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Zwei Amöben ...

Begonnen von Eckhard, Oktober 09, 2013, 20:11:15 NACHMITTAGS

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steffenclauss

Lieber Bernhard,

neben den, schon von Eckhard genannten Literatur habe ich hier noch ein paar weitere  Quellen zu Pelomyxa palustris zusammengesucht, welche auch die Flagellen (Geiseln) nennen und teils genauer beschreiben.

1.   ,,THE ILLUSTRATED GUIDE OF PROTOZOA"; second edition 2000, Volume II, S. 1097-1101. (hier sind auch TEM/REM-Aufnahmen zu finden).
2.   Berger; Foissner, Kohmann; ,,Bestimmung und Ökologie der Mikrosaprobien nach DIN 38410" G.Fischer Verlag 1997, S.75-78 (kurz, aber sehr Informativ mit REM- und vielen lichtmikroskopische Aufnahmen)
3.   Röttger, R. "Wörterbuch der Protozoologie" PROTOZOOLOGICAL MONOGRAPHS; Volume 2; April 2001, S.166


In Page, Siemensma ,,Nackte Rhizopoda und Heliozoea"; G-Fischer Verlag 1991; S.129ff ist die Art ebenfalls beschrieben, aber leider ohne Hinweis auf die Geiseln.

Bei Bedarf kann ich dir gerne gescannte Auszüge dazu mailen.

Viele Grüße
Steffen





Bernhard Lebeda

Zitat von: Eckhard in Oktober 10, 2013, 15:33:04 NACHMITTAGS
Lieber Bernhard,

schau mal im Kreuz (Simmelried) auf Seite 89. Da findest Du Bilder von Pelomyxa palustris mit Flagellen.

Ansonsten in "Fred Page, A new key to Freshwater and Soil Gymnamoebae": Scattered over the amoeba are sparse, non-motile, flagellum-like structures, ...

Herzliche Grüsse
Eckhard

Danke, Eckhard!!

Nun, auf Martins Bild sieht das für mich wie ein normales Uroid aus, das mit Flagellen wenig zu tun hat. Martin schreibt auch explizit nichts dazu, obwohl er da sonst sehr genau ist wenn es um Bestimmungsmerkmale geht!

Den Literaturhinweis nehme ich allerdings dankbar zu Kenntnis-das Buch ist gerade bestellt! Über Amöben habe ich nämlich in der Tat nicht allzuviel im Schrank!

Viele Mikrogrüße

Bernhard
Ich bevorzuge das "DU"

Vorstellung

Bernhard Lebeda

Zitat von: steffenclauss in Oktober 10, 2013, 17:39:11 NACHMITTAGS
Lieber Bernhard,

neben den, schon von Eckhard genannten Literatur habe ich hier noch ein paar weitere  Quellen zu Pelomyxa palustris zusammengesucht, welche auch die Flagellen (Geiseln) nennen und teils genauer beschreiben.

1.   ,,THE ILLUSTRATED GUIDE OF PROTOZOA"; second edition 2000, Volume II, S. 1097-1101. (hier sind auch TEM/REM-Aufnahmen zu finden).
2.   Berger; Foissner, Kohmann; ,,Bestimmung und Ökologie der Mikrosaprobien nach DIN 38410" G.Fischer Verlag 1997, S.75-78 (kurz, aber sehr Informativ mit REM- und vielen lichtmikroskopische Aufnahmen)
3.   Röttger, R. "Wörterbuch der Protozoologie" PROTOZOOLOGICAL MONOGRAPHS; Volume 2; April 2001, S.166


In Page, Siemensma ,,Nackte Rhizopoda und Heliozoea"; G-Fischer Verlag 1991; S.129ff ist die Art ebenfalls beschrieben, aber leider ohne Hinweis auf die Geiseln.

Bei Bedarf kann ich dir gerne gescannte Auszüge dazu mailen.

Viele Grüße
Steffen






Danke, Steffen, da hatten wir jetzt zeitgleich geschrieben- habe verstanden!

Viel amöboide Mikrogrüße

Bernhard
Ich bevorzuge das "DU"

Vorstellung

Eckhard

ZitatNun, auf Martins Bild sieht das für mich wie ein normales Uroid aus, das mit Flagellen wenig zu tun hat. Martin schreibt auch explizit nichts dazu, obwohl er da sonst sehr genau ist wenn es um Bestimmungsmerkmale geht!

Bernhard, auf Seite 89 Bild 3 und 4 sind die Flagellen zu sehen und auch bezeichnet (F). Dazu steht bei Martin: The species lacks Golgibodies and mitochondria, but can form non-motile flagella up to 30μm long(3,4).F – flagella, N – nuclei.

