt etliche moderne Firmen, die solche Geräte herstellen und noch viel mehr Bastellösungen, je nach Bedarf der Anwender. Craig baut z.B. moderne Geräte aller Art:

http://www.microspectra.com/

Beispiel für eine Profi-Bastellösung:

http://minerals.gps.caltech.edu/mineralogy/Lab_Facilities/Optical_Spectroscopy/Index.html

Als Hobbylösung geht die von Lothar angesprochene Methode, über eine Glasfaser auszukoppeln, wobei aber eben nicht Licht im Überfluss da ist. Du möchtest in der Regel ja nicht das ganz Bild messen, sondern nur einen kleinen Ausschnitt davon. Das Spektrometer muss entsprechend empfindlich sein. Oder man organisiert sich etwas gebrauchtes, bei mir steht ein MPV-SP von Leitz:

http://www.uranglasuren.com/ores/Technique_4/index.html mit der passenden Datenbank dazu:
http://www.uranglasuren.com/ores/Database/index.html

Holger aus unserem Forum bastelt gerade an einer Messlösung, und hier gibt es spektroskopische Hobbybastelei der Spitzenklasse zum Thema Mineralien zu sehen:

http://jm-derochette.be/index.html

Das deine Idee keine Jubelschreie audlöst, liegt nicht daran das sie schlecht ist, sondern ein sehr abseitiges Randgebiet der Mikroskopie. Bei deiner Idee, mit der CCD das Spektrum aufzunehmen (machen alle modernen Mikrospektrometer so) ist die Herausforderung, die Software zur Auswertung zu basteln, und das System sauber zu kalibrieren. Als Software wäre Visual Spec (gratis) zu empfehlen, es stammt aus der Astronomie, vielleicht kennst Du es (http://www.astrosurf.com/vdesnoux/download1.html). Zur Kalibrierung werden leider teure Kalibrierlampen verwendet, z.B. http://www.newport.com/Pencil-Style-Calibration-Lamps/377846/1033/info.aspx. In der Summe landest Du dann in Geldbereichen, die im Rahmen eines einfachen gebrauchten Fertigmikrospektrometers liegen. Geräte z.B. von Ocean Optics (USB2000, USB4000) tauchen immer häufiger bei eBay auf.

Liebe Grüsse,
Stefan

Karl73

Hallo Stephan,
danke für die Info! Na da lag ich ja nicht so falsch - und entmutigt bin ich auch nicht ;-). War ja noch im Stadium des Gedankenspiels. Visual Spec benutze ich bereits für meine Astro-Spektroskopie. Da habe ich allerdings ein einfaches Gitter (StarAnalyzer), aber das funktioniert schon erstaunlich gut. Es geht mir ja nicht um exakte Wissenschaft, sondern eher den Lerneffekt und Interesse.

Viele Grüße Karl 
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peter-h

Hallo Karl,

es ist sicher nicht kompliziert ein Gitter mit entsprechender Optik (Okular) und Kamera zu verbinden. Die Tipps sind in der Astronomie zu holen, wie auch die Software.

Aber dazu meine Frage - was fängt man damit an?
So schöne Spektren wie am Fernrohr mit Vega usw. gibt es nicht. Man könnte sich mit der Sauerstoffsättigung des Hämoglobins in feinen Gefäßen beschäftigen. Ist so etwas Dein Ziel?

Etwas ratlose Grüße
Peter

Karl73

Lieber Peter,
ja in der Astronomie verwende ich es ja genau so. Ich werde es einfach mal ausprobieren was man sieht...
Mein Ziel - also erstmal nur zu sehen ob es geht ;-). Aus reiner Neugier. Vielleicht fällt jemandem Anderen ja eine tolle Anwendung ein  ???

Viele Grüße
Karl
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Miner

Hallo Karl,
mir fällt da eine Anwendung ein, die auch schon in einem der Links (http://jm-derochette.be/index.html) beschrieben wurde: Den Pleochroismus von Kristallen zu quantifizieren, also die unterschiedlich Farbe eines Kristalles in linear polarisiertem Licht, je nachdem, in welcher Richtung das Licht polarisiert ist. Die Farbeffekte sind zwar mit dem Auge meist deutlich zu sehen. Aber wenn ich versuche, es mit Fotos mit meiner alten Coolpix zu dokumentieren, muss man schon sehr sehr genau hinschauen. Schön wäre es, wenn ich stattdessen zwei Spektren bei verschiedenen Polarisatorstellungen aufnehmen und übereinander legen könnte.
Auch bei Kristallen, die stark absorbieren und darum anomale Interferenzfarben haben, wäre ein Spektrum des durchgehenden Lichtes hilfreich.
Wenn du also siehst, dass es geht, dann wäre ich sehr interessiert.
Viele Grüße
Ole

Lothar Gutjahr

Hallo Karl,

schon das Ausmessen des Spektrums von weißen LED´s an sich wäre interessant. Das kannst du vermutlich jetzt schon mit deinem Equipment.

Noch schönen Sonntag !

Lothar