„… in Florida gibt es am Strand: Kokosnüsse, Haifischzähne, Sonne, Golddublonen.

Begonnen von Heiko, April 07, 2013, 00:06:11 VORMITTAG

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Heiko

Und noch einiges mehr, dessen Einordnung für mich schwer bis unmöglich ist. Ich hoffe deshalb auf Euere Hilfe:



1: verkieselter Wirbel (?) von einem Hai (?), Durchmesser 6mm



2: Hai-Zahn, 15mm lang



3: etwas kleinere Zähne, etwa 10mm



4: auch Zähne von Haien? etwa 20mm





5/6: Rochen? beide Seiten, 15mm lang und zwischen 3 u. 4mm breit









7-10: ? ? ? 9x6mm

Viele Grüße,
Heiko




Dünnschliffbohrer

7-10 sind abgerollte Rochenzähne, die kenne ich von früher aus dem Kassler Meeressand. Ansonsten am besten mal in der UB nach Capetta: Chrondichthyes II. Mesozoic and Cenozoic Elasmobranchii gucken (es gibt wohl inzwischen auch einen neuen Band: Chrondichthyes 3 E http://pfeil-verlag.de/df1.html) damit müssten sich die Teile bestimmen lassen, sofern sie nicht zu sehr abgerollt sind. - Viel Erfolg, Dünnschliffbohrer
"Und Gott sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; und er schuf um ihn Laubmoose und Lebermoose und Flechten und ein Mikroskop!"
[aus: Kleeberg, Bernhard (2005): Theophysis, Ernst Haeckels Philosophie des Naturganzen,  S. 90]

Heiko

Hallo Dünnschliffbohrer,

ich hatte die Hoffnung auf eine Antwort schon aufgegeben und deshalb auch bei den ,,Paläos" einmal nachgefragt – identische Aussage zu den Bildern 7 bis 10 von dort.
Herzlichen Dank auch für die Literaturempfehlung (hoffentlich sträubt sich die Fernleihe nicht).

Viele Grüße,
Heiko

TPL

Hallo Heiko,
Fisch-Fossilien, insbesondere einzelne Knochen, Ohrsteine (Otholithen) und Zähne, spielen, besonders in offen-ozeanischen Ablagerungen (pelagischen Sedimenten) eine wichtige Rolle, da es dort oftmals kaum andere Datierungsmöglichkeiten gibt. Die relativ skurrile, weil "deskriptiv-numerische" Stratigraphie dazu, wurde von Bill Riedel und Pamela Reid (aus Florida!) zur Blüte entwickelt und durch den vorschnellen Tod von P. Reid leider abrupt beendet.

Umso üppiger und leichter erreichbar (nämlich völlig kostenlos!) ist die Literatur dazu: Alle Berichte des Deep-Sea Drilling Project (DSDP), des Ocean Drilling Program (ODP), und auch des aktuellen Integrated Ocean Drilling Program (IODP) sind im Netz frei verfügbar.

Auch an Stränden können solche 'Ichthyolithen' angereichtert vorkommen, dann aber unter sehr speziellen Ablagerungsbedingungen für Küstenbereiche, unter denen sich auch die obertriassischen Rhät-"Bonebeds" gebildet haben. In schönstem fast-Deutsch nennen unsere angelsächsischen Kollegen solche Vorkommen "fossil lägerstatte" (sic!) ;D.

Ich vermute (wie implizit auch Dsb.), dass an Deinem Fundort eine fossile Lagerstätte aufgearbeitet wurde. Glückwunsch zu Deinen Funden!

Gruß, Thomas

Gerd Schmahl

Mikroskopischer Allesfresser

Heiko