Hauptmenü

Ostracoda

Begonnen von HDD, März 22, 2013, 06:51:44 VORMITTAG

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

rheinweib

Halo lieber HDD,
sehr sehr interessante Bilder, vielen Dank fürs zeigen und
die viele Arbeit, die Du Dir offenbar gemacht hast.

lieber Gruss
Heike

Dünnschliffbohrer

ZitatWir hatten Calcit vermutet. Hast du das Objekt noch? Wenn ja könntest du eine Durchlicht-Polaufnahme davon machen?

Hallo Horst-Dieter und Mitleser,

für eine Schalenauflagerung aus körperfremden Material ist das zu symmetrisch. Das ist schon ein Merkmal des Thieres. Ich hab mal schnell
Friedrich Dahl: "Die Tierwelt Deutschlands und der angrnzenden Meeresteile, Teil. 34, Krebstiere oder Crustacea III. Ostracoda oder Muschelkrebse" aus den Regal gezogen:

Dort sind eine ganze Reihe Ostracoden mit derartigen Zeichnungen abgebildet. z. B. Cypridopsis vidua, auch Heterocypis-Arten (aber mit einer deutlich von deinem Tier verschiedenen Muster. Bei Cypridopsis vidua steht: ""Farbe gelblich weiß mit dunkler Bänderung. Die Zeichnung ist veränderlich, sie besteht in der Regel aus einem Randstreifen, der unmittelbar hinter dem Auge und im letzten Viertel der Schale je einen bis etwa zur Schalenmitte verlaufenden Ast entsendet. - L. 0,7 mm." Vgl. S. 132, Fig. 439 in diesem Werk.
Ich möchte damit nicht behaupten, dass es diese Art ist - dafür bin ich in das Thema nicht eingearbeitet, und man müßte weitere Merkmale, z.B. der Beine, mit heranziehen. Aber ich möchte das Buch weiterempfehlen, es sollte in der mächsten UB oder im nächsten Zool. Inst. vorhanden sein, und mit etwas Glück auch antiquarisch aufzutreiben sein.

Noch eine sprachliche Anmerkung: Ostracoda heißt die Ordnung, das einzelne Tierchen unter dem Mikroskop ist der Ostracode. Ein ehemaliger Kollege, der darüber missgestimmt war, das er für seine Magnifizenz als Hiwi die Schalen von fossilen Ostracoden auslesen sollte, hatte das ganze Taxon kurzerhand in die eingedeutschte Form "Ostrakotzen" umbenannt, wofür die armen Tiere aber nichts konnten.

Viele Grüße, Dünnschliffbohrer
"Und Gott sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; und er schuf um ihn Laubmoose und Lebermoose und Flechten und ein Mikroskop!"
[aus: Kleeberg, Bernhard (2005): Theophysis, Ernst Haeckels Philosophie des Naturganzen,  S. 90]

Holger Adelmann

Tolle Bilder, lieber Horst-Dieter, habe ich gerade erst entdeckt !

Schöne Ostern & herzliche Grüsse
Holger


HDD

Hallo

Herzlichen Dank für den Hinweis auf das Buch von Friedrich Dahl
und die kleine Anedote über den Ostracoden. :D

Dir, Holger und allen Forumslesern ein schönes Osterfest und

Viele Grüße

Horst-Dieter