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Neodym(III)-sulfat …

Begonnen von Heiko, April 18, 2013, 21:57:05 NACHMITTAGS

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Heiko


... erhält man, löst man einen Neodymmagneten in Schwefelsäure. Das geht recht schnell, wenn man den Magneten vorher zerschlägt (Spilttergefahr!), da dann die ,,Oberflächenveredlung" zerstört ist.
Schwieriger war anschließend die Trennung der beiden Sulfate, weil der Eisensulfat-Anteil der erhaltenen Lösung um den Faktor sieben höher liegt. Da die Löslichkeit des Nd-Salzes bei steigender Temperatur abnimmt (bei FeSO4 ist es umgekehrt), erhielt ich schließlich einige Kristalle, die auf Grund ihrer roten Farbe gut auszulesen waren.

Umkristallisiert entstanden dann diese Aufnahmen:









Viele Grüße,
Heiko

olaf.med

Lieber Heiko,

wieder einmal wunderschöne Kristalle! Ich sehe allerdings keine rote Eigenfarbe, wie von Dir beschrieben, oder ist die nach dem Umkristallisieren weg? Sind diese Schliffe abgedeckt oder einfach nur "in Luft"?

Bezüglich der anderen Sache habe ich eine neue Entschuldigung: das Wetter war zu gut! Jedoch: kommt Zeit kommt Messung.

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

Heiko

Hallo, lieber Olaf,

die Eigenfarbe fällt nicht mehr auf, dazu sind sie zu dünn.

Entschuldigung: ohne Deckglas, 10er Objektiv, gestapelt.

Ist eine Vermutung bez. des Kristallsystems möglich?

Gruß, Heiko

olaf.med

#3
Lieber Heiko,

grundsätzlich sollte man eigentlich immer mit Immersion arbeiten, dies reduziert die Bildstörungen durch Totalreflektion und optische Dreckeffekte. Beim korrekten mineralogischen Arbeiten an solchen Kristallen ist die Immersion sogar unerläßlich.

Natürlich kann man aus der Optik (mit gewissen Einschränkungen) die Kristallsymmetrie bestimmen, dies erfordert aber eine wirklich fundierte kristalloptische Ausbildung und einige Übung. Der prinzipielle Ablauf einer solchen Bestimmung an Kristallen ist in diesem Flußdiagramm dargestellt. In den rot umrandeten Feldern stehen jeweils die bestimmbaren optischen Paramenter. Zusätzlich ist der sog. optische Charakter noch verwendbar, also ob anisotrope Kristalle optisch positiv oder negativ sind. Dies ist bei der Transformation dieser Graphik in ein hier darstellbares Format verlorengegangen.



Für die Arbeitsabläufe am Mikroskop gibt es noch so etwas wie ein Kochrezept das nachstehend gezeigt ist. Man ersieht daran, dass man grundsätzlich zwei extreme Schnittlagen benötigt, um die optischen Daten bestimmen zu können. Diese Problem hatten wir kürzlich schon hier angekratzt: https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=16037.0, ohne dass weiter in die Tiefe gegangen wurde. Grundsätzlich - gleiche Dicke vorausgesetzt - führt der Schnitt mit der niedrigsten Interferenzfarbe zu einem verwertbaren konoskopischen Bild (Schnittlage 1) und der mit der höchsten Interferenzfarbe zu weiteren Bestimmungskriterien wie z.B. die Doppelbrechung (Schnittlage 29.



Wenn man nicht alles in den Darstellungen versteht ist das kein Problem - es stellt die Quintessenz der kristalloptischgen Ausbildung eines ganzen Semesters dar. Man sollte aber wenigstens einen Eindruck von der Arbeitsweise bekommen.

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

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https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

Heiko

Lieber Ole,

ich fange jetzt doch das Lottospielen an. Gleich beim ersten Sechser schmeiß' ich meinen Job hin und schreibe mich in Freiberg ein ...

Viele Grüße und danke für Deine Mühe,
Heiko