Hygrophila corymbosa - Ca-Oxalat-Raphiden?

Begonnen von Bernd Kaufmann, Januar 26, 2013, 11:48:23 VORMITTAG

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Bernd Kaufmann

Hallo liebe Botaniker,

eigentlich wollte ich ja noch ein wenig üben, bevor ich meine ersten Schnippelbilder zeige, denn das Rasierklingenmikrotom habe ich erst seit ein paar Tagen. Aber schon beim allerersten Versuch fiel mir etwas auf, was ich so nicht erwartet hatte. Diese ersten Schnitte stammen von einerm schon leicht verholzten Stängel eines submers gewachsenen Riesen-Wasserfreundes, Hygrophila corymbosa, einer Acanthaceae. Von diesen war mir bisher nicht bekannt, dass sie wie die Aronstabgewächse Anubias und Cryptocorynen Oxalsäure und Ca-Oxalat-Raphiden enthalten. Deshalb die Frage: Sind die Kristallnadeln bei Acanthaceae ebenfalls Ca-Oxalat-Kristalle, oder gibt es ähnliche Strukturen, die mit solchen verwechselt werden können?

Bitte die Qualität der Schnitte und Bilder nicht zu kritisch betrachten, ich bin absoluter Anfänger in Sachen Schneidetechnik und muss noch viel lernen.


Schon im Hellfeld fielen die Nadeln auf.


Im Dunkelfeld sah man sie bereits deutlicher aufleuchten.


Im polarisierten Licht mit Lambda-Plättchen sind sie zumindest den bisher gesehenen sehr ähnlich.


Mit dem 40/0,65 aufgenommen.

Ein schönes Wochenende Euch allen!
Viele Grüße
Bernd ©¿©
www.aquamax.de
Lieber per Du.

David 15

Hallo Bernd,

Du bist auf dem richtigen Weg ! Die Schnitte sind schon ziemlich gut vielleicht noch ein wenig dick. Die Bilder sind sehr schön geworden, vorallem die im polarisierten Licht.

Bei den meisten Pflanzen handelt es sich bei den Kristallen um Calciumoxalat. Wenn du aber sicher gehen möchtest kannst du es mit Salzsäure oder Schwefelsäure nachweisen. Calciumoxalat löst sich im Gegensatz zu Calciumcarbonat ohne Gasbildung auf wenn man Salzsäure verwendet. Wenn du konzentrierte Schwefelsäure nimmst wandelt sich das Ca-Oxalat in feine Gipskristalle um.

Viele Grüße und wieterhin viel Erfolg beim Schneiden !
David
''Wir leben in einem gefährlichen Zeitalter. Der Mensch beherrscht die Natur, bevor er gelernt hat, sich selbst zu beherrschen.'' ( Albert Schweitzer)

Vorstellung: ''Hier''

Bernd Kaufmann

Lieber David,

vielen Dank für Deine hilfreichen Kommentare!
Viele Grüße
Bernd ©¿©
www.aquamax.de
Lieber per Du.

Detlef Kramer

Hallo Bernd,

das sind ganz bestimmt Ca-Oxalat-Raphiden. Die kommen in Pflanzen sehr häufig vor.

Herzliche Grüße
Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

Vorstellung: Hier klicken

Bernd Kaufmann

Hallo Detlef,

herzlichen Dank! Dann bin ich nur noch gespannt, ob die Nadeln auch in den Blättern zu finden sind.
Viele Grüße
Bernd ©¿©
www.aquamax.de
Lieber per Du.

Rolf-Dieter Müller

Hallo Bernd,

Deine Frage ist ja schon fachkundig beantwortet worden.

Eine Bemerkung aber zum Schnitt. Dafür das Du Dich als Anfänger siehst, ist der Schnitt Dir aber gut gelungen. Es ist alles schön differenziert zu sehen und die Schnittdicke ist auch gleichmäßig.

Wenn Du dünner schneiden möchtest, würde ich mich an einer eventuell nachfolgenden Färbung orientieren. Ziehen die Farben deckend auf, dünner schneiden bzw. wenn die Farbwirkung zu pastellhaft ist, dicker schneiden.

So ein  Ergebnis wie Du hier zeigst würde ich ich aber auch als Bild von einem nativen Schnitt einstellen.

Viele Grüße
Rolf-Dieter

Bernd Kaufmann

Hallo Rolf-Dieter,

dass Du den Schnitt für gelungen hältst, freut mich natürlich besonders. Vielen Dank für Dein Lob und die ergänzenden Tipps! Es hat aber nur geklappt, weil ich mich strikt an Deine hervorragende Anleitung zum Haga-Mikrotom gehalten habe. Bis jetzt bin ich sehr zufrieden mit dem Mikrotom. Für meine Ansprüche (hauptsächlich Schnitte von Wasser- und Sumpfpflanzen) dürfte es seinen Zweck vollkommen erfüllen. Und dass ich es hier zu einem mehr als fairen Preis gebraucht erstehen konnte, freut mich natürlich auch.
Viele Grüße
Bernd ©¿©
www.aquamax.de
Lieber per Du.