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Fotos von Pilzsporen

Begonnen von Marco, März 13, 2009, 18:50:21 NACHMITTAGS

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Peter V.

#30
Hallo Herr Prüfert,

ich denke nicht, daß irgendjemand gemeint hat, daß ihm diese Postings "die Zeit rauben". Meine alte Devise lautet ja: Was mir "die Zeit raubt", muß ich ja nicht lesen! Niemand wird zum Mitlesen gezwungen!

Deshlab sollte auch jeder posten dürfen, was er möchte.

Ich persönlich habe einfach nur denn Sinn mehrerer  Postings dieses threads hinterfragt, da ich ihn - evtl. auch nur rein sprachlich - nicht mehr nachvollziehen konnte!
Da ging es halt fröhlich durcheinander mit 40er Öl, 60er Öl, 40er Trocken mit Phasenring usw.; ich habe einfach nicht mehr nachvollziehen können, was genau womit verglichen wurde und was letztlich die Aussage dieser Vergleiche sein sollte.
Und mich eben gefragt, welchen Sinn es macht, ein 40er Trocken mit Phasenring mit einem 40er Öl ohne Phasenring zu vergleichen, weil ja hier eben zwei "Variable" vorliegen.

Ich persönlich kenne folgende Phasenobjektive:   Leitz (EF), Zeiss (Neofluar und A-Plan ) sowie Olympus ( EA ) und Leica ( C- bzw. N-Plan )  Und bei all diesen Objektitypen fällt zumindest mir stets ein deutlicher Qualitätsabfall gegenüber den klassengleichen Hellfeldobjektiven auf! Ganz zu schweigen von den PhV-Objektiven von Zeiss Jena, die ich nicht einmal mehr als "bedingt hellfeldtauglich" bezeichnen würde, was wohl allgemein bekannt ist.
Ich weiß nicht, ob ich den Unterschied fotografisch festhalten kann, werde es am Wochenende vielleicht mal versuchen. Aber das Empfinden von Bildqualität ist ja ohnehin sehr individuell.
Allerdings gebe ich zu, dass ich einmal durch Unendlich-Neofluare mit Phasenring am Axiolab geschaut habe ( allerdings ohne direkten Vergleich zu einem normalen Hellfeldobjektiv ) und das Hellfeld-Bild dieser Phasenobjektive schon sehr gut fand. Aber - wie gesagt - hatte ich  hier leider keinen Vergleich zu einem klassengleichen Hellfeldobjektiv.

Herzliche Grüße
Peter

Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

A. Büschlen

Guten Tag Herr Prüfert,

ich möchte nur zu ihrem Punkt 6 Bezug nehmen und dazu einige Ausschnitte aus der Schrift: "Mikroskop-Optik Aufbau und Korrektion, Prüfmethoden, Objektivtypen, Okulartypen" erschienen bei Wild Heerbrugg 1972 weitergeben.

Hier daraus eine Abschrift von zwei Abschnitten:

Art der Prüfung, Testpräparate und deren Gebrauch
Mit relativ einfachen Mitteln können folgende Eigenschaften und Abildungsfehler untersucht werden:

Sphärische Aberration
Chromatische Aberration
Bildfeldwölbung
Numerische Apertur
Gesamtbilddefinition

Die Testpräparate

Erfahrungsgemäss wird der Praktiker ein Objektiv mit seinen eigenen Präparaten prüfen wollen. Damit lassen sich zwar gewisse Eigenschaften, wie etwa die Gesamtbilddefinition, vielleicht auch die Bildfeldwölbung, und in gewissen Fällen die chromatische Aberration einigermassen erkennen. Die "Alltagspräparate" sind aber für objektivere Teste nicht geeignet.
Schnittdicke, Färbung, Gitterstruktur des Präparates, Montage und Einbettungsart, Deckglas- und Objektträgerdicke sind variable Grössen und beeinflussen das Bild in entscheidender Weise. Für einen einwandfreien Test müssen daher standardisierte Präparate zur Verwendung gelangen.
Geeignete Präparate sind:

Testplatte nach Abbe
Diatomeen-Testplatten
Objektmikrometer
ein gut gefärbtes, dünnes Ausstrichpräparat, z.B. ein Blutausstrich.

Freundliche Grüsse

Arnold Büschlen
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.

Wolfgang Prüfert

Hallo Herr Büschlen,

erstmal vielen Dank für die Nachhilfe in Theorie.

ZitatErfahrungsgemäss wird der Praktiker ein Objektiv mit seinen eigenen Präparaten prüfen wollen. Damit lassen sich zwar gewisse Eigenschaften, wie etwa die Gesamtbilddefinition ...einigermassen erkennen

In der Tat - mehr kann und will ich nicht aussagen.

Grüße,


Wolfgang Prüfert

wilfried48

Hallo Herr Prüfert,

die Aussage die nach meiner Meinung aus dem inzwischen unübersichtlichen thread übrigbleibt ist die:

wenn man auf Pilzsporen spezialisiert ist und einfache Qetschpräparate hat und nur ein paar Sporen in Bildmitte mit möglichst hohem
Kontrast zu Auflösungsverhältnis darstellen will, dann ist ein Ölimmersionsobjektiv die bessere Wahl.

Dies ist evident und rührt einfach daher, dass sich beim Ölimmersionsobjektiv über dem Präparat sich nur ein Medium mit sehr hohem und gleichem Brechungsindex befindet.
Da das  Objektiv dann auf ein dickes hochbrechendes Medium (Deckglas + Öl) korrigiert ist,  macht ihm ein bisschen Dickenschwankung des Mediums zwischen Präparat und Objektivfronlinse (Abstand des Präparats bis zum Deckglas + Deckglasdicke) weniger aus, da sich die optische Weglänge relativ weniger ändert, als wenn zwischen Deckglas un Objektivfrontlinse Luft wäre. Dies ist ein Problem von allen Trockenobjektiven mit grosser Apertur, das durch eine entsprechenden Korrekturring zumindest für Abweichungen in der Deckglasdicke abgemildert wird.

