Juglon aus unreifen Walnüssen; Sublimation

Begonnen von Klaus Herrmann, Juli 10, 2013, 16:05:05 NACHMITTAGS

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Klaus Herrmann

Hallo zusammen,

Sublimation zur Gewinnung von kristallinen Pflanzeninhaltsstoffen hatten wir am Beispiel Flechten schon.

In Molisch´s Mikrochemie der Pflanze ist beschrieben, dass der gelbe Farbstoff Juglon, der massig in der Fruchthülle der grünen Walnüsse vorkommt, sich leicht sublimieren lässt.

Das hat mich natürlich interessiert - und es geht auch wirklich einfach: Grüne Nüsse gibts zur Zeit genügend. Ein Stückchen Fruchtfleisch über einem Objektträger ausgequetscht und den Tropfen gleich im pol. Durchlicht angeschaut. Ein Sternenhimmel von kleinen Kristallen blitzt auf!
Den Tropfen lässt man etwas antrocknen und sublimiert dann auf einen sauberen OT. Am Anfang kommt noch etwas Wasser, das man abwischen kann, dann sublimiert das Juglon in dichten hellgelben Kristallen. Die kann man aus einem Tropfen Ethanol umkristallisieren. Die resultierenden Kristalle sind größer und sichelförmig gebogen. Das Juglon ist als Chinon nicht sehr stabil, es polymerisiert zu braunschwarzen Farbstoffen, welche die Finger der Nussdiebe immer so schön nachhaltig färben.

Kann man jederzeit machen, solange es unreife Nüsse gibt! Natürlich kann man auch den Saft zum Umkristallisieren verwenden - mich hat eben die Sublimation gereizt.






Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Ernst Hippe

Lieber Klaus,
da hast Du wieder was Schönes entdeckt! Man könnte wirklich mal diverse Pflanzensäfte auf Kristalle testen, da käme bestimmt noch manche Überraschung heraus. Also bitte weitermachen!
Gruß Ernst Hippe
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