Meopta Kondensor lässt sich nicht (ausreichend) zentrieren

Begonnen von nasehase, März 19, 2013, 16:59:20 NACHMITTAGS

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nasehase

Hallo!

Wie schon in meiner User-Vorstellung https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=15763.msg121320#msg121320 angedroht ist auch schon eine Frage aufgetaucht:

Thema Köhler-Beleuchtung. Hab ich grundsätzlich verstanden, aber dabei ist ein technisches Problem aufgetaucht. Wenn ich mit dem 10:1 Objektiv bei eingeschwenkter Kondensor-Zusatzlinse die Leuchtfeldblende ganz schließe, kann ich den Lichtfleck durch die Vertikalverstellung des Kondensors gut scharf stellen. Der Punkt liegt jedoch am "obersten" Rand des Blickfeldes, und kann auch durch die maximale Verstellung der beiden Stellschrauben nicht zentriert werden, nur noch weiter dezentriert... Hier einmal ein Bild:


Und was mir noch auffällt (soweit das bei der dezentralen Lage zu sage ist): Auch wenn ich die Leuchtfeldblende ganz öffne, ist der beleuchtete Bereich kleiner als das Blickfeld, und auch wenig homogen...

Bleiben die zwei Fragen, wie ich 1. dennoch zu einer Zentrierung der Leuchtfeldblende kommen kann, obwohl der Einstellbereich nicht soweit geht und 2. wie ich (dann) eine homogene und ausreichend große Beleuchtung hinbekomme.

Gerne liefere ich noch mehr Infos und Bilder wenn gewünscht, Danke schon für die Hilfe!





Nomarski

Hallo Hasennase,

dein geschildertes Problem kann verschiedene Ursachen haben. Entweder liegt im Bereich der Zentrierunh eine Verharzung vor, so daß die Stellschrauben zwar bewegt werden können, die Optik aber nicht dem entsprechend nachrutscht und sich nix tut oder eine der vielen Linsen im Beleuchtungsstrahlengang ist tatsächlich dezentriert, was sich aber prinzipiell auch beheben läßt. Bei der Justage muß systematisch vorgegangen werden, indem man mit möglichst wenig Optik im Strahlengang anfängt und dabei immer weiter aufrüstet. Sonst kann es passieren, daß irgendetwas fälschlicherweise dejustiert wird und der Lichtstrahl am Ende im Zickzack verläuft.

VG
Bernd

Johannes Kropiunig

Hallo Martin,

auch in deiner Vorstellung, wo du ein komplettes Foto von deinem Mikroskop gezeigt hast, ist keine Spur von einer Beleuchtung zu sehen.
Deshalb die Frage, verwendest du überhaupt die original Beleuchtung ?

Viele Grüße,
Johannes
Biologische Mikroskop: Zeiss Standard 16
Stereomikroskop: Lomo MBS 10
Kameras:  EOS 1100D, EOS 1000D, EOS 1000Da, und EOS 350Da Peltier gekühlt

Sag es mir - und ich werde es vergessen. Zeige es mir - und ich werde mich daran erinnern. Beteilige mich - und ich werde es verstehen.
Laotse

plaenerdd

Hallo Hasenase,
leider kenne ich das Meopta-Mikroskop nicht so genau. Am Zeiss-Jena-Mikroskop hatte ich das Problem anfangs auch, bis ich dahinter gekommen bin, dass der Objektivrevolver nicht richtig aufgesteckt war, so dass das Objektiv nicht im Zentrum des Strahlenganges lag. Wenn sich Dein Revolver abziehen lässt, könntest Du diesen Punkt ja mal prüfen. Wenn er fest verschraubt ist, vergiss diesen Beitrag von mir - die Ursache liegt woanders.
Liebe Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

BergerN

Hallo miteinander,
wie Bernd schon schrieb:das Problem kann mehrere Ursachen haben.

Nasehase schildert das Problem bei einem "10:1 Objektiv ".
Es könnte also auch ein dezentriertes Objektiv, oder angeschlagener Objektivrevolver sein. Hatte ich auch schon ...

Liebe Grüße, und viel Erfolg,
Nick


nasehase

Danke schon mal für die Antworten! Ich liefere hier noch das zu recht eingeforderte Bild der Beleuchtung nach. Das Teil ist samt dem wunderbar retro-technischen Regeltrafo original. Im Lampenhaus befindet sich eine konventionelle 12V 15W Lampe, die auch zentriert und axial verschoben werden kann. Ich habe die Lampe so eingestellt, dass der Glühfaden auf der geschlosseren Aperturblende scharf und mittig abgebildet wird. Das führt mich zu der Vermutung, dass die Schwierigkeiten der Zentrierung nicht bei der Lampe liegen. Richtige Annahme?

Hier das Bild:


Was mir noch aufgefallen ist, und auch schon erwähnt wurde: Der Objektivrevolver könnte insgesamt nicht ganz richtig "sitzen", d.h. quer zur Achse des Bildes/Lichtes verschoben sein. Habe an dieser Stelle auch ein Schraube, die theoretisch eine Verstellung ermöglicht. Platz/Spielraum zum etwaigen Verstellen ist bei dieser Schwalbenschwanzführung auch noch:


Wie würdet ihr vorgehen um das Problem einzukreisen? Bei höheren Vergrößerungen/Objektiven tu ich mir noch schwerer, da beim 40er der Lichtkreis bei geschlossener LFB kaum zu identifizieren bzw. scharf zu stellen ist, vielleicht liegt er durch die Dezentrierung auch außerhalb des Blickfeldes und ich seh nur Streulicht...

Danke, lG!


Nomarski

Hallo,

der Objektivrevolver sollte schon so sitzen, daß der Bohrungsmittelpunkt vom RMS-Gewinde auch mit der optischen Achse zusammenfällt und kein Versatz aufkommt. Um das zu prüfen, ist ein Dioptereinsatz ganz hilfreich, den man anstatt eines Objektives einschrauben kann. Ich habe mir so etwas selber gebaut für Justagezwecke. Wenn du nun durch mit dem Phasenrohr in den Tubus blickst, sollte der Bildmittelpunkt das Zentrum der Leuchtfeldblende sein, dessen Kontur von der bereits beschriebenen Hilfsblende umgrenzt wird.

VG

Volkmar

Der Thread ist zwar schon älter, aber ich musste mich auch erst mit diesem Problem herumschlagen.

Bei mir hat geholfen, dass ich die vier Befestigungsschrauben des Revolvers leicht gelockert und anschließend in einer bestimmten Reihenfolge wieder angezogen habe. (Die Schrauben, in deren Richtung sich das Objektiv bewegen soll, zuerst).

Ich habe keine Ahnung, ob das die tatsächliche Ursache des Problems war oder nur eine Workaround, jedenfalls lässt sich der Kondensor jetzt wunderbar zentrieren.