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Futter für Krabbenlarven

Begonnen von mauerassel, Januar 27, 2017, 11:21:15 VORMITTAG

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mauerassel

Danke Jan
das ist eine gute Idee, muss ich mal verschärft drüber nachdenken. Es ist allerdings nicht leicht, solchen Lockstoffen auf die Spur zu kommen. Deshalb ist sowas auch der Traum und ggf. das Geheimnis eines jeden Anglers. Mein Kollege aus England schwärmte immer von gewissen stinkigen Geheimlösungen für seine Karpfenanglerei, na ja, das ist daher auch wohl Anglerlatein; aber ähnliches mag es auch im Ozean geben, aber da sind sogar schon professionelle Krabben-Züchter in Asien auf die dollsten Ideen gekommen, teils sogar für ihre Larven und (Jung)Tiere sehr günstige.
Danke nochmals, nichts für ungut und schönen Sonntag; Gruss
Heiner

liftboy

Hallo Heiner,

dann will auch ich mich entschuldigen; Du hast allerdings auch Anfangs wenig über Euch persönlich herausgetan.
Meine Futtertiere sind Copepodenlarven und Muschelkrebse, für Eure Zwecke warscheinlich zu groß und in Seewasser nicht stabil.

Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

liftboy

einen noch hinterher:
ich hatte gerade rote Mückenlarven aus den Zoogeschäft geholt (für meine Libellenlarven) und hatte über nacht das Becherglas draussen bei ca. 21°C stehen. Am nächsten Tag Schleierwolken im Wasser; und siehe da: jede Menge Wimperntiere und Glockentierchen. Das sollte die richtige Größe sein. So etwas muss es doch auch für Seewasser geben (eventuell mal den Filter eines Seewasserbeckens plündern)

Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

mauerassel

Hallo Wolfgang
danke für die Tips, aber wie ich schon heute nachmittag sagte, sind Copepoden, Ostracoden (=Muschelkrebse; tatsächlich wunderschöne Tierchen) und Ciliaten (eben da marine Wimpertierchen) auch in unseren Fütterungsversuchen mit in unseren ersten gleichwohl noch mikrigen örtlichem Planktonproben gewesen; aber die wurden nicht genommen, obgleich sie sozusagen ins "recht grosse Maul" der Larven (ca. 10-12 mikrometer breit) zwischen die gut bezähnten Mandibeln zum Zerbeissen gepasst hätten; alles aus dem Mikroskop vor Ort gezeichnet und vermessen.
Da sind offenbar auch noch andere (teils unbekannte) Faktoren zu beachten, die so einfach nicht zu erschliessen sind. Erstmal brauchen wir aussagekräftigere Planktonproben vor Ort, bei denen wir z.B. noch mehr und vielleicht kleinere Copepodenarten (die offenbar schon bekanntermassen auch den grössten Anteil stellen; die alten Autoren gaben allerdings nur wenig Details) und eben auch vermutlich Phytoplankton zur Verfügung haben müssen. Dieses Plankton ist vermutlich auch nur nachts zu bekommen (auch schon probiert) und dann ist das Fahren in den dortigen Gewässern sehr gefährlich.
Die Larven scheinen unerwarteterweise doch ziemliche Spezialisten zu sein, und dann ist man schnell bei den gleichen Schwierigkeiten wie meine Kollegen, die unbekannte Futterpflanzen von Schmetterlingen studieren...
Wie gesagt, bin ich dankbar für jedweden Tip, da gibt es für mich auch keine abwegigen Ideen, alle sind willkommen...also noch einen schönen Abend.
Danke auch weiterhin und Gruss
Heiner     

hebi19

Sehr geehrter Herr Professor

Auch hier im Faden - die von mir gewählte "Interpretation" war daneben gegriffen. Dies tut mir leid.
Ich hoffe, dass Sie trotzdem genügend Rückmeldungen für Ihren Einsatz im Indischen Ozean bekommen.

Von jemand, welcher schon mehrfach in den ersten Stadien Meerwasser bewohnende Garnelen (Caridina japonica) nachgezogen hat habe ich den Tipp erhalten "Lebendgestein" einzusetzen. Dies sind einfach natürlich bewachsene Bruchstücke von Meeresgrund und Felsen, möglichst poröses Gestein, welches in der Meeresaquaristik heutzutage fast obligatorisch eingesetzt wird.

