Hallo,
ich habe gestern ein Hertel & Reuss, Studio C bekommen.
Eigentlich wollte ich es gleich in die Bucht werfen. Jetzt ist das aber so ein nettes Ding, dass ich es (fast) nicht übers Sammlerherz bringe.
Weiß jemand ob es sich um eine Kasseler Spezialität handelt, dass das Stativ zum Fokussieren bewegt wird und der Tisch verkehrtherum montiert wird? (Zumindest habe ich das bei einigen hier im Forum gezeigten Mikroskopen aus Kassel so gesehen).
Es ist auf jeden Fall mein erstes Mikroskop, bei dem weder Tisch noch Tubus sondern gleich das halbe Stativ bewegt wird um zu fokussieren.
Auffällig fand ich auch die Schraube unter dem Arm. Sie dient wohl dazu, den Hubweg zu begrenzen, so kann man ausschließen, aufs Deckglas zu knallen.
(Bei dem Aufbau des Mikroskops eine sicher nicht ganz unkluge Vorkehrung.)
Die Anbringung des Tisches finde ich besonders merkwürdig. Mikroskopiert man über das Mikroskop, stehen die Skalen am Tisch auf dem Kopf, sitzt man vor dem Mikroskop, sind die Triebknöpfe auf der linken Seite und die Skala am Grob und Feintrieb sind auf den Kopf gestellt. Der Tisch war aber original so verbaut, man kann ihn nicht umdrehen.
Drollig.
Insgesamt ist alles sehr gediegen gearbeitet und manche Details sind richtig schön.
Die Erhaltung ist traumhaft. Es ist alles, selbst die Oberfläche des Tisches, praktisch wie neu. Die Rändelung der Triebknöpfe ist noch richtig "scharf", da wurde vielleicht 4 Stunden damit gearbeitet.
Grüße
Thomas
Ach ja, gibt es hier vielleicht einen Kenner von Hertel und Reuss, der mir bei der Datierung helfen kann? Eine Seriennummernliste wie für Leitz wird es wohl nicht geben?











Die "Sicherheitschraube" unterm Arm

Die eigenwillige Tischmontage
