Ortholux Fototubus an Nikon S-Pol

Begonnen von Udo Maerz, Februar 25, 2013, 00:05:04 VORMITTAG

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Udo Maerz

Lange schon war ich auf der Suche nach einem Fototubus für mein Nikon S-Pol, da ich erst recht spät festgestellt habe, dass sich an meinem Nikon-Mikroskop Beleuchtungs-,,Spielarten" mit Leichtigkeit umsetzen lassen, die ich am Ortholux (offensichtlich mangels eines geeeigneten Kondensors) bislang nicht zustande bekommen habe. Ein paar erste Fotos hierzu siehe unter https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=15505.msg119630#msg119630 .

Die Fototuben für ältere Nikon Mikroskope sind rar, teuer und meist mit Bino-Einblick, den ich selbst nicht gebrauchen kann. Leitz Mono-Fototuben findet man dagegen häufiger und weil selten nachgefragt zu einem günstigen Preis. Die Anpassungsarbeiten sind überschaubar. Der Ortholux-Fototubus besitzt am unteren Ende einen ca. 1cm breiten Gewindesansatz, der sich herausschrauben lässt. Zusammen mit den Maßen der Nikon'schen Ringschwalbe und diesen Gewindemaßen ließ sich ein Passstück herstellen, dass man fest in den Leitz-Fotobus einschrauben kann. Die Nikonringschwalbe gewährleistet eine feste und sichere Verbindung mit dem Stativ.


Bild 1: Leitz Ortholux-Fototubus mit abgeschraubtem Gewindering; Messingadapter mit Gewinde und Nikon-Ringschwalbe (der Leitz Gewindering wird nicht mehr benötigt)

Die anschließenden Anpassungsarbeiten zur optischen Abstimmung des Systems (Nikon: opt. Tubuslänge 160 mm, Abgleichlänge Okular 10 mm----Leitz opt. Tubuslänge 170 mm, Abgleichlänge Okular 18 mm) hielten sich in Grenzen. Es reichte aus, am Fotoausgang durch Abschrauben die Okularaufnahme zu entfernen, am visuellen Teil musste allerdings die Säge ran und ein Teil der Okularaufnahme entfernt werden. Im visuellen Teil steckt jetzt das originale Nikon Okular, im gekürzten Fototubus hat sich ein ein 10-fach Weitfeld-Okular (Bresser?) in Verbindung mit der Okularprojektion als geeignet  herausgestellt.

Aufgeklebt auf das Fotoende ist ein M42-Gewindestück, das über Makrozwischenringe und einen Retroring M42/49mm-Filtergewinde die Verbindung mit dem Fotoobjektiv (CZJ Tessar 50 mm) erlaubt.


Bild 2: Das "Leikon" komplett aufgebaut.


Udo Maerz

-JS-

Hallo Udo,
zu Deiner so simplen wie genialen Tubus-Adaption habe ich eine Frage.
Du schreibst:
Zitat... und einen Retroring M42/49mm-Filtergewinde die Verbindung mit dem Fotoobjektiv (CZJ Tessar 50 mm) erlaubt
Ich gehe nun davon aus, daß Du das Tessar an Deiner Kamera in Retrostellung verwendest. Hast Du es schon einmal 'richtigherum' ausprobiert?
Könntest Du vielleicht einmal zwei Verglöeichsfotos zeigen, einmal mit Tessar in Retro-Stellung, einmal 'normal', oder aber kurz die Vorteile der
Retro-Stellung erläutern?
Dankeschön im Voraus.
Viele Grüße
Joachim
... bevorzugt es, ge_Du_zt zu werden ...

Udo Maerz

Hallo Joachim,

da habe ich mich vielleicht nicht klar genug ausgedrückt, also: das Tessar ist nicht in Retrostellung.
Jetzt noch einmal ausgehend vom Kameragehäuse --> zum Fotoadapter:

1. Adapter Canon/M42
2. Carl Zeiss Jena Tessar 50 mm mit 49mm Filtergewinde
3. ein leeres, drehbares Polfiter 49mm (ohne Polfilter);  es hat nur die Aufgabe, das Aufschreiben der Kamera auf den Tubus zu erleichtern
4. Adapter 49mmFiltergewinde/M42 Retro (= Aussengewinde)
5. M42- Makro-Distanzstück
6. auf dem Fotostutzen sitzt ein fest aufgeklebter M42-Ring, von dem das Aussen(!)-gewinde (wegen der meist größeren Auflagefläche) abgeschliffen wurde, und dessen Innengewinde demzufolge noch oben zur Kamera zeigt. Deswegen ist unter Punkt 4 der M42-/Retro-Filtergewinde-Adapter nötig.


In der praktischen Anwendung verbleiben 5 und 6 am Fotostutzen, 1-4 verbleiben an der Kamera bzw. am Objektiv; 3 erleichtert wie beschrieben, das Aufschrauben der Kamera (ist aber auch nicht unbedingt nötig). Ohne dieses Teil verheddert sich der Kameratragegurt immer bei den n-Umdrehungen beim Auf-und Abschrauben (Vorteil/Nachteil ? mit dem Polfilterring bleibt die Kamera nach dem Aufschrauben noch frei drehbar).

in der Hoffnung, dass jetzt - auch konzeptionell - einiges klarer geworden ist

Udo Maerz

-JS-

Hallo Udo,
vielen Dank für die Erläuterung Deines Adaptions-Aufbaues.
Selbst ich habe es nun verstanden  ;D
Solange der Polfilter-Ring (ohne Pol-Filter) kein großartiges Spiel aufweist, finde ich diese Lösung absolut genial.
Ein Kameragurt allerdings hat bei mir am Mikroskop gar nie nicht was zu suchen - das Dran-Hängen-Bleiben-Potenzial wäre mir viel zu hoch...
Herzlichen Gruß
Joachim
... bevorzugt es, ge_Du_zt zu werden ...