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Mein Buch über Moose

Begonnen von ***, März 20, 2009, 18:13:00 NACHMITTAGS

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Dieter Friedrich

Super Idee!

An der Größe würde ich aber noch arbeiten, ~ 500 kb pro Seite sind schon etwas happig, trotz sehr schöner Bilder. Wenn das mal irgendwann 200 Seiten hat.....

Auf Seite 2 ist ein Schreibfehler (ein ö zuviel).

Wolfram Weisshuhn

Hallo Mike *****,

ich frage mich, was sie mit dem Vorhaben bewirken wollen. Wird es eine Sammlung? eine Beschreibung? eine Dissertation?, eine Dokumentation?

Ich vergleiche mit einer DVD von Michael Lüth "Pictures of Bryophytes" - Europe, die Herr Dr. Kramer mal verteilt hat. Diese DVD enthält wohl 5000 Moosarten mit vielen Bildern, aber mit wenig Beschreibung. Die inhaltliche Systematik kann ich nicht beurteilen.  Aber man sieht an dieser DVD, wie umfangreich und schwierig sich diese Thematik darstellt.

Und so sollten sie sich am Beginn ihres Vorhabens klar darüber sein, wie das enden soll. Ein Buch mit vielen Bildern wird sicher sehr teuer.
Soweit der Kommentar von einem Nichtfachmann, der nur im Garten gegen das lästige Lebermoos kämpft.

Grüße zum Feierabend

Wolfram Weisshuhn 

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Klaus Henkel

Zitat von: Mike ***** in März 20, 2009, 20:28:13 NACHMITTAGS
Wohin das ganze führen soll, kann ich jetzt noch nicht sagen.
Darüber mache ich mir auch noch keine Gedanken. Ich werde einfach weiter Sammeln und das ganze Dokumentieren.

Hallo Herr *****!

Das ist immer so eine Sache: Man fängt voller Begeisterung an mit einer Sache, weiß aber noch nicht das Ziel. Bei uns Amateuren ist das wohl eher der Normalfall. Im Grunde genommen, müssen wir eigentlich gar kein Ziel haben bei der Ausübung unseres Steckenpferds; der Weg ist das Ziel, wenn ich ein heutiges Schlagwort verwenden darf.

Ihren Beitrag nehme ich als "Aufhänger". Nicht alles, was ich zu dem Thema sagen möchte, betrifft Ihre werte Person bzw. Ihren vorausgegangenen Beitrag. Aber ein Stichwortgeber kommt mir gerade recht.

Irgendwann klärt sich vielleicht für jeden Steckenpferdreiter die Sinnfrage für sein Hobby. Man setzt sich ein Arbeitsziel: Was soll in welchem Umfang spätestens wann fertig sein. Der zeitliche Zielhorizont wird großzügig angesetzt, damit man nicht dauernd in Stress gerät. Ein Umzug in eine andere Stadt kommt dazwischen, es stirbt jemand in der Familie oder - etwas angenehmer - es gibt eine Hochzeit in der Familie. Man wird Großvater, hütet den oder die Enkel/innen, wenn sie größer werden,  zeigt man ihnen den Kribbelkrabbel beim Blick ins Mikroskop. Da bleibt manchmal keine Zeit mehr, die alten Ziele zu verfolgen.

Ein Mikrofreund hatte das Zeitliche gesegnet. Er war ein begnadeter Systematiker gewesen, hatte große und nicht unbedeutende Präparatesammlungen, Archive mit Beschreibungen seiner Beobachtungen. Alles sehr exakt und bewundernswert. Als die Familie an mich herantrat, den mikroskopischen Nachlaß einerseits zu ordnen, andererseits eventuell zu verwerten, bestürmten mich die Interessenten, Ihnen den Nachlaß, vor allem die wohlgeordneten Präparatesammlungen mit den vorzüglichen Beschreibungen zugänglich zu machen. Man machte Kaufangebote. Kein einziger von ihnen hat irgendetwas bekommen. Denn als ich begann, mir Übersicht zu verschaffen und nach den Aufzeichnungen fragte, erhielt ich von den kompetenten Familienmitgliedern des Dahingeschiedenen die Antwort: "Ach Sie meinen die Papiere und die Filme? Ach ja, die haben wir alle in den Müll getan, zusammen mit dem trockenen Pflanzengebrösel in den Tüten oder den seltsamen Stückchen in den Gläsern, die sind schon vor drei Wochen abgeholt worden ... Aber das macht ja nichts. Die wertvollen Sachen, die Mikroskope und das technische Zeugs, das ist ja noch da. Das ist ja wohl das eigentlich wertvolle."

