Mikrosublimation nach Rolf-Dieter Müller

Begonnen von Klaus Herrmann, Februar 19, 2013, 12:22:26 NACHMITTAGS

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Klaus Herrmann

Hallo zusammen,

Rolf-Dieter hatte ja schon berichtet von der Mikrosublimationseinheit, die er kreiert hat. Nun hat er mir einen "kleineren Bruder" davon für Versuche zusammen gelötet, den habe ich auf einen Holzklotz geschraubt und mit einem Labornetzgerät betrieben. Das Stativ der alten Zeiss-Stemis ist vielfältig variierbar. Der anklemmbare Tisch mit Lochblende kann genau positioniert werden, so dass ein OT (in meinem Fall aus Quarzglas) gerade auf den beiden Keramik-Heizelementen aufliegt. Eine Flechte aus Lanzarote war das erste Testobjekt. Ein 3 mm langes Stück wurde in einen Schlüsselring als Abstandshalter für das DG gelegt. Zur Kühlung 3 Tropfen Wasser oben drauf, und am Poti hochgeregelt. Rolf-Dieter hatte eine Heizkurve aufgenommen, die einen Anhaltspunkt gibt, aber natürlich nicht genau übereinstimmt, weil ich das Quarzglas dazwischen habe.
Danke lieber Rolf-Dieter, das ist mehr als ein schönes Spielzeug!

Ich hatte gehofft mit der Kamera in Retrostellung den Sublimationsvorgang beobachten zu können. Aber man brauch mindestens 100fache Vergrößerung. Die Aufnahme ist sogar mit dem 20er Objektiv gemacht und dann noch auschnittvergrößert. Also auch das Stemi mit 40facher Vergrößerung hilft nicht viel.





Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Nomarski

Hallo Klaus,

das hört sich schon alles nicht schlecht an, aber ich hätte noch einen Verbesserungsvorschlag: Wenn du die beiden Zementklötze mit einer LED in Reihe schaltest, sparst du glatt ein Netzteil und hast wieder eine Steckdose mehr frei!

Klaus Herrmann

#2
Hallo zusammen,

die wenigen Flechtenkundigen  im Forum werden mich schimpfen, aber ein Bild der Flechte will ich doch zeigen und mit allem Vorbehalt eine Vermutung andeuten : es könnte Rocella arnoldii sein. In Felix Schumms Flechten Maderas, der Kanaren und Azoren ist sie auf S. 231 beschrieben. Sie enthält Lecanorsäure, die ich allerdings noch nicht in Kristallen gesehen habe.
Die Farbe im Übersichtsbild kommt dem eigentlichen Farbton sehr nah. Bei den beiden Stemiaufnahmen hätte ich auf Kunstlicht einstellen müssen. Sollte eher graugrünlich sein  - sorry!





Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Klaus Herrmann

Hallo Bernd,

Scherzkeks! Und wenn ich den Rechner noch dazu schalte, dann hab ich einen rechnergesteuerten Mikrosublimations-Block! ;D

mach dir lieber Gedanken, wie man das Ganze gefällig verkleiden könnte mit intergriertem Standfuß. Gibt es nicht so eine Hitzebeständige Keramik-Vergußmasse?
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Nomarski

Hallo Klaus,

ZitatGibt es nicht so eine Hitzebeständige Keramik-Vergußmasse?
wie wäre es denn mit dünnflüssigem Silikon?

Rolf-Dieter Müller

Lieber Klaus,

vielen Dank für Deine fachkundige Einschätzung, motiviert sie mich doch den Mikroheizer noch weiterzuentwickeln.

Jetzt fehlt eigentlich nur noch eine programmierbare Temperaturregelung für den Heizvorgang, mehr aber noch um die Abkühlung differenzierter steuern zu können. Und feldtauglich soll das alles auch noch werden.

Die Kristallisation des Flechteninhaltsstoff ist Dir gelungen, sieht richtig gut aus.

Viele Mikrogrüße
Rolf-Dieter

Klaus Herrmann

Lieber Rolf-Dieter,

so schlicht das Dingelchen aussieht: es ist super! Eine Steuerung ist m. E. gar nicht nötig - eine Temperaturmessung schon eher. Man möchte ja wissen: bei welcher Temperatur tut sich was?
Die Veredlungsstufe wäre dann ein kleines "Gehäuse" aus temperaturbeständigem Kunststoff - es muss ja nicht gleich gesintertes Aluminiumoxid sein! ;) auf jeden Fall mit einer Auflage für Objektträger und einem standsicheren Fuß. Meine Lösung funktioniert, aber nicht alle haben das geschickte Zeiss-Stativ!

ZitatDie Kristallisation des Flechteninhaltsstoff ist Dir gelungen,

Danke, aber ich hab nur am Poti gedreht - sublimieren tuts dann von ganz alleine!

Wird mich noch einige Zeit beschäftigen - aus dem Flechten-Eldorado Lanzarote habe ich einiges mitgebracht!

Auf jeden Fall: Herzlichen Dank lieber Rolf-Dieter!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Hallo Klaus

Sehr schön  :D
Endlich tut sich mal was in Sachen Flechten. Und ich bin mal auf deine Proben gespannt. Wenn du beim bestimmen Hilfe brauchst, einfach mir eine Mail schreiben mit Bilder.
Wichtig für deine Bestimmung auf jeden Fall Tüpfelreaktionen machen. Infos dazu, findest du auf Ralf und meiner Seite http://www.flechtenmikroskopie.de

Bei der Bestimmung von Roccellen wirst du um das Schneiden nicht herum kommen.
Wie Felix in seinem Buch geschrieben hat, ist die Rinde undeutlich palisadenartig. Das muss du dir ansehen, bei Roccella. Wichtig bei Roccella ist auch die Haftscheibe. Welche Farbe diese hat und wie sie aussieht.

Durch die Reaktion Sorale C+ ist schon mal Lecanorsäure,die bei Roccella vor kommt. Hast du noch mehr Roccellen gefunden, empfehle ich noch die Monografie Fruticose Roccellaceae von Felix und André.