Liebe Mitmikroskopiker,
Hier kommen ein paar Bilder von Querschnitten durch das hintere Abdomen der Rhododendronzikade mit dem Legestachel, mit dem das Tierchen seine Eier in die Blüten ablegt und leider auch für die Verbreitung des Pilzes an den Blütenknospen sorgt. Zunächst eine Übersicht:

Oder in einer anderen Färbung, etwas größer:

Hier sieht man bereits, dass der Stachel aus zwei chitinösen Gonapophysenpaaren besteht, die nach dem Prinzip von Nut und Feder miteinander verbunden, aber auch gegeneinander beweglich sind. Ich denke, sie können in Richtung des Stichs gegeneinander durch Muskulatur bewegt werden und sich so in die Pflanzenknospe hineinbohren. Noch näher betrachtet sieht das so aus (Ausschnitt aus dem ersten Bild):

Eine ähnliche Verbindung von Nut und Feder findet sich auch im unteren Drittel des ersten Bildes:

Ich vermute, dass der Hohlraum oberhalb dieser Verbindungsstelle dem Durchtritt des Eis dient und erweitert werden kann, indem die sich mit der chitinösen Nut und Feder verbundenen und aufgefalteten weichen Häute beim Durchtritt des Eis gedehnt und gestreckt werden.
Viele Details sind mir noch völlig unklar. Aber diesen Sommer sind wieder jede Menge von den Zikaden in meinen Rhododendronbüschen....
Schöne Grüße in die Runde
Jürgen