10 EUR Smartphone Mikroskop

Begonnen von Stefan_O, Oktober 22, 2013, 09:54:35 VORMITTAG

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Peter V.

#15
Hallo in die Runde,

ZitatDie Antworten sind wahrscheinlich der Grund, warum immer mehr Leute ins Österreichische Forum abwandern....

zu einem "Vorurteil", das offenbar derzeit etwas grassiert und vielleicht sogar nicht ganz hintergedankenfrei propagiert wird, möchte ich einmal Stellung nehmen: Anscheinend verbreitet sich die Ansicht, in unserem Forum würde nur "Perfektionismus" akzpetiert, nur mit besten Bildern, hochwertigen Mikroskopen oder geschliffenen Texten käme man hier zur Geltung und suboptimale Bilder /Anfängerbilder solle man besser gar nicht zeigen. Ich möchte damit nochmal aufräumen! Das ist völliger Unsinn!!!

Berichte über pfiffige Basteleien - wie gerade Johannes sie immer wieder gezeigt hat - sind hier hoch willkommen! Gerade die Spektrometer-Basteleien habe - nicht nur ich - mit großem Interesse verfolgt. Auch habe ich früher immer wieder mit großem Interesse gelesen, wie Bernhard Lebeda aus aus Unterlegscheiben und Doppelrohrnippeln für 5 EUR Kameradaptionen realisiert und Phasenblenden selbst "geschnitzt" hat.
Und dass man auch mit einfachen Mikroskpen und durchschnittlicher Optik hervorragende Bilder machen kann, haben schon viele Leute hier bewiesen. Als Extrembeispiel sei - wenn auch nicht klassisch-"mikro"skopisch - Heike genannt, die das ja fast auf die Spitze getrieben hat.
Ich bedaure sehr, dass mir das Talent und die Fähigkeiten zu solchen Basteleien völlig fehlen.

Ich möchte an dieser Stelle nochmal wiederholen: Solche Beiträge und Diskussionen sind ausdrücklich in diesem Forum erwünscht! Auch, wenn gerne hin und wieder das Gegenteil kolportiert wird.

Dass in der Mikroskopie deutlich weniger gebastelt wird als in der Astronomie, hat meines Erachtens verschiedene Gründe (wobei ich einschränkend sagen muss, dass ich von Astro nichts verstehe und nur höre, was mir die "Astronomen" immer sagen):

1) Offenbar sind Teleskope technisch einfacher aufgebaut als Mikroskope. Spiegel kann man - wenngleich auch nur mit gutem Wissen und handwerklichen Geschick - selbst bauen bzw. schleifen. Ein selbst einfachstes Mikroskopobjektiv wird man jedoch niemals in einer Heimwerkstatt herstellen können. Aber die Notwendigkeit ergibt sich auch gar nicht, denn:

2) Mikroskopiker haben einen Vorteil, den es ansonsten in kaum einem Hobbybereich gibt: Sie haben über einen gigantischen Gebaruchtmarkt die Möglichkeit, sich für vergleichsweise wenig Geld ausgemusterte professionelle Gerät zuzulegen, mit denen die "Profis" teilweise heute noch arbeiten und die noch vor 20 - 30 Jahren unerschwinglich teuer waren, dass sie sich kaum Institute leisten konnten. Wenn man bedenkt, dass ein Phomi in den Siebzigern vermutlich der ganze Stolz eines Institutes und eine giagantsiche Inevstition war, diese Geräte heute teilweise "wie Blei" bei Ebay liegen und manchmal zumindest für Durchlicht komplett ausgestattet für unter 500 EUR den Besitzer wechseln.....
Dabei hat sich aber die grundsätzliche Technologie in der Mikroskopie so wenig geändert, dass man mit einem 30 Jahre alten Gerät auch nicht "weniger" oder "schlechter" sieht als mit einem modernen Gerät.
Das ist so in der Astronomie nicht gegeben. Dort haben Hobbyisten nur Zugriff auf speziell für den Hobbymarkt entwickelte Geräte, nicht aber auf professionelles Equpiment, das dazu noch zum Taschengeldpreis angeboten wird. Es werden eben doch eher selten Highend- Teleskope von Instituten ausgemustert und bei Ebay angeboten.  ;)

Allerdings habe ich mir sagen lassen, dass im Astro-Bereich die Bastelei in den letzten Jahren durch erschwingliche und durchaus brauchbare "Chinaware" auch deutlich nachgelassen habe.