Grüße aus Süddeutschland
Martin
Grüße von
Martin alias hebi19

Motic BA-300, div Lomo, Stereo-Mikroskop noname

Jörn

#20
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mauerassel

Hallo liebe Mikroskopiker
ja wenn es denn so einfach wäre...die Insel ist wie viele andere dort auch der Top eines in dem Falle etwa 4KILOmeter(!) hohen Meeresvulkans mit uralten und neueren Korallenriffen umkränzt, voller Leben. Einige Sporttaucherfreunde von uns haben das genossen so bis einige 10m tief aber dann geht es ganz schnell in die Kilometertiefe, also da wären schon andere Kaliber von Tauchbooten angemessen. Kein Mensch weiss aber, wo sich diese Larven für etwa einen Monat schwimmend und sich häutend aufhalten!
Nichtsdestoweniger ist sind die Ideen mit porösem evtl. mit interessanten Bewohnern besiedeltem Meeresgestein beispielweise etwas, das wir für die bentischen Larven mal probiert haben, sprich die Megalopen, sozusagen damit sie sich wohler fühlten. Es gibt dort eigentlich auch gar kein "Gestein" sondern nur Korallenbruchstücke aller Art und oft Unangenehmheit, alt oder relativ jung, teils messerscharf.
Das ist aber also irgendwie eine gute Idee; seht Ihr, auf genau solche Ideen wird man eben nur in einem Forum von tüchtigen und erfahrenen Freunden der Kleinstlebewesen gebracht; danke dafür!!!
Gruss Heiner

mauerassel

vergass nochwas...
unsere Krabben sind als Adulte obligate Landkrabben, d.h. die sogar im Meerwasser ertrinken können; aber sie müssen zum Laichen an die Küste d.h. kurz ins Meer wie alle Krabben, die ihre Nachkommen als pelagische Larven (Zoeae) entwickeln lassen müssen. Das ist spannend aber eben schwieriger zu untersuchen, als wir dachten.
Will sagen, unter Meerwasser kann man bestenfalls die Megalopen, d.h. die benthischen Metamorphosestadien finden, quasi aber auch nur für ganz kurze Zeit und -wenn überhaupt mal nach deren Häutung- die ersten Babykrabben, die wieder an Land gehen. Nur die pelagischen freischwimmenden Larven kann man also bestenfalls mal draussen im Planktonnetz haben, aber so wie alte Autoren beschrieben, bestenfalls mal 6 Larven pro m2 Wasser - das wäre die allerhöchste Dichte...und die sieht auch kein Tauchboot, kaum einmal eine UW-Kamera, da sie max. 2mm gross sind. Dazu kommt, dass dort draussen Larven von ca. 50 verschiedenen Krabbenarten vorkommen sollen, also alles hopeless ohne Zucht...
Gruss Heiner

Jörn

#23
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mauerassel

Wenn zumindest der Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme in etwa bekannt ist, wäre evt. auch ein kurz darauf stattfindender Fang mit anschließender Sezierung zwecks Bestimmung des Mageninhaltes eine Option?!
Hallo Jörn,
die Aufgaben sind insgesamt nicht einfach, weil die Insel keinen Hafen hat, man auch nirgends anlegen wegen der Klippen und Reef-edges kann, nur kleinere Boote (zb für Sporttaucher) über Rampen zu Wasser gelassen werden können und von daher schon die Planktonfischaktionen begrenzt sind.
Echolot usw. ist sicher gut, aber ob man damit Larvenschwärme erfasst bei von früheren Autoren geschätzten 6 Individuen per m3...? Also lieber Plankton allgemein sammeln besonders wohl nachts, und dann mal verfüttern...pain in the neck aber spannend...
Vielen Dank für die Anregungen. Gruss
Heiner   

mauerassel

Zitat von: mauerassel in Januar 30, 2017, 18:39:32 NACHMITTAGS
Wenn zumindest der Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme in etwa bekannt ist, wäre evt. auch ein kurz darauf stattfindender Fang mit anschließender Sezierung zwecks Bestimmung des Mageninhaltes eine Option?!

Hallo Jörn,
hatte jetzt das Zitat vergessen. Zeitpunkt ist nicht bekannt, aber Magen/Darminhalt wird auf jeden Fall zu untersuchen sein, sonst kriegen wir das nie raus...
Danke und gruss
Heiner

Vorticella

Mir kommt gerade eine Idee:
Werft doch gerade gefangene Larven in  Formaldehyd, sendet an die hier gut vertretene Mikroskopie - Profis jeweils eine kleine Probe – und die machen ein Foto von dem Darminhalt. Das dürfte sogar ich – als wirklich-nicht-Profi leisten können.
LG
Jan

mauerassel

Zitat von: Vorticella in Januar 30, 2017, 20:00:17 NACHMITTAGS
Mir kommt gerade eine Idee:
Werft doch gerade gefangene Larven in  Formaldehyd, sendet an die hier gut vertretene Mikroskopie - Profis jeweils eine kleine Probe – und die machen ein Foto von dem Darminhalt. Das dürfte sogar ich – als wirklich-nicht-Profi leisten können.
LG
Jan
das mit dem Fangen ist ja so eine Sache wie gesagt, aber genau dies "Werfen" haben wir schon gemacht mit denen, die wir gefüttert hatten, und mit anderen Fixativen auch für die Elektronenmikroskopie usw., muss nur noch (ultra)mikrotomiert werden etc., vielleicht poste ich mal was, wenns soweit ist...
Danke für solche Tips und Angebote
Gruss Heiner