Womit Polfilter ankleben?

Begonnen von cicindela, März 09, 2009, 21:18:20 NACHMITTAGS

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cicindela

Hallo zusammen,

da hier ständig so schöne Polarisationsbilder erscheinen wollte ich das auch einmal ausprobieren und habe
vor einiger Zeit am allseits beliebten Ort eine CZJ Polarisationseinrichtung für Mikroval
von einem Altwarenhändler zu einem recht günstigen Preis erstanden.
Sie ist vor ein paar Tagen angekommen und in halbwegs brauchbarem Zustand,
allerdings löst sich der Polarisator aus seinem Rahmen.
(er sieht in etwa so aus wie dieser hier http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=160317469285)
Meine Frage ist nun, welchen Kleber ich verwenden kann, um die Scheibe wieder im Rahmen
zu fixieren. Es handelt sich ja um zwei zusammengekittete Glasscheiben mit dem eigentlichen Filter
dazwischen und ich möchte, daß ein falscher Kleber hier eine Delamination oder sonstwas auslöst.
Hat da jemand Erfahrungen?
Ausserdem zeigt der Rotkompensator beim Durchschauen weisse Flecken und Interferenzmuster,
kann man die irgendwie wegbringen?

herzliche Grüße
Franz

Hugo Halfmann

Frag´ Deinen Augenoptiker mal, der sollte sowas wissen. Meiner hat mir die Brillenglaslinsen mit einem Spezialkleber von innen an die Gläser meiner Taucherbrille geklebt. Geh´ aber nicht davon aus, daß er den Klebstoff vorrätig hat.
Viele Grüße aus dem Bergischen Land

Hugo Halfmann

T. Ebbinghaus

Hallo Franz,

ein guter Optik-Kleber auf Basis von Acrylat ist Norland NOA 61, man braucht aber eine UV-Lampe zum aushärten. Ich benutze es übrigens sehr gerne zum Eindecken, da der nD20 sehr nahe bei (Deck-) Glas liegt 1.56.

Der Vertrieb für Deutschland läuft über die APM Technika Ag hier in der Schweiz:

APM Technica AG
Max Schmidheiny-Str.202
CH-9435 Heerbrugg, Switzerland
Phone: 41-71-788-3151
Fax: 41-71-788-3110    

http://www.apm-technica.ch/index.asp?site=2
info@apm-technica.com

... Komisch  Heerbrugg, kommt mir irgendwie bekannt vor, wen gibt es denn da noch???? --- Wild, Leitz, Leica, ach ja, Leica  :)
Ein Schelm der schlimmes dabei denkt....


Gruss
Thorsten
----
Ich suche:
- Zeiss West Halteschraube für Objektivrevoler am Standard 18/WL
- Einzelne Lamellen für Leuchtfeldblende

Frank D.

#3
Hallo Franz,

bitte den Optikkleber voher auf Doppelbrechung prüfen!
Was nützt die schönste Klebefläche, wenn die Funktion nicht mehr gegeben ist.

Häufig kann man einen delaminierten Polarisator ohne Qualitätsverluste weiterverwenden. Auch wenn die gelösten Stellen nicht schön aussehen, verrichtet das Filter trotzdem seinen Dienst. Das gilt natürlich nicht für Analysatoren.

Bei geschrumpften Folien streiche ich die freien Glasflächen mit schwarzer Farbe oder ersetze das ganze Filter durch eine Kunststoff-Polfolie.

PS Habe Deinen Text wohl falsch verstanden, es war ja nur die lose Fassung gemeint! Ich lasse den Beitrag als Info aber trotzdem stehen.

Freundliche Grüße
Frank

cicindela

Hallo,

danke für die zahlreichen Antworten.
Zitat von: Frank Donat in März 10, 2009, 20:16:09 NACHMITTAGS
PS Habe Deinen Text wohl falsch verstanden, es war ja nur die lose Fassung gemeint! Ich lasse den Beitrag als Info aber trotzdem stehen.
er ist in der Tat mißverständlich formuliert.
Der Filter selbst ist in Ordnung, nur die Fassung ist lose.
Die Frage ist, ob der Kleber vom Rand her eindringen und etwas Schlimmes anrichten kann.
Der UV-Kleber scheint mir etwas aufwendig zu sein, aber wenn es nichts anders gibt,
werde ich dort einmal nachfragen und dann ab ins Solarium  :)

schöne Grüße
Franz

Frank D.

#5
Zitat von: cicindela in März 10, 2009, 20:46:57 NACHMITTAGS
Die Frage ist, ob der Kleber vom Rand her eindringen und etwas Schlimmes anrichten kann.
Der UV-Kleber scheint mir etwas aufwendig zu sein, aber wenn es nichts anders gibt,
werde ich dort einmal nachfragen und dann ab ins Solarium  :)

Bitte laut "aufschrei(b)en",
falls jemand mit 2-Komponenten Epoxydharzkleber schlechte Erfahrung gemacht hat, denn der ist mein Rezept für eine Linsenrandversiegelung.
Hauptsächlich habe ich ältere astronomische Objektive und Okulare damit repariert.
Delaminationen zwischen zwei Linsen mit Immersionsöl gefüllt (das Öl dringt nach einiger Zeit durch die Kapillarwirkung in jeden Spalt), den Rand kurz mit einem azetonbenetzten Lappen gereinigt und anschließend mit dem Komponentenkleber versiegelt.
Selbst abgebrochene Linsenstücke im Randbereich konnte ich mit dem Kleber nachformen und so ein einigermaßen brauchbares Bild erzielen.

Daher gehe ich einmal davon aus, dass der Kleber auch für Deinen Fall geeignet ist.

Freundliche Grüße
Frank

T. Ebbinghaus

Hallo Frank,

Zitat von: Frank Donat in März 10, 2009, 20:16:09 NACHMITTAGS
bitte den Optikkleber voher auf Doppelbrechung prüfen!
Was nützt die schönste Klebefläche, wenn die Funktion nicht mehr gegeben ist.

also was Du das sagst ist prinzipiell möglich, jedoch in diesem Fall unmöglich: Die Moleküle im Kleber sind beim aushärten statistisch verteilt, d.h. amorph. Selbst wenn eine optische Anisotropie aufgrund der Molekülstruktur möglich wäre, so hebt sie sich gegenseitig auf. Daher brauchst Du Dir bei gewöhnlichen Klebeprozessen keine Sorgen zu machen...

Etwas anderes ist es, wenn es gelingt, den Kleber beim Auftragen, Aushärten oder nach dem Trocknen optisch zu orientieren. Eine Anwendung wäre z.B. Flüssigkristallbildschirme: hier orientiert man die Moleküle des Polymerfilms mit Walzen, die in eine Richtung reiben. Alternativ kann man Folien strecken. Auch versucht man mittlerweile Bleche nach dem Lackieren umzuformen, Ziel ist es, dass z.B. die fertige Autotür nicht mehr lackiert, sondern ein fertig lackiertes Blech in Form einer Autotür bringen ... Für solch komplexe Geometrien ist das im Augenblick noch Utopie, aber man arbeitet an solchen Verfahren ...

Eine sehr elegante Methode findest Du hier: www.rolic.ch
Man orientiert Polymerschichten während des UV-Aushärtens mit polarisiertem UV-Licht, um die verschiedensten optischen Effekte zu erzielen....

Gruss
Thorsten
----
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