Schöllkraut (Chelidonium majus), Saft aus dem Stengel

Begonnen von RainerTeubner, Mai 05, 2013, 14:29:18 NACHMITTAGS

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RainerTeubner

Hallo,

läßt man den gelben Saft, der aus den abgeschnittenen Stengeln des Schöllkraus austritt, auf dem Objektträger unter einem Deckglas auskristallisieren, findet man diese kleinen Kristalle:



Das Bild wurde aus drei Aufnahmen mit picolay gestapelt, mit gimp geschärft und auf Forumsgröße angepaßt.

Viel Spaß beim Betrachten!

Rainer
Mikroskop: Carl Zeiss Standard Universal
Bildbearbeitung: Gimp, Helicon focus und picolay
Kamera: Canon EOS 5D II

Klaus Herrmann

Das ist ja toll Rainer.

Kannst du noch eine HF-Aufnahmen nachreichen?

Ich hätte da eigentlich eine schmierige Pampe erwartet. Aber POl deckt wohl gnädig zu?
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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RainerTeubner

Hallo Klaus,

vielen Dank für die Blumen.

Wenn man Polarisator und Analysator nicht in die Stellung der vollständigen Auslöschung bringt, dann sieht man um die Kristalle herum eine Art Hof.

Ich lasse das Präparat weiter liegen, vielleicht kristallisiert noch mehr Substanz aus.

Schönen Restsonntag noch!

Rainer
Mikroskop: Carl Zeiss Standard Universal
Bildbearbeitung: Gimp, Helicon focus und picolay
Kamera: Canon EOS 5D II

RainerTeubner

Hallo,

hier kommt ein Bild einer anderen Stelle des Präparats, da kann man den Hof um die kleinen Kristalle erkennen:



Viel Spaß beim Betrachten!

Rainer
Mikroskop: Carl Zeiss Standard Universal
Bildbearbeitung: Gimp, Helicon focus und picolay
Kamera: Canon EOS 5D II

Rolf-Dieter Müller

Hallo Rainer,

wie ich mich erinnern kann, hast Du im vergangenen Herbst in Darmstadt darüber gesprochen, das es interessant sein könnte, den Milchsaft vom Schöllkraut auskristallisieren zu lassen.

Dein Ergebnis ist überzeugend, es sieht richtig gut aus. Jetzt drängt sich schon fast die Frage auf, welchen Inhaltsstoffen die Kristalle zugeordnet werden können.

Am Freitag habe ich in Mauerfugen wachsendes und blühendes Schöllkraut im Ruwertal gesehen, bei uns dürfte es gerade erst aufkommen.

Viele Grüße
Rolf-Dieter

RainerTeubner

Hallo Klaus,

Hellfeld-Aufnahmen der zarten Kristalle sind wenig sinnvoll, der Kontrast ist einfach zu gering und die Kristalle sind zu dünn. Die gelbe Eigenfärbung des Schöllkrautsafts kann man kaum erkennen.

(Obwohl ich an meinem Jenaval eine unfreiwillige (und dauerhafte) schiefe Beleuchtung habe, denn einige Lamellen der Leuchtfeldblende haben sich gelöst und schatten das Leuchtfeld assymetrisch ab. Aber das ist eine andere Geschichte)

Hallo Rolf-Dieter,

die Methode der Wahl zur näheren Untersuchung wäre hier wohl die Dünnschichtchromatographie. Mal sehen, was ich in der nächsten Zeit noch organisieren kann.

Man könnte den eingetrockneten Saft auch mal mikrosublimieren, vielleicht ergibt sich eine Trennung der Substanzen.

Viele Grüße

Rainer
Mikroskop: Carl Zeiss Standard Universal
Bildbearbeitung: Gimp, Helicon focus und picolay
Kamera: Canon EOS 5D II

Rawfoto

Hallo Rainer

Das erste Bild ist wirklich ein Kunstwerk, da muss man erst einmal draufkommen so etwas zu untersuchen ==> toll

Spontan fällt mir Löwenzahn ein, ob da vergleichbare Kunstwerke entstehen?!?

Liebe Grüße

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Klaus Herrmann

Hallo Rainer,

vielen Dank für den Versuch, dann wäre vielleicht "a bissel" DF die Methode der Wahl.

Chelidonin hat einen Fp von 135°, das deutet darauf hin, dass es eher nicht sublimiert. Aber Versuch... es sind ja noch 4 weitere Alkaloide angegeben auch Berberin, das sicher fluoresziert.
Faszinierendes Fass hast du da aufgemacht! Muss mal im Garten schauen ob da welches wächst und von meiner fleißigen Gärtnerin noch übersehen wurde! ;)
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Heiko

Hallo Rainer,

toller Effekt, den Du uns da zeigst. Mit dem Milchsaft einer Euphorbia hatte ich vor einiger Zeit keinen Erfolg.
Im Schöllkraut lese ich gerade, fand man allein 20 Alkaloide – das macht den Versuch einer Zuordnung sicher nicht leicht.
Und die Flavone? Bin gespannt, was eine Chromatographie da bringen könnte ...

Viele Grüße,
Heiko

Monsti

Hallo Rainer,

interessant! Gestern hatte ich es sowohl mit Saft vom Schöllkraut als auch mit dem des Löwenzahns versucht. Beim Schöllkraut tut sich so gut wie nichts, dafür bildet aber die Löwenzahn-Milch schöne Kristalle aus.

Herzliche Grüße
Angie

RainerTeubner

Hallo Monsti,

ich kann leider die Experimente mit den unterschiedlichen Pflanzensäften nicht weiter fortführen und Photos veröffentlichen, da sich die Leuchtfeldblende meines Jenavals so selbständig gemacht hat, daß das Präparat nicht mehr beleuchtet wird - vollkommenes Dunkelfeld. An meinen anderen Mikroskopen habe ich keine Photoadaption, leider.

Viele Grüße

Rainer
Mikroskop: Carl Zeiss Standard Universal
Bildbearbeitung: Gimp, Helicon focus und picolay
Kamera: Canon EOS 5D II

Monsti

Hallo Rainer,

das ist ja doof. Kannst Du an den anderen Geräten nicht mit einer kompakten Digi-Kamera bzw. einem Handy direkt durch das Okular fotografieren? Ich fotografiere bisher NUR so!  ;)

Herzliche Grüße
Angie

RainerTeubner

Hallo Monsti,

nu, das ist ganz einfach: ein Handy hab ich nicht, und eine Kompaktkamera nenn ich auch nicht mein eigen.

Ich bitte um etwas Geduld, die Reparatur des Jenavals ist schon in Angriff genommen.

Viele Grüße!

Rainer
Mikroskop: Carl Zeiss Standard Universal
Bildbearbeitung: Gimp, Helicon focus und picolay
Kamera: Canon EOS 5D II

Heiko

Hallo Rainer,

ich hoffe, Du erlaubst mir hier ein Bildchen des Ferdemohns Macleaya cordata, der ,,saft- und familienidentisch" zu Deinem Beitrag passt:



40er Obj., pol., gestapelt

Allerdings habe ich keinen ,,Schimmer", worauf wir hier schauen ...

Viele Grüße,
Heiko

knipser009

hallo Heiko

Zitat : hier ein Bildchen des Ferdemohns Macleaya cordata
Allerdings habe ich keinen ,,Schimmer", worauf wir hier schauen ...


auf Kristalle, die sich im Saft des Federmohns bilden ;) ;) ;) - ein lustiger Buchstabendreher

viele Grüsse

Wolfgang
Viele Grüße aus dem SaarPfalzKreis

Wolfgang
gerne per "Du"