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Nummulitenkalk Anschliff

Begonnen von Klaus Herrmann, Oktober 20, 2013, 22:53:30 NACHMITTAGS

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Klaus Herrmann

Hallo zusammen,

in Würzburg bekam ich eine Probe eines Nummulitenkalks (Fundort reiche ich nach) den ich angeschliffen habe bis zur Körnung 4000. Die Bilder am Stemi sind mit schiefem Auflicht gemacht.





Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Winfried Todt

Hallo Klaus,

die Aufnahmen gefallen mir. Hast Du noch eine Maßangabe zur Einordnung der Größenverhältnisse?

Herzliche Grüße
Winfried

Fahrenheit

Lieber Klaus,

ein schönes Stück! Diese Foraminiferen finde ich immer wieder faszinierend. Erstaunlich, welche Größe einzellige Lebewesen erreichen können bzw. konnten.
Ich erlaube mir, hier eine Durchlichtaufnahme von einem Dünnschliff mit einem kleineren Vertreter anzuhängen. Der Schliff stammt aus einer Prospektions-Studie aus den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts.

Herzliche Grüße
Jörg



Und mit Maßstab:

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Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Klaus Herrmann

Vielen Dank für die "Erweiterung" Jörg!

Die "Füllung" ist ja Calcit, wie man bei dir sehr schön sieht! Durch die hohe Doppelbrechung ist der Calzit im Pol schnell ich den hohen Ordnungen, wo die Farben zum Weiß verblassen. Dein Schliff scheint aber recht dünn zu sein.

Leider ist die Probe, die ich bekam oberflächennah und zeigt deshalb schon Verwitterungsrisse. Ich hoffe noch eine kompakte zu bekommen. Davon könnte man dann auch Dünnschliffe anfertigen.

# Winfried: die Nummuliten sind keine Winzlinge; der auf dem 2. Bild ist ca 8,5mm lang!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Fahrenheit

Lieber Klaus,

ja, mit dem Calcit hast Du Recht. Viel Erfolg beim Schleifen Deiner Probe, ich freue mich auf die dann fälligen Bilder.  ;)

Eben erinnere ich mich an einen Vortrag von Prof. Michael Langer im vergangenen Jahr bei der MKB.
Wer mag, kann hier nachlesen.

Herzliche Grüße
Jörg
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Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

TPL

Hallo Klaus,

die Bilder sind schön und auch die Probe sieht gar nicht schlecht aus. Die meisten in Abb. 2 und 3 erkennbaren Risse halte ich übrigens für verfüllte tektonische Klüfte. Die sollten beim Schleifen unritisch sein.

@ Jörg: faszinierend auch, dass die Evolution schon vor mehr als 300 Millionen Jahren einmal mit diesen Riesen-Einzellern "experimentiert" hat (Fusuliniden). Nach deren Aussterben gab es eine erneute Blüte ab der mittleren Kreide (rund 100 Millionen Jahre).

Viel Erfolg
Thomas

Klaus Herrmann

Danke Thomas,

die Risse sind z. T. neue - sicher bei der Probennahme passiert und, wie ich schon sagte durch Verwitterung entstandene. Die Oberfläche der Probe war durchzogen von tiefen Verwitterungsrissen und ich musste ordentlich was runterschleifen. Die dicken dunklen auf dem 2. Bild sind gute Beispiele.

Die  neuen sieht man auf diesem Bild sehr schön, hier ist am unteren rand einer, der leicht rötlich erschein, das ist der einzige verfüllte. Die Verfüllung der anderen ist Schleifstaub, der beim Waschen nicht ganz entfernt wurde. Das Ultraschallbad hab ich mir gespart.

Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Patholomini


Lieber Klaus,

ich bin freudig überrascht, wie schön Du mein Nummulitenfundstück angeschliffen hast. Dieses und andere Fundstücke zeigte ich in einem Vortrag vor der Mikroskopischen Arbeitsgemeinschaft Mainfranken vor einem Jahr. Schon die Abbildung der Nummuliten auif der abgewitterten Oberfläche der Steinproben war beeindruckend, aber Dein Anschliff rückt diese 3,0-8,5 mm messenden Foraminiferen erst ins rechte Licht.
Ich werde Dir noch ein weiteres Handstück mit dichterer Steinstruktur zum Anschleifen übergeben. Möglicherweise bekommt man dann ein noch schöneres kluftenfreies Bild.

