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Mehr Lampe als Mikroskop

Begonnen von Dypsis, Januar 29, 2013, 16:58:56 NACHMITTAGS

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Dypsis

Hallo,

mein Leitz SM ist nun endlich angekommen. Die Seriennummer 487435 (müsste eigentlich Anfang 1957 sein) und manches andere lassen auf ein wirklich recht frühes SM schließen.
Am verrücktesten finde ich die Lampe. Man hat fast den Eindruck, das arme SM könnte sich davor fürchten. (Fast) mehr Lampe als Mikroskop. Auch bei der Funktionalität habe ich so meine Zweifel. Wie man es macht, es ist etwas im Weg. Richtet man die Lampe in einer Linie mit dem Stativ aus, kann man den Tubus nur über das Stativ ausgerichtet gebrauchen. Will man den Tubus andersherum montieren, könnte man zwar die Lampe um fast 90 Grad geknickt anstecken, nur ist dann immer eine Hand im Licht (wenn man sie sich nicht sogar verbrennt). Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass es diese Lampe lange gegeben hat. Der Fuß scheint aber (eine ähnliche Konstruktion gab es für die Hufeisen, wie ich von Wolfgang weiß) extra für das SM entworfen zu sein. Es gab wohl doch schon damals die "Bananenentwicklung". Oder sehe ich da was falsch?

Auch bei dem Logo bzw. der Verwendung des Schriftzuges scheint hier auch noch gar nichts ausgegoren. Typografisch ist der Schriftzug eine Katastrophe (z.B. die Zeilenabstände). Hingeschrieben haben sie was nur ging, GmbH und Germany und und und. Die Gravierung ist auffalllend unterschiedlich ausgeführt und die verwendeten Weißtöne scheinen auch voneinander abzuweichen.
Der "Sarg" hatte wohl zu dieser Zeit eine Renaissance bzw. seine Blütezeit, er prangt auf dem Tubus an prominentester Stelle, wie er sich überhaupt auf fast jedem Teil findet. Der Wächter des Brandings muss gerade krank wesen sein, – oder war, obwohl er krank war, in der Arbeit.
Leider fehlt es mir an Vergleichsmöglichkeit mit jüngeren SMs um Unterschiede ausmachen zu können, aber da kann sicher der eine oder andere SM-Experte was sagen!?

Herzlich Grüße
Thomas



























... Und dann waren in der Kiste noch zwei merkwürdige Messingscheiben, deren Zweck ich mir nicht erklären kann (was nicht viel heißen will). Sie haben sogar eine eigene Halterung, die recht original aussieht. Sie sind also nicht irgendwann einfach so in die Kiste gewandert. Sie haben einen Durchmesser von 70 mm. Weiß jemand wofür die gewesen sein könnten?





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Jürgen Boschert

Hallo Thomas,

Zitat... der eine oder andere SM-Expert ...

Ich glaub´, da bist Du im falschen Forum.  ;D

Sorry, völlig, aber das hat einfach gereizt. Dass die Rechtschreibprüfung da nicht eingegriffen hat.

Beste Grüße !

JB
Beste Grüße !

JB

Dypsis

Hallo jürgen,

also ich hab´mir den Grinser verkniffen...   ;D

Grüße
Thomas
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beamish

#3
Hallo Thomas,

so eine Leuchte habe ich ja noch nie gesehen (was absolut nix heißen mag...). Aber ich wage dennoch zu behaupten, daß dein Stativ (das ja vom Leuchtenanschluß auch drauf ausgelegt ist) eher ungewöhnlich, wenn nicht rar ist.
Hübsches Ding!

Grüße

Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

Lothar Gutjahr

Hallo Martin,

dieses Anklipsen hat man so belassen und dann bei späteren SM eine aufsteckbare 220 Volt Leuchte eingesetzt. So vorgefunden bei meinem SM von 1959 mit der Nummer 544885 und der internen Nummer 170 vom Hist.Inst.München.

LG Lothar

Dypsis

Hallo Lothar,

wenn ich Dich richtig verstehe, dann ist an Deinem auch so ein Monlaabkömmling? Dann gab es sie ja doch erstaunlich lange. Hätte ich nicht gedacht.

Grüße
Thomas
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TPL

ZitatRichtet man die Lampe in einer Linie mit dem Stativ aus, kann man den Tubus nur über das Stativ ausgerichtet gebrauchen.

Hallo Thomas,
das war zur Bauzeit Deines schönen und interessanten Mikroskops die übliche Arbeitsweise, selbst bei Stativen, die es erlaubten, den Einblick auf die Tischseite zu verlegen.
Die Leuchte ist ja eine Art 'geduckte Beistellleuchte'. Auch die konnte man sinnvoll nur bei Beobachtung über den Stativhals nutzen.

Gruß, Thomas

BergerN

Zitat von: Dypsis in Januar 29, 2013, 16:58:56 NACHMITTAGS
Wie man es macht, es ist etwas im Weg. Richtet man die Lampe in einer Linie mit dem Stativ aus, kann man den Tubus nur über das Stativ ausgerichtet gebrauchen.
Ist das denn wirklich so schlecht?
Die Spiegelbeleuchtungen setzten doch voraus, das über den "Hals" geschaut wurde. Dieses Mikroskop sieht aus, wie ein direkter Nachfahre der mit Spiegeln beleuchteten Geräte.
So mache ich es immer, an meinem Zeiss Junior.
Bild 2 sagt mir, als Linkshänder, sehr zu. genau so würde ich es lassen, und Nichts stünde im weg.

