Botanik: Auf die Palme gebracht - Howea forsteriana *

Begonnen von Fahrenheit, Januar 24, 2013, 22:20:27 NACHMITTAGS

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Fahrenheit

#15
Lieber Gerhard,

schön, dass Dir der Beitrag zur Howea gefällt und vielen Dank für Dein Lob!

Was die Grüntöne angeht: da kann ich nix zu.  ;D

Wie Du in Bild 5 sehen kannst, besteht der Querschnitt aus einem innen liegenden Spross, der von mehreren (hier 6) Blattgründen teilweise (außen) oder ganz (innen) umschlossen ist. Die Gewebe der Blattgründe und des Sprosses sind - bedingt durch die Art des Wachstums - alle unterschiedlich alt. Dabei liegen die ältesten Gewebe wiederum außen und der Spross innen ist am jüngsten. Die Alterstruktur hängt aber unmittelbar auch mit der Ausdifferenzierung der Gewebe zusammen. So ist die Zellwand der älteren Zellen viel weiter entwickelt und enthält mehr Cellulose und bei den Sklerenchymen eben auch mehr Lignin.
Diese unterschiedlich weit entwickelten Zellen nehmen die Farbkomponenten der W3Asim II Mischung auch unterschiedlich an, so dass die Anmutung der Parenchyme von grünblau (der junge Spross) zu gelbgrün im äußersten Blattgrund wandert. Was zeigt, wie deutlich differenziert auch das Farbgemisch in Anlehnung an die Wackerfärbung aufzieht.

Beim freistehenden Schnitt ist der zusammengesetzte Spross natürlich auseinander gefallen, aber alle Teile wurden in der selben Charge im Uhrglas gefärbt und ich habe dann zum Einschluss absichtlich unterschiedlich gefärbte Exemplare gewählt. Die Fotos sind auch alle in der gleichen Session unter gleichen Bedingungen (Weißabgleich, Beleuchtungsintensität etc.) entstanden.
Somit ist ein Einfluss der Präparationstechnik auf die Färbung (nahezu) ausgeschlossen.

David hat mein Angebot, ihm einige Stücke vom fixierten Spross zuzusenden ja gerne angenommen und ich freue mich sehr auf seine Bilder von mit der Paraffintechnik erstellten Präparaten. Da sind die einzelnen Blattgründe rund um den Spross dann an ihrer angestammten Position in einem Präparat und wenn meine Interpretation korrekt ist, werden wir auch dort die Farbverschiebung beobachten können, die Dir in meinen Präparaten aufgefallen ist.

Herzliche Grüße
Jörg  
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Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Rawfoto

Hallo Jörg

Spannend, das muss ich auch einmal bei meinen Schnitten beobachten, ich habe das bisher auf die Differenzierung geschoben ...

So kann man sich irren, aber spitze, wieder was gelernt :-)

Liebe Grüße und Danke

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Fahrenheit

#17
Lieber Gerhard,


ja, das ist es in der Tat, zumal die Schnitte hier auch weitergehende Interpretationen bei anderen Präparaten erlauben, in denen keine unterschiedlich alten Gewebe direkt nebeneinander vorkommen. Die Howea zeigt da schön die Leistungsfähigkeit der W3Asim II Färbung von Rolf-Dieter Müller auf.

Ich habe noch zwei Gegenüberstellungen, die ich im Eingangsthread nicht gezeigt habe. Das hole ich nun mal nach.

Bild 18: Vergleichsreihe der Außenseiten, die Vergrößerung der Einzelaufnahmen liegt bei 200x, nur das Sprossstück unten ist mit 50x Vergrößerung aufgenommen.


Bild 19: Vergleichsreihe der Innenseiten, ebenfalls 200x und 50x.


Herzliche Grüße
Jörg
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