Aber für ihren obengenannten Spezialfall täte es auch ein einfacher (und damit billigerer) Achromat mit Öl so wie er z.B. von Herrn Herrmann im forum angeboten wird. In Bildmitte und auf einzelne Pilzsporen ihres dicken Quetschpräparats begrenzt würden sie da keinen Unterschied zum superteueren Planapochromaten mit Öl sehen.

Da bei einem geeigneten Testobjekt zwischen beiden Objektiven sicher Welten liegen ist ihr Pilzsporenobjekt eben kein geeignetes Testobjekt
um Objektive gegeineinander zu testen.

Viele Grüsse

Wilfried





vorzugsweise per Du

Hobbymikroskope:
Zeiss Axiophot,  AL/DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Axiovert 35, DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Universal Pol,  AL/DL
Zeiss Stemi 2000 C
Nikon Labo-/Optiphot mit CF ELWD Objektiven

Sammlung Zeiss Mikroskope
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

A. Büschlen

Hallo Herr Prüfert,

sie haben eine PN von mir.

Freundliche Grüsse

Arnold Büschlen
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.

Klaus Herrmann

Hallo Wilfried,

ZitatAber für ihren obengenannten Spezialfall täte es auch ein einfacher (und damit billigerer) Achromat mit Öl so wie er z.B. von Herrn Herrmann im forum angeboten wird. In Bildmitte und auf einzelne Pilzsporen ihres dicken Quetschpräparats begrenzt würden sie da keinen Unterschied zum superteueren Planapochromaten mit Öl sehen.

Ich habe heute Morgen dieses Objektiv getestet an einer Pleurosigma um was "genormtes" zu verwenden. Mit einem Planachromaten 40/0.65 ahnt man einen Hauch einer Auflösung der Gitterstruktur. Mit dem Achromaten 40/0,85 öl ist sie natürlich tadellos aufgelöst und mit einem Planapo 40/1,0 PH 3 ist es noch besser, aber nicht 3x besser nach meiner Meinung. Wobei mit Phase ist es natürlich sehr gut! Leider hat sich beim Test nebenbei herausgestellt, dass mein Planapo 40/1,0 total delaminiert ist. Habe ich erst gemerkt, als die Auflösung so dürftig war.

Die Bilder sind nicht toll, meine A 620 hat teilweise den Geist aufgegeben. Hier ist Schmutz auf dem Chip. Und die Pleurosigma ist immer etwas undankbar, weil flau. Den normalen Achromaten 40/0,65 habe ich weggelassen, da sieht man auf dem Bild gar nichts. Aber der Unterschied trocken/Öl sind Welten!



Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Wolfgang Prüfert

Hallo an alle,

erstmal Danke an alle eifrigen Schreiber -  zumindest ich habe vor allem einiges über die Denkweise von Mikroskopikern gelernt, die das Mik nicht wie ich "nur als Mittel zum Zweck" verwenden - Pilzbestimmer sind ja zumeist Mikroskopiker wider Willen (ich persönlich hege zumindest einige Sympathie für die Methode als solche).

@Wilfried: mit dem Endlichobjektiv von Herrn Hermann wäre ich an meiner UIS-Optik nicht glücklich geworden. Da der Gebrauchtmarkt bei UIS-Optik auch sehr übersichtlich ist, ist es halt der günstigste Semiplan-Achromat Öl geworden, den Oly anbietet (Ich nehme an, dass das N in "Plan N" mir irgendeine Semiplanarität darstellen will, ähnlich wie Plan C), ein Planapochromat wäre in der Tat überdimensioniert.

Für den Spezialfall, einzelne Sporen in der Bildmitte zu betrachten, werde ich auch weiterhin das 100x nutzen, aber für die Suche nach betrachtenswerten Sporen etc. und Fotos von Übersichtsbildern möchte ich nach wenigen Tagen mein 50x Öl nicht mehr missen.


Was mir immer noch unerklärlich ist, wieso fast nur 40er Trockenobjektive gebaut und benutzt werden, wo doch das sehr viel bessere Bild nur einen Tropfen Öl entfernt liegt.

Grüße,


Wolfgang Prüfert


Peter V.

ZitatWas mir immer noch unerklärlich ist, wieso fast nur 40er Trockenobjektive gebaut und benutzt werden, wo doch das sehr viel bessere Bild nur einen Tropfen Öl entfernt liegt.

Hallo!

Die gründe hierfür sind ganz simpel: Weil für 99% der täglichen mikroskopischen Routine die Auflösung eines 40er Trockenobjektivs schlichtweg ausreicht und es zum Beispiel in der Pathologie um "Befundbarkeit", aber nicht maximale Auflösung und Bildästhetik geht.
Und weil Öl eben ölig ist!  :)
Hobbymikroskopiker setzen da ganz andere Prioritäten, obwohl auch hier manche sicher das Öl scheuen wie der Teufel das Weihwasser. Ist halt a arge Schmiererei!

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Peter Reil

Hallo Pilzmikroskopiker,

mein Mikroskop ist wieder zum Leben erwacht, dem Olympus - Service an dieser Stelle besten Dank für die unkomplizierte und schnelle Abwicklung!

Einen Objektivvergleich habe ich bei http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=1657.0 eingestellt.

Freundliche Grüße

Peter Reil

Meine Arbeitsgeräte: Olympus BHS, BHT, CH2, CHK, Olympus SZ 30, antikes Rotationsmikrotom