Du fragtest mich nach dem Fundort: Ich entdeckte den Aufschluss im Sommer 2011 an der Südküste Kretas an einem Höhenweg der Steilküste zwischen der Bucht von Ammoudi und der Bucht von Damnoni.
Die angehängten Bilder zeigen den Fundort und ein besonders schönes Handstück, unbearbeitet, nur gründlich gereinigt.
(Neuerdings ist die Ausfuhr von Mineralien aus Griechenland verboten!)

Herzliche Grüße
Johannes



















plaenerdd

Hallo Johannis,
die Präparationskunst der Natur ist  auch nicht zu verachten. Sind schön herausgewittert die Foraminiferen auf Deinem Handstück. Ich habe welche aus dem Alpenvorland (Bergen), die sind 3 bis 4cm im Durchmesser, aber das Material ist ein limonitischer Sandstein, der sich nicht so schön zum Schleifen eignet.

Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Patholomini


Hallo Gerd,

ich habe noch ein weiteres Handstück abgelichtet, bei welchem keine Mazeration durch Sonne, Wind und Sand stattgefunden hat. Es hat eine glatte Oberfläche und stammt aus tieferen Schichten des Aufschlusses. Sieht beihnahe aus wie ein Anschliff.

Freundliche Grüße
Johannes

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Klaus Herrmann

Lieber Johannes,

vielen Dank für den Nachtrag, der den Hintergrund etwas erläutert.

Gerne werde ich ein weiteres etwas kompakteres Handstück deiner Schmuggelware  ;D verarbeiten. Das ist dann auch besser zu halten auf der Schleifmaschine und man kann auch Dünnschliffe machen.

Dieses Ausfuhrverbot gilt auch für Italien und die Türkei wie ich hörte. Die spinnen wirklich - soll wohl verhindern, dass antike Kunstwerke gestohlen werden, aber ein paar Steine vom Strand sind dann doch nocht was anderes. Der umgekehrte Weg Euro nach Griechenland ist aber offensichtlich noch möglich!

Zu deinen Problemen mit Photobucket bin ich der falsche Ratgeber - ich wundere mich auch immer wieder über die Eigenarten und bin froh, wenn es klappt. Die Werbung muss man ignorieren - ich habs leicht: ich nehm einfach meine Hörkrücken aus dem Ohr, dann ist schon mal die akustische Belästigung weg! ;)
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Ernst Hippe

Lieber Johannes,
das letzte Bild finde ich besonders eindrucksvoll! In Kreta hätte ich solche schönen Fossilien nicht erwartet. Könnte man das noch mit etwas stärkerer Vergrößerung haben?
Ansonsten freut es mich, daß der Fotoeimer nun funktionirt hat.
Gruß Ernst Hippe
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Ulrich S

Moin moin,
ZitatDieses Ausfuhrverbot gilt auch für Italien und die Türkei wie ich hörte.
stimmt so nicht ganz.
Italien: Ausfuhr von Fossilien verboten, Mineraliensammeln verboten gilt nur für Südtirol, kann aber an Mitglieder von geol. Vereinen genehmigt werden.
Türkei: Ausfuhr von Antiquitäten verboten, was das ist bestimmt der Zöllner vor Ort, im Zweifelsfall, (also defacto immer) wird alles was älter als 50 Jahre! ist darunter subsummiert, also klar jeder!!!!!! Stein. Und dann wird es eng! Türkische Gefängnisse sollen relativ unbequem sein und die deutsche Botschaft nur begrenzt zur Hilfe fähig.  Also für Türkei: Keinen, auch keinen kleinen!!!! Stein mitnehmen, auch nicht die Kinder in der Hosentasche.

Grüße
Ulrich
Es kommt immer anders wenn man denkt

Klaus Herrmann

Nabend Nabend,

ZitatMineraliensammeln verboten gilt nur für Südtirol,

und Sardinien wie mir ein Bekannter bestätigt hat. Aber Türkei ist wirklich tabu!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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plaenerdd

Hallo Johannis,
der Kontrast vom dunkler Matrix und weißen Foraminiferen ist ja göttlich. Kam beim angewitterten Stück nicht so deutlich rüber. Meist hat man ja in den Nummulitenkalken nur den Dunkelgrau-Hellgrau-Kontrast. Was ist das für ein Material? Nach der Verwitterungsoberfläche zu urteilen müsste es auch Kalk sein, aber offensichtlich ein sehr dunkler.

Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph