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Interferenzen

Begonnen von peter-h, Juli 11, 2013, 17:30:16 NACHMITTAGS

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peter-h

Angeregt durch den Beitrag von H. Husemann habe ich per Zufall auch Interferenzen anzubieten. Ich suchte im Auflicht nach einer bestimmten Diatomee und fand in einem Präparat mit Medium Luft dann plötzlich diese recht bunten Strukturen. Um sicher zu gehen, dass es nicht an einem Präparat liegt, konnte ich zum Vergleich noch ein altes Lieder Präparat nehmen. Eingebettet in ein Medium sind diese Interferenzen praktisch nicht sichtbar. Es ist vermutlich das Höhenrelief des Glasgerüsts.
Leider mußten die Aufnahmen mit "falschem" Objektiv aufgenommen werden. Die Olympus NeoSPlan 20 und ULWD MSPlan 50 sind für Auflicht ohne Deckglas bestimmt. Man(n) / ich kann nicht jedes Objektiv in der Kiste haben  >:(









Ich hoffe mit meiner Erklärung nicht total falsch zu liegen.
Viel Spass
Peter

abbeköhl

Hallo Peter,

Inspirierend :) Schönes Lichterspiel zeigst du da. Was per Zufall nicht schon alles für grosse Entdeckungen gemacht wurden :D

Schöni Grüess us dä Schwyz, Reto B.

HDD

Lieber Peter

Hast Du da eventuell die Spannungsstrukturen des Diatomeen-Gerüsts aufgenommen ?
Oder liege ich da total daneben?

Auf jeden Fall eine hoch interessante Aufnahmeserie.

Herzliche Grüße   

Horst-Dieter

hinrich husemann

#3
Hallo Freunde der Interferenz,
damit hier Interferenzen auftreten können, müssen die Reflektionen an relativ eng gegenüber liegenden Grenzflächen stattfinden. Wenn sich an diesen die Brechungsindizes vom angrenzenden, dazwischen befindlichen Medium nicht genügend unterscheiden, sind die Reflektionen sehr schwach. Für senkrechten Einfall gilt für den Reflxionsgrad R = I(r)/I(ein) (I = Intensität): R = [(n - n`)/(n + n`)]^2 . Wenn sich also die Brechungsindizes n und n` kaum unterscheiden, wird auch kaum was reflektiert und die resultierenden Interferenzen sind kaum merkbar. Insofern erscheint mir die Erklärung von Herrn Höbel als einleuchtend.
Interferenzfreudige Mikrogrüsse
H. Husemann

Ernst Hippe

Lieber Peter,
Wie auch immer diese Farben entstanden sind - ein ästhetischer Genuss!!
Gruß Ernst Hippe
Vorstellung:Hier klicken

Jürgen Boschert

Hallo zusammen,

@ Peter H.: Erstmal darf ich mich Ernst Hippe anschließen. Wunderschöne aesthetische Bilder.

Bzgl.der Entstehung der Interferenzfarben, möchte ich Peters und Herrn Husemanns Erklärung hinterfragen. Sollte sie zutreffen, müsste Harald Maages Glasdose doch ähnliche Interferenzen zeigen. Stellt hingegen die Pleurosigma nicht ein Reflexionsgitter dar, dessen regelmäßige Struktur -wie bei einem Gittermonochromator- Ursache für die Interferenzmuster sein könnte ?

Beste Grüße !

JB
Beste Grüße !

JB

Rawfoto

Guten Abend Peter

Wie so oft bringst Du mich mit Deinen Beitraegen zum Gruebeln :-)

Auch ich habe so ein tolles Muster, allerdings in einer Vorstufe zum Duennschliff mit diesen Muster ...

Es ist zwischen Glas und Gestein, das es durch einen Fehler von mir entstanden ist - die Auflageebene ist nicht plan genug - auf Luft bin ich allerdings nicht gekommen ...

Wenn ich diese Beitraege lese ist Luft eine Voraussetzung fuer die Entstehung dieser wunderbaren Strukturen. Dann habe ich gleich zwei Fehler gemacht ...

Die Bilder gefallen mir uebrigens sehr gut!

Danke fuer den Hinweis und liebe Gruesse

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

hinrich husemann

#7
Hallo zusammen,
die Gitterstruktur von Pleurosigma ist weitgehend hexagonal und ziemlich gleichförmig. Die stufenhafte Verteilung der Interferenzfarben lässt meines Erachtens eher auf die Abstands-Struktur zwischen der Oberfläche der Pleurosigma und dem Deckglas bzw. dem Objektträger schließen. Herr Höbel hat schließlich bei dem eingebetteten Präparat (die Brechungsindizes sind wohl nahezu gleich!) praktisch keine Interferenz-Effekte gesehen! Das spricht eher für Farben dünner Blättchen, also für seine Deutung!
Interferenz-inspirierte Mikrogrüsse
H. Husemann

Jürgen Boschert

Hallo Herr Husemann,

danke, schließe mich jetzt Ihnen an. Es ist derselbe Effekt, der in der optischen Fertigungsprüfung beim Einsatz von Prüfgläsern (Newton´sche Ringe). D.h., die Interferenzstreifen zeigen uns letztlich ein "Höhenprofil" der Diatomeenoberfläche.

Beste Grüße !

JB
Beste Grüße !

JB

peter-h

Liebe Interferenzler,

zur weiteren Aufklärung noch etwas Technik. Die Erscheinung tritt also besonders intensiv im Auflicht mit einem Hilfsobjekt auf. Zwar kann man diese "Linien" auch in anderen Kontrastverfahren erkennen, aber die Intensität steigt enorm durch die Zugabe eines Plättchens an. Mikroskop Olympus BH-2 mit UMA und dem Polzusatz.









Gute Nachtruhe
Peter



K. Koch

Hallo Herr Höbel,

vielleicht sowas wie der Leitz'sche Reflexionskontrast?
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=1356.msg7198#msg7198

Mit freundlichen Grüßen
K. Koch

peter-h

#11
Weitere Bilder zur Klärung des Effektes. Wie schön wenn man das Einbettmedium wählen kann  ;)





Eine weitere Ergänzung.


und das zugehörige Höhenprofilbild, stark übertrieben.

Alle Klarheiten beseitigt ?

Erleuchtende Grüße
Peter

abbeköhl

#12
Hallo Peter,

Ich hatte auch mal Diatomeen mit "Universal Auflicht Hell/Dunkelfeld Material Plan Semi-Apochromat Fluotar mit langem Arbeitsabstand" Objektiven fotografiert.
Die Lebend-Pobe war frisch aus dem Teich, in Wasser eingeschlossen und auch mit einem Deckglas versehen. Fotografiert im normalen Auflicht-Hellfeld. Das Ergebnis war ein Perlmuttartiger Effekt. Der Effekt änderte sich mit der ansteigenden N.A der Objektive. Erstaunlich fand ich die Tiefenwirkung(ohne Stacking). Was die Schärfentiefe angeht, kommt einem die N.A von "nur"0,50 entgegen.

LMPlanFL-BD 50x/0,50 ∞/-


Schöni Grüess und ä schönä Sunntig us dä Schwyz, Reto B.