Polfilter: Aufbau und Suche

Begonnen von felix, Oktober 21, 2013, 20:00:25 NACHMITTAGS

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felix

Hallo Jorrit,

das nennt man wohl "spannungsfreie Verkittung". Geht wohl auch in Heimarbeit  ;)

Beste Grüße!
--felix
"Du" angenehm.

olaf.med

Lieber Jorrit,

Deine Versuche in Ehren, aber auf die Dauer sind sie doch nicht befriedigend. Professionelle Pol-Folien sind verkittet, um sie gegen Umwelteinflüsse zu schützen, z.B. um sie tropenfest zu machen. Aber nicht nur in den Tropen werden diese Folien mittel-bis langfristig geschädigt, auch im heimischen Klima leiden sie durch Luftfeuchtigkeit etc.. Dein Weg ist sicher für die Hobbyisten-Anwedung ganz OK, aber für die professionelle Anwendung sollten sie schon verkittet sein.

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

the_playstation

#32
Hallo Olaf,
da hast Du 100% Recht. Für den professionellen Einsatz sind Sie wahrscheinlich nicht brauchbar.
Aber für mich als Hobby-Mikroskopiker oder für Schulen oder Workshops reichen Sie.
Und mit ca. 2-3 Euro pro Filtersatz sind Sie unschlagbar günstig. Mit Metallring 4 Euro.
Ob Sie langzeittauglich sind, wird sich zeigen. ;)

Zum Ausprobieren reicht es völlig. Im Notfall bastel Ich mir halt Neue.

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

Frank D.

#33
Hallo Rainer,

vielleicht funktioniert es ja so:

Für die Herstellung von Polarisatoren, an die keine hohen Anforderungen gestellt werden, verwende ich einen Steckerverdunster.
Auf dessen Heizfläche lege ich einen oder mehrere Objektträger (flinker bis träger Temperaturanstieg) und oben auf das Filterglas. Wenn alles gut temperiert ist, kommt ein kleiner Tropfen Kanadabalsam in die Mitte des Filterglases, darauf die Polfolie und als 'durchsichtiges' Gewicht ein weiterer Objektträger. Der Durchmesser der Polfolie ist ungefähr einen Millimeter größer als das Filterglas. Somit darf die Folie leicht verrutschen und austretendes Balsam -sollte aber grundsätzlich vermieden werden- verklebt nicht mit dem Gewicht. Noch bevor das Balsam Blasen schlägt, wird der Netzstecker gezogen und das "Sandwich" sich selbst überlassen. Die überstehende Folie dann mit einer feinen Diamant- oder Nagelfeile in nur einer Richtung (zum Glas hin) entfernt.
Entweder verwendet man diese 2er-Kombination, oder sie wird, wie oben beschrieben, auf ein weiteres Filterglas aufgeklebt.

Ich habe gestern noch ein 22mm-Glas mit einer Filterfolie belegt.
(Die erste Aufnahme ist nachgestellt.)

Viel Erfolg
Frank




the_playstation

Hallo Frank,

das Ergebnis sieht ja toll aus. :)
Versiegelst Du die Aussenränder noch zusätzlich?

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

Frank D.

#35
Zitat von: the_playstation in November 27, 2013, 18:46:10 NACHMITTAGS
..
Versiegelst Du die Aussenränder noch zusätzlich?
..

Hallo Jorrit,

wenn es der Durchmesser zulässt und ein häufiger Filterwechsel ansteht, wird der Rand mit 2K-Kleber bestrichen.
Mit Kanadabalsam und etwas Wärme verklebe ich auch andere Teile.
Hier das Binoprisma eines Polyvars von Reichert (das fleckige Innenleben sind nur Spiegelungen und Positionsmarkierungen).

Herzliche Grüße
Frank


the_playstation

Danke Frank,
dann probiere Ich es auch mal mit Kanadabalsam.
Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

Rama61

Hallo liebe Filterbastler,

nun muß ich mich doch noch zu Wort melden. Mit meinen Versuchen zum Kleben von Polfiltern bin ich schon wieder ein Stück weitergekommen und habe entsprechend weitere Erfahrungen gemacht wie es nicht geht. Meine Idee, den Kanadabalsam bei erhöhter Temperatur "Ausdampfen" zu lassen und dann mit der Folie und der zweiten Glasscheibe zu verkleben ist, wie vom Olaf prophetisch vorhergesehen, mächtig in die Hose gegangen. Der Kanadabalsam war nach dem Ausdampfen und Abkühlen schlicht hart wie Glas und das Ganze war insgesammt eine elende Bazelei, da ich gleich alle vier Scheiben und beide Folien im Ofen hatte. Ich habe natürlich trotzdem versucht die Scheiben zu verkleben und mit erhöhter Temperatur und mehr Masse zum Beschweren versucht eine vernünftige Verklebung herzustellen. Ergebnis: gruselig!

