Pilzsporen gestackt mit picolay - auch in 3D *

Begonnen von Peter Reil, Januar 22, 2013, 21:21:50 NACHMITTAGS

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Peter Reil

Liebe Forumsfreunde,

anbei ein paar Stacks mit picolay. Dargestellt sind Pilzsporen einer Genea-Art (ein unterirdisch wachsender Pilz). Die Länge der Sporen liegt bei ca. 20-30 µm.


Stack aus 10 Einzelbildern mit picolay.


3D-Version für "Kreuzblick"


Für die Rot-Cyan-Brille.

Das "neue picolay" bringt tatsächlich verbesserte Ergebnisse. Leider leidet die Qualität der Bilder doch sehr unter der Verkleinerung auf Internetgröße.


Freundliche Grüße
Peter Reil

Meine Arbeitsgeräte: Olympus BHS, Olympus CHK, Olympus SZ 30

Holger Adelmann

Wow, die sind aber sehr schön geworden, Peter.
Und dieses Blau !

Herzliche Grüsse
Hger

beamish

Sauschön, Peter!

Ist es Genea sphaerica?

Herzlich

Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

Peter Reil

Hallo Holger und Martin,

danke für die positiven Anmerkungen. Die Sporen sind mit Baumwollblau gefärbt, sonst wären sie farblos. (Auch Pilzpräparate werden häufig "geschminkt"...)

Ich hatte das getrocknete Fruchtkörperfragment (mehr hatte ich nicht) von einem Trüffelsucher bekommen und aufgrund der 2,5-6 µm hohen Warzen als Genea cf. fragrans bestimmt. Für eine exakte Bestimmung waren die Sporen ein wenig zu klein, deshalb das cf.

Freundliche Grüße
Peter
Meine Arbeitsgeräte: Olympus BHS, Olympus CHK, Olympus SZ 30

Holger Adelmann

Das die Sporen gefärbt waren ist mir klar, aber diese Himmelblau ist wirklich sehr schön, Peter.
Kann man das auch für Pflanzenschnitte verwenden?
Das gäbe mal ganz andere Nuancen -  z. B. mit einer (nicht zu starken) Gegenfärbung mit Gentianaviolett??
Viele Grüsse
Holger

schuppi

Hallo Peter,

tolle Bilder! Dankeschön fürs zeigen. Insbesondere nett, dass was in 3D gezeigt wird.

Da ich ja ein paar Deiner tollen Präparate zuhause habe, setzt Du mir hier einen neuen, hohen Maßstab.

Viele Grüße
Rainer
DFK 72AUC02 an
- Motic BA310 Trino LED
- Motic SMZ-168 Trino LED
Web-Site: http://www.mikroskopie-bilder.de

Eckhard F. H.

Hallo Peter,
danke für die Bilder. Gestackte Pilzsporen liefern ein weit ´umfassenderes´ Bild ihrer Oberfläche. Man muß sich aber hüten, nichtkugelige Sporen nach der Stackung zu vermessen. Ihre mögliche ´Schieflage´ ist nicht mehr erkennbar und das würde zu Meßfehlern führen.
Gruß - EFH

Peter Reil

Hallo,

danke für die freundlichen Worte.

Das Färbemittel ist Baumwollblau in Milchsäure, bei Pilzlern sehr beliebt. Mit Pflanzenschnitten habe ich das noch nicht probiert, so dass ich da keine Aussagen treffen kann.

Freundliche Grüße
Peter
Meine Arbeitsgeräte: Olympus BHS, Olympus CHK, Olympus SZ 30

Heribert Cypionka

Lieber Herr Reil,

wunderschön!

ZitatMan muß sich aber hüten, nichtkugelige Sporen nach der Stackung zu vermessen. Ihre mögliche ´Schieflage´ ist nicht mehr erkennbar und das würde zu Meßfehlern führen.

Lieber Herr Nowack,

da muss ich einhaken, wenn nicht gar widersprechen. Aus dem Stapel gewinnt man leicht die Höhe (gleichmäßigen Vorschub vorausgesetzt), und sei es nur so, dass man nachguckt, in welchem Bild ein bestimmtes Detail scharf abgebildet ist. Aus dem gestackten Bild gewinnt man den Abstand in der Ebene und berechnet mit dem Satz von Pythagoras leicht beliebige Strecken. Ohne Stacking wäre das schwierig.

Liebe Grüße

Heribert Cypionka

Eckhard F. H.

Wohl, wohl,
lieber Herr Cypionka. Trotzdem muß ich nachhaken. Auch die Sporenvermessung darf quantitativ nicht ausufern, denn sie ist lediglich ein Kriterium unter vielen anderen und zudem auch nicht eineindeutig.  ;D
Gruß - EFH

beamish

Hallo,

Baumwollblau ist ein letal wirkendes Färbemedium. D.h. die Zellen, also auch Sporen, sterben ab und können sich in Form und Größe verändern. Nach Zugabe von solchen Reagenzien sollte man keine Messungen vornehmen. Sie dienen lediglich zur Bestätigung von Farbreaktionen oder zur Hervorhebung von Strukturen wie z.B. von Sporenornamenten, wie im vorliegenden Beispiel.
Andreas Gminder hat da mal eine nützliche Tabelle zusammengestellt: http://www.pilzkurs.de/sonstiges/Mikroskopie.pdf , die aber sicher auch nicht alles berücksichtigt.

Herzlich

Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

Eckhard F. H.

Recht hat er, der Martin. Zur quantitativen Beurteilung sollten biologische Objekte grundsätzlich in ihrem natürlichem Medium belassen werden.
Gruß - EFH

Heribert Cypionka

Liebe Pilzexperten,

von Sporenvermessung habe ich keinen Schimmer - bitte überfordert mich und meinen Kommentar nicht. Es ging mir wirklich nur um das Prinzip, dass mit Stacking Längenmessungen möglich sind - oft sogar besser als ohne.

Herzliche Grüße

H.C

Peter Reil

Hallo Pilzler,

natürlich gibt es das "Credo" der Sporenvermessung in Wasser. Bei Ascomyceten hat dies (wenn auch nicht in allen Fällen) seine Berechtigung.
Bei Basidiomyceten ist dies wohl "weniger wichtig".
Ich bitte, meine pauschalen Aussagen nicht auf die Goldwaage zu legen. Weitaus wichtiger als das "Credo" erscheint mir die Vergleichbarkeit der Sporenmaße verschiedener Autoren. Und wenn die Autoren immer ihr Medium angeben, gibt es dadurch auch aussagekräftige Maße.

Pilzler messen die Sporen meist "quick and dirty" im Quetschpräparat in Wasser. Bei meinen Bildern handelt es sich um einen gefärbten Mikrotomschnitt (Dauerpräparat), der die warzige Sporenornamentation darstellen sollte, mehr nicht.

Freundliche Grüße
Peter Reil
Meine Arbeitsgeräte: Olympus BHS, Olympus CHK, Olympus SZ 30

Eckhard F. H.

ZitatPilzler messen die Sporen meist "quick and dirty" im Quetschpräparat in Wasser
Hallo Peter,
solche Pilzler sollten sich aber bewußt sein, gleichsam ´Kinder und Erwachsene´ über einen (Größen-)Leisten zu scheren. Vielleicht trägt das auch dazu bei, daß Sporenmaße gleicher Art je nach Autor teilweise sehr stark differieren.
Gruß - EFH