Herzliche Grüße
Peter



Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

rhamvossen

Hallo Peter,

ZitatAnscheinend verbreitet sich die Ansicht, in unserem Forum würde nur "Perfektionismus" akzpetiert, nur mit besten Bildern, hochwertigen Mikroskopen oder geschliffenen Texten käme man hier zur Geltung und suboptimale Bilder /Anfängerbilder solle man besser gar nicht zeigen

Wer hat denn das gesagt? Das war gar nicht gemeint. Ist ein St. Olympus für 15 EUR Perfektionismus? Ich bin grosser Befürworter um einfache Equipemt zu nüzten. Natürlich hat Stefan recht. Basteln ist immer lehrreich. Muss aber nicht immer mit ein Smartphone von 300 EUR geschieden, oder? Beste Grüsse,

Rolfg

Peter V.

Lieber Rolf,

ZitatWer hat denn das gesagt?

Du nicht!  ;) Es bezog sich auch gar nicht speziell auf diesen Therad und Dein Posting. Vielmehr wabert dieses "Gerücht" immer mal wieder im Hintergrund, hier und da hört man mal: "Der oder der hat sich nicht "getraut", Bilder bei Euch zu zeigen oder dieses oder jenes zu schreiben. "Ihr" akzeptiert ja nur...usw." Was aber eben schlicht unwahr ist!

Herzliche Grüße
Peter
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the_playstation

Hallo,
Ich finde, wie schon gesagt, solche Bastelprojekte klasse. Noch besser fände Ich noch eine Art Testreihe z.B. mit verschiedenen Linsen.

Hier sind leider einige Basteltips oft etwas ungenau. In diesem Fall z.B. irgendeine Laserpointer-Kulminator-Linse. Das führt dann wahrscheinlich zu recht unterschiedlichen Ergebnissen in der Qualität.

Aber auch so macht ein Erfolg ode Mißerfolg und anschliessendes Tüfteln Spaß. Sofern man ein bischen Zeit und Geld erübrigen kann. Ich mag auch Teillösungen. Z.B. eine Halterung für ein USB-Mikroskop (Trieb).

Wer mag, kann ja dann ans "Eingemachte" gehen.

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.


Stefan_O

http://newsroom.ucla.edu/portal/ucla/ucla-researchers-smartphone-microscope-248254.aspx

und

Fluorescent Imaging of Single Nanoparticles and Viruses on a Smart Phone (pdf)

Abstract: Optical imaging of nanoscale objects, whether it is based on scattering or fluorescence, is a challenging task due to reduced detection signal-tonoise ratio and contrast at subwavelength dimensions. Here, we report a fieldportable fluorescence microscopy platform installed on a smart phone for imaging of individual nanoparticles as well as viruses using a lightweight and compact opto-mechanical attachment to the existing camera module of the cell phone. This hand-held fluorescent imaging device utilizes (i) a compact 450 nm laser diode that creates oblique excitation on the sample plane with an incidence angle of ∼75, (ii) a long-pass thin-film interference filter to reject the scattered excitation light, (iii) an external lens creating 2optical magnification, and (iv) a translation stage for focus adjustment. We tested the imaging performance of this smart-phone-enabled microscopy platform by detecting isolated 100 nm fluorescent particles as well as individual human cytomegaloviruses that are fluorescently labeled. The size of each detected nano-object on the cell phone platform was validated using scanning electron microscopy images of the same samples. This field-portable fluorescence microscopy attachment to the cell phone, weighing only ∼186 g, could be used for specific and sensitive imaging of subwavelength objects including various bacteria and viruses and, therefore, could provide a valuable platform for the practice of nanotechnology in field settings and for conducting viral load measurements and other biomedical tests even in remote and resource-limited environments.
http://pubs.acs.org/doi/pdfplus/10.1021/nn4037706

Gruss,
Stefan