Dann hat mir die Post den lang ersehnten Polfolienkitt vom Olaf gebracht (Lieber Olaf, nochmals Danke für die prompte Lieferung!), den ich aber bei meinem ersten Versuch zu sparsam eingesetzt habe und damit dann nicht genug Kitt für die ganze Folie vorhanden war. Derzeit habe ich gerade alle Hände voll mit anderen Dingen zu tun und komme nicht zum Weiterfrickeln! Es juckt mich aber gewaltig in den Fingern.

Beim nächsten Beitrag werde ich auch noch Bilder einstellen, heute fehlt mir die Zeit.

Herzliche Grüße

Rainer

Rama61

felix

Hallo,

ich habe, wie in diesem Thread beschrieben, verschiedentlich versucht, Polfolie mit Glas zu verkleben: Kanadabalsam, UHU-Epoxid, Sekundenkleber. Die Resultate sahen allesamt recht hübsch aus, waren aber optisch unbrauchbar. Noch einmal: Zum kritischen Test müssen diese Filter in Analysatorstellung gebracht werden und dürfen dort zu keinen Unschärfen im Bild führen. Wenn selbstgebastelte Filter diesen Test bestehen, würde mich die Bastelanleitung interessieren. Leider gab es zum Wenn-Teil des letzten Satzes in den letzten Postings über das Verkleben mit Kanadabalsam keine Aussagen.

Mit besten Grüßen!
--felix

PS
René hat (in einer PN?) Glyzeringelatine ins Spiel gebracht. Optisch scheint das zu funktionieren. (Ich habe es selbst noch nicht ausprobiert.) Allerdings scheint die Haltbarkeit nicht gut zu sein.
"Du" angenehm.

Frank D.

Zitat von: felix in November 28, 2013, 16:07:27 NACHMITTAGS
.... Leider gab es zum Wenn-Teil des letzten Satzes in den letzten Postings über das Verkleben mit Kanadabalsam keine Aussagen.
...

Da hast Du recht Felix, ich hatte Deinen ersten Beitrag gar nicht gelesen.

Für den Einsatz als Analysator konnte ich mit der Schneider-Kreuznach Folie und Kanadabalsam keine befriedigenden Ergebnisse erreichen. Schon gar nicht, wenn zwei Glasscheiben im Spiel waren.
Zum Glück habe ich noch hochwertige selbstklebende Polfolie (durch Zufall auf einer Astrobörse erstanden), die ich auf Klarglasfilter oder runde Deckgläser aufklebe. Diese Kombination zeigt keine negativen Einflüsse im abbildenden Strahlengang.

Aber das nutzt Dir recht wenig, ich habe keine Herstellerbezeichnung dieser Folie.

Herzliche Grüße
Frank

Herbert Dietrich

Hallo Polfilterbastler,

gebt doch mal  www.polfilter24.com   ein, dann auf Shop klicken,
auf Polfilter linear geht es zum Angebot. Die selbstklebende Polfilter Folie ist nicht ganz billig:

Polfilter SX42HD-SK, Folie linear, 50x50 mm  € 10,70  ab 2 Stück € 9,00 + MWST.
Polfilter SX42-SK, Folie linear,     50x50 mm  € 7,20    ab 2 Stück € 6,10 + MWST.

Herzliche Grüße
Herbert

Klaus Schloter


felix

Hallo Klaus,

eigentlich war nicht von Kleber sondern von selbstklebender Polfolie die Rede. Der angezeigte Kleber könnte aber ein Kandidat für das Verkleben von Polfolie sein. Nur wären mir persönlich 19,50 für ein Experiment mit ungewissem Ausgang zu teuer. Wenn ich ein Händi hätte, könnte ich es jetzt mal aus dem Fenster fallen lassen, um mir den nötigen Vorwand zu verschaffen. Hab aber leider (?) keins.

Gruß -- felix

"Du" angenehm.