Lieber Herr ***** - und alle anderen, die es nur irgendwie angeht! Fangt beizeiten an, Euch Gedanken darüber zu machen, wer sich einmal nach Eurem Ableben für die  Herbarien, Aufzeichnungen, Fotos, Zeit- und Dauerpräparate interessieren könnte. Organisiert im voraus, wer aus der Familie, wann wen vom Ableben unterrichten soll, damit jener Betreffende sofort herbei eilen und den mikroskopischen Nachlaß auf Brauchbarkeit für die Wissenschaft oder das eigene Hobby beurteilen kann.

Pfeif' auf die Hardware, die Mikroskope (die dann meist schon ein halbes Jahrhundert alt sind), auf den ganzen technisch-mechanischen Krempel. Das ist alles nicht so wichtig. Aber die zwanzig Jahre Arbeit, die in exakt geführten Untersuchungen stecken mögen, die sollten gerettet werden.

Ich selbst habe mir nach manchen Nachlaßangelegenheiten von Mikroskopikerwitwen angewöhnt, alle Arbeitsergebnisse des Verblichenen, die nicht nachvollziehbar und methodisch aufgezeichnet sind, an mich zu nehmen, ihre sorgfältige Integration in die Vereinsschränke und -verzeichnisse zu versprechen, aber das alles, sobald ich aus der Sichtweite der Witwe oder der Kinder war, mitsamt den tausenden Dauerpräparaten in den nächsten Container zu schmeißen. Viele Monate, wenn nicht Jahre hätte ich bereits zubringen müssen, um mikr. Nachlässe auf wissenschaftliche Stichhaltigkeit zu prüfen oder in Kontakt mit Fachleuten der nahen Universitäten zu begutachten. Dabei wäre alles so einfach.

Wenn man beobachtet, mit welchem zeitlichen und kenntnisreichen Engagement die Amateure sammeln, beobachten, auswerten, aber dann anschließend nicht so aufzeichnen, daß der sogenannte fachkundige Dritte, es verstehen und aus- und weiterverwerten kann, dann bleibt am Ende nur das große Bedauern und der - Container.

Das Fazit
Es ist besser drei durchschnittlich gute Fotos ordentlich zu kommentieren und zu beschreiben und wiederauffindbar zu archivieren, als 30 herrliche Aufnahmen unbeschrieben und unkommentiert und schlecht geordnet aufzuheben, weil die 30 so gut wie immer im Container landen. Außer dem Fotografen hat sie niemend je gesehen und wird sie jemals sehen.

Und das wäre sehr schade, weil so viel menschliche Neugier und Engagement darin steckt. Und mitunter sogar Anworten, die andere Personen jedoch nicht lesen können.

Dramatisieren möchte ich das alles nicht. Auch möchte ich kein Mikro-Thema "aufreißen", das niemand als wichtig empfindet. Denn ein Steckenpferd reitet man nicht mit Sorge um die Zukunft, sondern mit Freude am gegenwärtigen Ritt. Aber denken Sie nur: Was ich mir alles vorgenommen hatte, für dieses Mikro-Frühjahr!? "Aus" fällt das. Ein blöder, nicht enden wollender Allergieanfall läßt mich heuer von Windblütlerpollen, meinen heimlichen Lieblinen sozusagen, Abstand nehmen - im wortwörtlichen Sinne. Und schon wieder ist ein Jahresanfang und ein Frühling perdu.

Also, sagt mein Mikrofreund E. F., nun sieh doch das mal locker, ist doch alles nicht so schlimm!

Mikrogrüße zum Wochenende.
KH

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wolfg

Mir fällt zu diesem Themenkomplex spontan das Buch "Subtile Jagden" von Ernst Jünger ein.
Es beschreibt den Lebenslauf eines begeisterten Käferjägers und -sammlers (läßt sich jedoch
problemlos auf alle anderen Such- und Sammelbereiche in der Natur übertragen).
Ich möchte es jedem ans Herz legen, der die Kleinodien der Natur liebt, sucht und auf welche
Art und Weise auch immer sammelt.

Viele Grüße
Wolfgang