Liebe grüße,
Nick

Lothar Gutjahr

Hallo Thomas,

nein nicht Monla, sondern eine quer im Bakelitgehäuse liegende mit Reflektor und Mattscheibe, die nach oben austritt und unten einen Stift hat der in das kleine Loch im Stativ passt. Da ich aber gerade feststelle, daß dieses System sogar noch an einem grauen hammerschlaglackierten jüngeren Gestell mit der Nummer 678644 passt,>>>scheint so etwas wie ein Kursmikroskop zu sein,<<< kommen mir Zweifel, bei welchem Gestell diese Art Leuchte dabei war. Von daher hat sich "das Loch mit dem Dreiecksfuß umzu" zumindest länger gehalten.
Guts Nächtle

Lothar

purkinje

#9
Na dann mal "Willkommen im SM- Studio"  ;D

Ich rätsele immer noch, die frühen Modelle (ab 1957) des SM (bedeutete das eigentlich "Studienmikroskop"??) welche ich bisher gesehen habe, hatten alle schon die 220 Volt Lampe in diesem Design


Auch wegen der Nummer halte ich es für eines der ersten Modelle dieser Baureihe
hier noch ein SM ausgeliefert 10.11.1958 No 528973 ! zum Vergleich

Quelle ist diese abgelaufene ebay Aktion:http://www.ebay.de/itm/271121646647?nma=true&si=xFAbhb9ZbZfW95RWbCjg5dud9EE%3D&rt=nc&_trksid=p4340.l2557&orig_cvip=true

Auch Dein Binokular mit dem Leitz "Sarg"-Logo und den kreuzförmig angeordneten Schildschrauben ist früh, ein solches habe ich bisher nur bei einem Laborlux III (noch ohne den ingegrierten Lampenfuß)  No 523072 gesehen. Das SM aus der ebay-Auktion hat bereits den größeren Leitz-Schriftzug ohne Logo auf dem Bino und kein zentrales Rändelrad zum Verstellen des Augenabstandes mehr, sondern den kleinen Hebel.

Letztes Indiz ist für mich der kleine Lampeneinsatz im Fuß, bereits ein Jahr später war er bei allen Modellen größer (ø46mm).

Auch dieser sehr schöne Kreuztisch (klein aber bereits koaxial) wurde meines Wissens nur bei den frühen Laborluxen, wie das oben von mir erwähnte und den End-50er Modellen des SM verbaut und später von einem größeren (für das SM etwas zu großen  ;)) koaxialen Kreuztisch abgelöst.

Aber die Nummer ???

purkinje

#10
Hallo nochmal, dein SM ist gar keines!
Es ist auch ein frühes Laborlux! (Gab es glaube ich ab 1954) Habe es an der Position des Drehknopfes und der Form der Tischauflage erkannt. Um ganz sicher zu gehen:
Wie lang ist der Dreiecksfuß max.? 19,5cm (SM) oder mehr?
Lasst sich der Revolver wirklich nicht nach vorne herausziehen? sollte eigentlich sein....
Erklärt dann auch die Nummer die ja eher zu 1956 oder so passt
Na dann .. ist ja richtig spannend im SM-Studio... ;D auch wenn's jetzt ein Laborlux-Studio wird  ;D

Für alle Fans der ja gerne auch hier manchmal (m.E zu Unrecht) geschmähten Leitz Dreiecksfuß-Mikroskope <a href="http://www.microscopy-uk.org.uk/mag/imgmar08/go-leitz_microscopes7rev.pdf">The Excellent Leitz Microscopes with Black Enamel Finish</a>. von Overney & Overney


Dypsis

#11
Hallo Stefan und andere Rätselfreunde,

tja, der Fuß hat eine max. Länge von 21,5 cm. Doch kein SM? Ich habe jetzt lange mit dem Revolver geredet, er bleibt dabei, er will sich nicht nach vorne herausziehen lassen. No way! (Zumindest nicht ohne finale Kraftanwendung.) Doch kein Laborlux?

Was zu Deinem Verdacht, dass es ein Laborlux 3 ist, passen würde ist die Bleistiftbeschriftung der Vergrößerungstabelle in der Kiste: LIII.
Hier noch ein paar Detailschnappschüsse.















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Dypsis

Zitat von: Lothar Gutjahr in Januar 29, 2013, 23:54:35 NACHMITTAGS

nein nicht Monla, sondern eine quer im Bakelitgehäuse liegende mit Reflektor und Mattscheibe, die nach oben austritt und unten einen Stift hat der in das kleine Loch im Stativ passt.


Hallo Lothar,

aber um die Riesen-Lampe gings doch. Den Sockel für die Einstecklampen, den gab es natürlich länger. Er war ja auch nichts Besonderes, das gab es ja sogar bei Zeiss.


Grüße
Thomas
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olaf.med

Na, da hat das Trüffelschwein ja wieder einmal zugeschlagen ;D. Proportionalität hin oder her - die Lampe ist schon etwas Ungewöhnliches und ich bin gespannt was Wolfgang "Ortholux" dazu sagt.

Glückwunsch und Gruß,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

purkinje

#14
Hallo Thomas,
Zitat von: Dypsis in Januar 30, 2013, 07:27:39 VORMITTAG
Ich habe jetzt lange mit dem Revolver geredet, er bleibt dabei, er will sich nicht nach vorne herausziehen lassen. No way! (Zumindest nicht ohne finale Kraftanwendung.)
Nein -keine Gewalt, ich sehe es auf Deinem neuen Bild: der geht nicht raus- KEIN Schlitten- ist ja interessant, dieses/das frühe Laborlux III (ohne "a" und ohne Lampenfuß) scheint also erst später einen Wechselrevolver erhalten zu haben und die Aussparung für den Lampensockelschein (so von unten gesehen) auch schon für die spätere größere Aussparung gegossen zu sein  ;)
Hast Du evtl noch ein Bild vom Bino von vorne?