Hallo Klaus!
Also, das ist knifflig. Wenn es Disematostoma wäre, dann würde schon wg. der Körperform D. buetschlii in Frage kommen. Bei Foissner (Ciliatenrevision, Bd. III, S. 185) wird der Makro von D. buetschlii aber als halbkreisförmig beschrieben (und abgebildet), und dieses Merkmal ist entscheidend für die Diagnose. Im Internet gibt es alle möglichen Bilder von Disematosoma, die den Deinen ähneln, aber ich vertraue im Zweifelsfall auf Foissners Ciliatenrevision, denn das ist eine äußerst fundierte Quelle.
Ich finde nun, dass der MAN auf Deinen Fotos ellipsoid aussieht und das spräche gegen D. buetschlii. Dann bliebe nach Foissner als Alternative Disematostoma invallatum, denn der hat einen ellipsoiden MAN.
Nun gibt es auch Frontonia-Arten, die ähnlich aussehen. In Frage käme lt. Foissner Frontonia acuminata (elllipsoider Man). Frontonia hat aber meist keine symbiotischen Algen. Auf Deinen Bildern sind, glaube ich, welche zu erkennen, aber ich bin mir nicht völlig sicher. Es könnte auch Detritus (Nahrungsreste, etc.) sein.
Bleibt noch der Oralapparat. Der müsste bei Disematostoma deutlich unterhalb der Körperspitze (subapikal) liegen (d.h. ca. im vorderen Drittel, aber nicht direkt an der Spitze) und ca, 1/4 der Körperlänge lang sein. Den kann ich auf Deinen Bildern aber gar nicht erkennen.
Kurz und gut: Ohne die Fragen nach den symbiotischen Algen (keine verschlungenen Diatomee, die gelten nicht) und der Lage des Oralapparats geklärt zu haben, möchte ich mich nicht festlegen. Wenn der Ciliat bei Dir so massenhaft auftaucht, dann schau doch mal, ob Du entsprechende Beobachtungen machen kannst (es muss ja nicht gleich ein Foto sein).
Herzliche Grüße,
Michael