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Das Bild zum Sonntag

Begonnen von Miner, April 06, 2013, 23:55:33 NACHMITTAGS

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Miner

Schönen guten Abend.
Vor längerer Zeit habe ich mal Bilder gezeigt von K2SiF6-Kristallen (als Mineral: Hieratit), die ich in Agar-Gel gezüchtet hatte. Wenn man ein paar Cent für das Gel und ein paar Minuten für seine Herstellung sparen will,
dann kann man auch Wackelpudding von Dr. Oetker nehmen. Allerdings kriegt man dann keine würfelförmigen Kristalle, sondern solche kreuzförmigen.

Die Länge beträgt gut 1 mm. Von Doppelbrechung keine Spur mehr, anders als bei den Kristallen, die in Agar-Gel gewachsen waren.
Einen besinnlichen Sonntag
Ole

Nomarski

Guten Abend Pastor Ole,

ist das Gebilde auch in die z-Richtung gewachsen, so daß der Bereich in der Kreuzmitte so undurchsichtig ist?

VG
Bernd

Heiko

#2
Hallo Ole,

ich meine mich zu erinnern, dass ich ,,in früher Jugend" Kaliumhexafluorosilikat aus der Lösung kristallisierte, nachdem ich einen Sack ,,Isoliersalz" in Vaters Werkstatt gefunden hatte ...
Woraus ,,synthetisierst" Du die Substanz?

Viele Grüße,
Heiko

Nachtrag: Oder hatte ich das Aluminiumsalz? Waren auch Kristallnadeln ...

Miner

Moin Bernd,
ja, es geht auch nach oben, glaube ich. Ich werde den Kristall mal aufkleben und mit dem Spindeltisch drehen. Dann kriegt man einen besseren Eindruck.

Morgen Heiko,
K2SiF6 ist sehr schlecht wasserlöslich, wenn ich KOH-Lösung und H2SiF6-Lösung zusammenkippe, so fällt sofort Niederschlag aus. Darum ja die Zucht in Gel im U-Rohr. K2SiF6 ist kubisch, sollte also niemals Nadeln bilden. Ich vermute darum, dass du damals was anderes hattest.

Ole

olaf.med

#4
Lieber Ole,

ZitatK2SiF6 ist kubisch, sollte also niemals Nadeln bilden.

Das gilt nicht allgemein. Auch kubische Kristalle können Whisker bilden und der ganz eindeutig kubische Cuprit ist extrem langnadelig in seiner Varietät Chalkotrichit wie man hier sieht:



Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

Miner

Aha. Da schau mal einer an. Danke für die Info.
Heiko, hol die alten Nadeln raus und leg sie unter's Polmikroskop, vielleicht hattest du doch K2SiF6, gezüchtet aus vielen Litern Wasser...

Heiko

Hallo Ole,

Zinkhexafluorosilikat war's – habe das Schächtelchen auf dem Dachboden gefunden.
Der Kristall ist zerfallen, für eine Umkristallisation auf dem Objektträger wird's aber sicher reichen ...

Gruß, Heiko

Miner

Hallo Heiko,
hattest du noch andere Hexafluorosilikate in der Mache?
Ole

Heiko

Hallo Ole,

ich habe nur das Zinksalz zur Verfügung (Qualität ,,technisch") – hier einmal zwei ,,Schnellschüsse":



Nadeln, gekreuzte Filter



gelegentlich auch diese, sich kubisch verhaltenden Kristalle, Filter deshalb nicht exakt gekreuzt

Viele Grüße,
Heiko

Miner

Hallo Heiko,
ZnSiF6*2H2O sollte eigentlich trigonal sein. Passt ja auch, dass du da Nadeln siehst. Die Kristalle mit der sechseckigen Grundfläche sind natürlich auch trigonal, nicht kubisch, aber man blickt halt entlang der optischen Achse, drum die gleiche Isotropie wie man sie bei kubischen Kristallen in allen Richtungen sieht.
Grüße
Ole

Heiko

Hallo Ole,
danke für die Aufklärung.
Hast Du übrigens eine Erklärung für die schlechte Löslichkeit der meisten Alkalihexafluorosilicate?

Viele Grüße,
Heiko

Miner

Hallo Heiko,
nein, habe ich nicht. Na2- und K2SiF6 sind in der Tat schlecht löslich. Wie sieht es denn mit den anderen aus, du weißt da scheinbar mehr?
Ole

Heiko

Hallo Ole,

- meist wasserlöslich
- Alkalimetalle schwer löslich (Ausnahme Lithium)
- Barium schwer löslich

HOLLEMAN/WIBERG: Lehrbuch der anorgnischen Chemie

Gruß, Heiko

Miner


Heiko

Ole, noch eine Frage,

habe hier eine ältere Quelle, die für das Zink ein Hexahydrat nennt – Du meintest Dihydrat – woher stammt Deine Information?

Gruß, Heiko