Welcher (Strudel)wurm (?) ist das, bitte?

Begonnen von Jakob_Wittmann, November 25, 2024, 22:38:50 NACHMITTAGS

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Jakob_Wittmann

Guten Abend liebe Runde,

ich habe ein kleines Moospolster in einem Behälter mit zwei fingerbreit Wasser gegeben, ergänze dieses regelmäßig und beobachte nun schon seit zwei Wochen, was sich in dieser Lebewelt so rührt.

Die Vielfalt an Organismen ist beeindruckend, allerdings ist die Bestimmung vorkommender Arten noch weitgehend Neuland für mich und fällt mir ganz und gar nicht leicht.

Diesen Wurm habe ich kurz vor dem Eintrocknen des Präparates entdeckt und konnte nicht allzu viele Aufnahmen machen. Immerhin hat er sich wenigstens nicht bewegt und einige Fotos sind passabel scharf gelungen.

Noch nicht gut gelungen ist mir leider das Freistellen. Aber das wird noch. Eine Artbestimmung war mir nicht möglich, obwohl ich wirklich sehr viele Abbildungen im Web durchgesehen habe.

Daher bitte die naheliegende Frage an Euch: Welcher Wurm ist das, bitte?


Besten Dank im Voraus und liebe Grüße


Jakob
,,Ein Leben mit nur einem schwarzen Mikroskop ist möglich aber sinnlos."


Bernhard-Viktor ,,Vicco" Christoph-Carl von Bülow

liftboy

Hallo Jakob,

zum Wurm kann ich leider nichts sagen, aber das letzte Bild gefällt mir besonders.

Viele Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
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Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
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Jakob_Wittmann

Hallo Wolfgang,

das ist ein schönes und ausgesprochen nettes Kompliment von Dir, über das ich mich jetzt wirklich gefreut habe!

Von einem ,,g'standenen" Tümpler mit viel Erfahrung, wie Du es zweifellos bist, hat so etwas Gewicht.
Danke!

Ja, dieses Blau mit den deutlich kontrastierenden gelben bis orangen Strukturen sieht nicht schlecht aus.

Ich vermute, dass diese deutlich dünnen Bänder Nerven sind. Etwas oberhalb der dunklen Struktur, die ich für das Gehirn des Wurms halte, erkennt man eine Auffächerung dieser Bahnen.

Die Vielfalt der deutlich erkennbaren Organe in einem so durchsichtigen Organismus ist beeindruckend.

Ich möchte noch ausprobieren, ob man die Strukturen durch Bildbearbeitung besser hervorheben kann. Dies übrigens ohne jegliche Bildschärfung (eine meist überflüssige Angewohnheit von mir, die ich unbedingt möglichst einschränken möchte ... ;) ;D ).

Oben habe ich es schon erwähnt: Die Bestimmung, Einordnung der Lebewesen in solchen ,,Gewässern" ;) fällt mir nicht ganz leicht.

Regelmäßig weiß ich z.B. nicht, ob ein ,,Etwas" tierisch oder pflanzlich ist. Oder nur Detritus ...
Tatsache! Ich gebe es offen zu.  :-[ ;D 8)


Nochmals vielen Dank, Wolfgang, liebe Grüße


Jakob
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Bernhard-Viktor ,,Vicco" Christoph-Carl von Bülow

Alfons Renz

Hallo Jakob,

Bei diesem 'Wurm' handelt es sich um eine Made, also um die Larve einer Fliege.

Im Kopf sind die kräftigen Mandibel zu erkennen und am Hinterende müssten die Tracheenöffungen liegen.

Herzlichen Gruß,

Alfons

Jakob_Wittmann

#4
Hallo Alfons,

eine Made also. Herzlichen Dank für die Bestimmung!

Ich vermute, dass diese Stelle mit der Fliegenlarve erst nach dem Ablegen unter den Wasserspiegel gekommen ist (Wasserzugabe).
Interessant!

Liebe Grüße

Jakob
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Bernhard-Viktor ,,Vicco" Christoph-Carl von Bülow

Holger T.K

Hallo Jakob, mit was für einer Methode hast du die Fotos gemacht? Ich bin kein Profi, deshalb frage ich. Ist das Phasenkontrast? Es lassen sich so schön die inneren Strukturen erkennen. Viele Grüße Holger
Mikroskop: Leica DMLB mit N Plan Objektiven, Phasenkontrast und DIC, Kamera: Olympus M4/3

Jakob_Wittmann

Servus Holger!

Entschuldige bitte meine verspätete Antwort.

Mit Phasenkontrast vermutest Du richtig, aber es war nicht Phasenkontrast alleine.

Ich habe mit Stacks gearbeitet, bei denen ich teilweise pixelarithmetisch Bilder dazu addiert habe. Auch nicht mit Phasenkontrast erstellte.

Man bewertet dann eben das Ergebnis und schaut mal. Das kann man ruhig als experimentell bezeichnen. :)  ;)

Was ich an sich zur Beseitigung von Gradienten (ich erkläre es gleich) mache, erzeugt manchmal quasi als Nebenwirkung interessant kontrastierte Ergebnisse, die nicht selten für eine Weiterverarbeitung gut brauchbar sind.

Man erstellt eine relativ stark weichgezeichnete Version des Ausgangsbildes und dividiert (pixelarithmetisch) dieses durch das weichgezeichnete.

Damit erhält man praktischerweise ein von Gradienten befreites Bild mit markanten Kontrastverläufen, das selbstverständlich bearbeitet werden muss. Relativ oft ist es allerdings für die weitergehende Bildbearbeitung kein schlechter Ausgangspunkt.

Danke Dir, liebe Grüße


Jakob
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Bernhard-Viktor ,,Vicco" Christoph-Carl von Bülow