Herzlicher Gruss
Eckhard
Zeiss Axioscope.A1 (HF, DF, DIK, Ph, Pol, Epifluoreszenz)
Nikon SE2000U (HF, DIK, Ph)
Olympus SZX 12 (HF, DF, Pol)
Zeiss Sigma (ETSE, InLens SE)

www.wunderkanone.de
www.penard.de
www.flickr.com/wunderkanone

Bernhard Lebeda

Zitat von: Eckhard in Oktober 10, 2013, 17:52:58 NACHMITTAGS
ZitatNun, auf Martins Bild sieht das für mich wie ein normales Uroid aus, das mit Flagellen wenig zu tun hat. Martin schreibt auch explizit nichts dazu, obwohl er da sonst sehr genau ist wenn es um Bestimmungsmerkmale geht!

Bernhard, auf Seite 89 Bild 3 und 4 sind die Flagellen zu sehen und auch bezeichnet (F). Dazu steht bei Martin: The species lacks Golgibodies and mitochondria, but can form non-motile flagella up to 30μm long(3,4).F – flagella, N – nuclei.


...kommt davon wenn man nur zwischen Tür und Angel liest!! Du hast völlig recht!

Viele Mikrogrüße

Bernhard
Ich bevorzuge das "DU"

Vorstellung

Thilo Bauer

Lieber Eckhard,

Zitat von: Eckhard in Oktober 10, 2013, 11:46:53 VORMITTAG
... die Amöben der Pelobiontida Gruppe, Pelomyxa und Mastigamoeba, haben fast alle Flagellen (bis auf Pelomyxa corona). Bei Pelomyxa sind diese inaktiv und oftmals nur noch als Stummel vorhanden, dafür aber bei manchen Arten recht zahlreich. Bei Mastigamoeba aspera ist oft eine Geissel zu sehen, die aber bei teilungsbereiten Exemplaren eingeschmolzen ist: http://www.wunderkanone.de/Amoebas/Mastigamoeba/

Ich habe meine Amöbenfilme einmal durchmustert, ob ich dergleichen in meinen Aufnahmen finde. Fehlanzeige. Bis auf filigrane Scheinfüßchen einiger Schalenamöben, hätte ich wohl auch in den von Dir gezeigten Abbildungen eher auf Scheinfüßchen getippt.

Wieder was gelernt. Ich muss künftig besonders darauf achten. Bei der Pelomyxa bin ich aber ziemlich sicher keine Flagellen in meinen Aufnahmen zu haben. Wenn auch viele der Amöben in der Tat diese kurzen Stummel hinter sich herziehen.

Bist Du sicher, dass sich die Amöbe keinen Pilzfaden einverleibt hat?


CaDi

#21
Lieber Eckhard,

das sind schöne Bilder, leider habe ich wenig Ahnung vom natürlichen Erscheinungsbild dieser Amöben.
Für mich sieht sie auch etwas geschrumpft aus.

Wie hast Du denn fixiert?

Wenn das Vehicle des Fixativs etwas weniger Osmolarität bekommt (-20-30%), könnte die Amöbe etwas "fleischiger" werden.
Damit habe wir an den Podozyten der Niere ordentlich herumgespielt, das Volumen kann sich, bei intakter Zellmembran,
ganz gewaltig ändern.
Das Fixativ kann bei hoher Konzentration auch einen Einfluss darauf haben, besonders Lösungen mit Formaldehyd.

Es gibt auch ein interessantes Protokoll zur stufenlosen Entwässerung von Sitte, 1962.
http://adsabs.harvard.edu/abs/1962NW.....49..402S

Hier ein Zitat von Holger Adelmann:
"Besonders schonende, stufenlose Entwässerung durch die Vakuum-Acetonmethode nach Sitte:
Gewebeblock in 20% Aceton in Wasser überführen. Ein Exsiccator wurde mit einem Schälchen mit 5 ml reinem Aceton und wasserfreien
Calciumchlorid-Kristallen (diese im unteren Teil) versehen. Auf die Porzellaneinlage wird das andere Schälchen mit ca. 5 ml 20 % Aceton, in welchem
sich das Gewebe befindet, gestellt. Mit Hilfe einer Wasserstrahlpumpe o.ä. wird der Exsikkator evakuiert. Im geschlossenen Exsiccator wird die
Feuchtigkeit über Nacht dem Gewebeblock stufenlos entzogen und von den Calciumchlorid-Kristallen aufgenommen. Vor der Weiterverarbeitung noch
für je 30 min in 1x erneutes reines Aceton verbringen (Bemerkungen: die Calciumchlorid-Kristalle sind immer wieder im heissen Backofen zu
'regenerieren'; diese Entwässerung ist auch für Paraffineinbettung zu verwenden wenn man noch ein typisches Paraffin-Intermedium, wie z.B. Xylol,
anschliesst)."

Viele Grüße,
Carsten

Eckhard

Lieber Carsten,

hier ist eine andere auch nicht identifizierte Amöbe aus der selben Charge:



Diese ist nicht eingetrocknet. Amöbenhaut ist nicht gleich Amöbenhaut  ;D

Herzliche Grüsse
Eckhard

Zeiss Axioscope.A1 (HF, DF, DIK, Ph, Pol, Epifluoreszenz)
Nikon SE2000U (HF, DIK, Ph)
Olympus SZX 12 (HF, DF, Pol)
Zeiss Sigma (ETSE, InLens SE)

www.wunderkanone.de
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www.flickr.com/wunderkanone

CaDi

#23
Lieber Eckhard,

die ist sehr "fleischig" ;-)

Da wäre es wirklich interessant zu wissen, ob es sich um die selbe Art handelt.

In den Nieren, die ich untersuche, reagieren die verschiedenen Zellarten sehr spezifisch und reproduzierbar auf
die Fixierungsbedingungen.
Einige Zellen reagieren sehr stark auf kleine Schwankungen der Osmolarität. Das führt schon bei geringen Abweichungen
von ihrer "Osmo- Komfortzone" zu Schrumpfungen oder zum Aufquellen (bzw. Platzen). Die Organellen reagieren in ähnlicher
Weise, dies lässt sich aber besser im TEM beurteilen.
Andere Zellen haben da eine größere Toleranz.

Deine Amöben haben natürlich wenig mit meinen Nierenzellen zu tun. Aber vielleicht lässt sich die unterschiedliche
Reaktion der Amöben auf ein Fixativ als Bestimmungshilfe nutzen? Möglicherweise reagieren die Zellen aber auch je
nach Stand im Zellzyklus ganz anders...Oder die geschrumpfte Amöbe war kaputt... interessantes Thema :-)

PS: Ich würde die gerne mal im TEM anschauen, vielleicht frage ich mal vorsichtig bei uns im Labor :-)

Viele Grüße,
Carsten

Eckhard

Lieber Carsten,

dies sind definitiv zwei unterschiedliche Arten. Von der ersten Art habe ich in einer anderen Probe (andere Charge, selbe Fixierung) noch ein Exemplar. Das sieht genauso aus.

Ich denke es ist nicht die generelle Osmolarität, sondern die Konzentration von Metallsalzen, die das Amöbenplasma verändert. Ich benutze einen Puffer, um den PH Wert beim Fixieren zu stabilisieren. Da muss ich mal mit der Konzentration experimentieren.

Herzliche Grüsse
Eckhard
Zeiss Axioscope.A1 (HF, DF, DIK, Ph, Pol, Epifluoreszenz)
Nikon SE2000U (HF, DIK, Ph)
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www.penard.de
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Rawfoto

Guten Abend Eckhard

Die Aufnahmen lassen mich nicht los, immer wieder schaue ich sie mir an. Die Erste gefaellt mir besonders ...
Ich freue mich auf die naechsten Bilder!!!

Liebe Gruesse

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Peter V.

Lieger Gerhard,

Zitat von: Rawfoto in Oktober 12, 2013, 22:30:00 NACHMITTAGS
Guten Abend Eckhard

Die Aufnahmen lassen mich nicht los, immer wieder schaue ich sie mir an. Die Erste gefaellt mir besonders ...
Ich freue mich auf die naechsten Bilder!!!

Liebe Gruesse

Gerhard

genau so geht es mir auch. Ich klicke immer wieder mal in diesen Thread. Mich faszinieren die drei Bilder der phagozytierenden Amöbe besonders - eingetrocknet oder nicht....
Man kennt ja die zweifellos sehr schönen colorierten Fotos von Kage und Meckes/Ottawa. Aber so "naturbelassen"  ;) finde ich sie fast noch fasznierender.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Ferry

#27
Nur eine ergänzende Bemerkung für die Diskussion über Flagellen bei
Pelomyxa. Die sehen so aus:


Herzliche Grüße,

Ferry
www.arcella.nl
www.natuurfotografie.info

JaRo

Hallo,
wie bei den Spaltöffnungen habe ich auch hier einige Colorationsversuche unternommen.
Viele Grüße
Jan




frfmfrfm

I can only say I love Eckhard.
I'm still learning,
Regards, Francisco.